Wütender Protest

seemoz-Warnstreik-Singen (2)Mehr als 120 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes aus Singen, Engen und Radolfzell haben gestern mit einem Warnstreik gegen die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber von Bund und Kommunen protestiert. Vor dem Singener Rathaus kritisierten Personalräte das fehlende Angebot für eine Entgelterhöhung und stellten mit Blick auf die sonstigen Staatsausgaben fest: „Am Geld liegt es nicht“.

Dieser erste Warnstreik in der Tarifrunde des öffentlicher Dienstes (Bund und Kommunen) war zumindest in Singen ein kräftiges Signal: So blieb das Bürgerzentrum für etliche Stunden geschlossen.

„Und wir machen Herrn Schäuble sogar noch einen Finanzierungsvorschlag für unsere Forderung: Wenn er schon keine Bagatellgrenze für die Ausfuhrkassenzettel haben will, dann könnte er doch wenigstens eine Gebühr von einen EUR für das Abstempeln der 18 Mio. Ausfuhrkassenzettel pro Jahr einführen.“ So Andreas Gallus, Personalratsvorsitzender des Hauptzollamts Singen, auf der Kundgebung vor dem Singener Rathaus, zur Arbeitsüberlastung seiner Kollegen.

Zu dieser Kundgebung hatte ver.di die Beschäftigten der Städte Singen und Radolfzell, der Stadtwerke Singen und Engen, der Krankenhäuser Singen und Radolfzell, der Kultur- und Tourismus GmbH, des Hauptzollamts und des Job Centers Singen im Rahmen eines Warnstreiks aufgerufen. Dem Aufruf sind rund 120 Beschäftigte und Beamte gefolgt.

Die streikenden Beschäftigten verdeutlichten mit Pfiffen und Buhrufen ihre Enttäuschung über das fehlende Angebot für eine Entgelterhöhung. Auch den Angriff der Arbeitgeberseite auf die betriebliche Altersversorgung des öffentlichen Dienstes (ZVK) in der laufenden Tarifrunde verurteilten die Streikenden scharf.

Ursula Hanser, Vorsitzende des ver.di Bezirks Schwarzwald-Bodensee, hob hervor, dass es in dieser Tarifrunde endlich zu einer Einigung über die Eingruppierungs-Regelungen für die Kommunen kommen müsse. Kämpferisch zeigte sich auch die ver.di Jugend: „Wenn wir einen zukunftsfähigen Öffentlichen Dienst wollen, müssen wir in die Ausbildung und in die Übernahme der Azubis deutlich mehr investieren“, so Deniz Zengin von ver.di.

MM/hpk