Drohnen-Alarm über der Niederburg

seemoz-HexakopterFür den nächsten, den letzten ‚Tatort‘ aus Konstanz, wird heute in der Niederburg gedreht. Das teilt der SWR gerade noch rechtzeitig per Hauswurfsendung mit. Besonders apart: Etliche Drehs werden mithilfe einer Drohnen-Kamera erledigt, die zeitweise bis auf Dachfirsthöhe fliegt. Fragt sich doch, was die Drohne noch alles aufnimmt. Fragt sich aber auch, warum das Bürgeramt die BürgerInnen nicht aufklärt.

Von 9 bis 17 Uhr wird die Niederburg, ältester Stadtteil in Konstanz, zum Sperrgebiet. Die SWR-Leute aus Baden-Baden „beschlagnahmen“ etliche Gassen für ihre Dreharbeiten. Besonders betroffen sind Anwohner der Brücken-, Insel-, Rhein-, Kloster-, Niederburg- und Konradigasse. Denn diese Straßenzüge sollen, so drohen die TV-Macher, zeit- und teilweise dicht gemacht werden.

Denn ein Teil der Aufnahmen wird mit einem Hexakopter (Drohne, s. Foto) durchgeführt, „der bis auf Dachfirsthöhe fliegt“. Während des Drohnenflugs müssten, so die SWR-Verantwort­lichen, aus Sicherheitsgründen die jeweiligen Straßenzüge „für wenige Minuten“ gesperrt werden.

Wer solche Dreharbeiten schon einmal erlebt hat, ahnt, was auf ihn zukommt: Kabelsalat, grelles Scheinwerferlicht, das in die Fenster strahlt, harsche Helfer, die den Hauseingang versperren, Lärm überall. Und nun noch vorwitzige Flugapparate über der Niederburg. Wenn Sie heute also nicht aus Ihrer Tür oder nicht mehr nach Hause kommen – keine Sorge: Wenden Sie sich an Herrn Karlegger, das ist der Aufnahmeleiter und der für alles Verantwortliche.

Oder wenden Sie sich gleich an Herrn Fischer, wenn z. B. die Drohnen-Kamera ihre Objektive in Ihr Schlafzimmer hält. Das ist der Leiter des Bürgeramtes, das so großzügig die Dreh­genehmigung erteilt hat, ohne Sie vorzeitig zu fragen oder wenigstens rechtzeitig zu informieren.

Übrigens: Dieser letzte Tatort-Krimi aus Konstanz, der im Sommer 2016 ausgestrahlt werden soll, trägt den beziehungsreichen Titel: „Wofür es sich zu leben lohnt“.

hpk