Verfolgt und vertrieben: Künstler 1933 bis 1945

seemoz-Elsasklein-1Auf einen besonderen Aspekt von Flucht und Flüchtlingen weist die Ausstellung „Verfolgt und vertrieben – Deutsche Künstler im Exil 1933–1945“ hin, die in den nächsten Monaten in der Konstanzer Wessenberg-Galerie zu sehen sein wird: Entwurzelte Künstler und ihre Werke, die nach dem Exil in Vergessenheit gerieten. Solche Werke der „verschollenen Generation“ aus der Sammlung „Memoria“ von Thomas B. Schumann präsentiert die Galerie bis zum Juni.

Unter den 500 000 Menschen, die nach 1933 ihre deutsche Heimat verließen, befanden sich rund 8000 Kunst- und Kulturschaffende. In der trügerischen Hoffnung, bald zurückkehren zu können, suchten viele Zuflucht in den europäischen Nachbarländern. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 und die Besetzung und Eroberung der Nachbarstaaten durch Hitlerdeutschland lösten eine weitere, nun weltumspannende Fluchtwelle aus. Manche Flüchtlinge fanden eine neue Heimat, andere blieben entwurzelt und litten existentielle Not.

So vielfältig wie die Einzelschicksale der Exilanten, waren auch die von ihnen vertretenen künstlerischen Positionen. Neben bekannteren Namen wie Charlotte Berend-Corinth, Ludwig Meidner, Eugen Spiro oder Josef Scharl zählen die meisten der in der Ausstellung vorgestellten Künstlerinnen und Künstler zur so genannten „verschollenen“ Generation. Sie blieben nach 1945 im Abseits des Vergessens. Erst in den 1970er-Jahren begann man, sich für sie zu interessieren und ihr vielseitiges künstlerisches Schaffen wieder zu entdecken.

Die Ausstellung versammelt höchst unterschiedliche ästhetische Positionen und erinnert an eine deutsche Künstlergeneration, die während einer besonders lebendigen, von vielfältigen Stilen geprägten Epoche tätig war.

Bis auf vier Leihgaben von Armin Stern und Leo Maillet stammen alle Werke aus der Sammlung „Memoria“ von Thomas B. Schumann, der sich seit vielen Jahren als Autor, Verleger und Sammler intensiv mit der Exil-Thematik beschäftigt.

Ausstellungseröffnung: 8. April, 19 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 19. Juni zu sehen. Alle weiteren Informationen über www.konstanz.de/wessenberg

MM/hr