Hautnah im „Jungle“ von Calais

Der Jurist und Autor Bernard Schmid war Anfang März vor Ort, als die französische Polizei Teile des „Jungle“ mit Bulldozern platt machte. Der „Jungle“ ist ein Notlager für tausende MigrantInnen an der französischen Küste, die in England Asyl suchen, und immer wieder versuchen, den Ärmelkanal zu überwinden. Am Donnerstag wird Schmid über seine Eindrücke aus Calais in Konstanz berichten.

Bernard Schmid schildert die Selbstorganisation im „Jungle“, die juristischen Auseinandersetzungen im Vorfeld der Räumungen, die dramatischen Kämpfe der MigrantInnen gegen die Räumung und die derzeit laufenden Hungerstreiks. Von den menschenunwürdigen Ersatzangeboten der französischen Regierung, die bis zu 12 Erwachsene oder 48 Minderjährige und Jugendliche in einen Container unterbringen wollen, wird ebenfalls die Rede sein. Wer sich auf diese Angebote einlässt, muss zudem mit elektronischer Erfassung und Abschiebung nach dem Dublin-Abkommen rechnen.

Bern­ard Schmid lebt seit 20 Jah­ren in Paris. Als promovierter Jurist arbeitete er für die französische Gewerkschaft CGT. Darüber hinaus ist er frei­er Jour­na­list und Autor mit zahlreichen Publikationen zur ex­tre­men Rech­ten und den sozialen Bewegungen in Frank­reich. Zuletzt erschien von ihm das Buch „Die Mali-Intervention: Befreiungskrieg, Aufstandsbekämpfung oder neokolonialer Feldzug?“ im Unrast Verlag.

Vortrag: Bernard Schmid am Donnerstag, 24.3. um 19 Uhr im RadioRaum, Beyerlestr. 1, Konstanz.

sf