Fahrradstadt Konstanz: Anspruch und Wirklichkeit
Noch vor wenigen Jahren gab es manches zu bemängeln am hiesigen Fahrradnetz, und im bundesdeutschen Ranking für eine fahrradfreundliche Stadt lag Konstanz ziemlich weit hinten. Einiges hat sich mittlerweile verbessert, aber es ist auch noch viel Luft nach oben. Ein interessanter Termin dazu findet morgen Abend im Kulturzentrum statt.
Ein wenig bescheidener hätte man die Pressemitteilung zum Thema „Handlungsprogramm Radverkehr“ schon formulieren können. Ist da doch zu lesen: „Anders als viele vergleichbare Städte will Konstanz nicht mehr Fahrradstadt werden. Konstanz ist Fahrradstadt“. Nun ja, es ist eben so eine Sache mit dem Eigenlob. Das dünstet bisweilen kräftig aus.
Einig ist man sich immerhin, dass das Radfahren in Konstanz „sicherer und attraktiver“ gestaltet werden soll. Das war auch die vorrangige Intention, als man beschloss, das Handlungsprogramm Radverkehr aufzulegen und deutlich zu machen, „an welchen Stellen die Radverkehrsanlagen der Stadt Konstanz ertüchtigt und ergänzt werden müssen“. Und da stehen in der Tat noch einige Verbesserungen auf der Tagesordnung.
Wer sich dafür interessiert, kann fachkundigen ReferentInnen lauschen: Anna Hussinger, Leiterin der Geschäftsstelle Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) – Marco Walter, TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen, Projektleitung bei der e-fect eG) und Ralf Kaulen vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen.
Handlungsprogramm Radverkehr – Mittwoch 13. April – 19.30 Uhr – Kulturzentrum am Münster – Eintritt frei.
MM/hr
Vielen Dank Michael Kappen für diese Richtigstellung.
Ich kenn beide Städte, Freiburg und Münster. In Freiburg habe ich lange Zeit gelebt und kann Ihnen nur zustimmen was das Radnetz und die Parkmöglichkeiten für Räder anbelangt.
Hier in Konstanz ärgere ich mich immer wieder, wo ich mit dem Rad überall nicht hinkomme und wie wenig Möglichkeiten es gibt mein Fahrrad sicher abzustellen, wenn ich z.B. mit dem Seehas zur Arbeit fahre.
Nicht immer stinkt Eigenlob, in diesem Fall: „… Konstanz ist eine Fahrradstadt“ jedoch besonders.
Da möchte ich gleich mal das Thema Kino ansprechen. Da könnten die Stadtverantwortlichen sich in Freiburg neben der Radsituation auch ein Bild machen. Aber vielleicht denken sie ja Konstanz sei eine Kinostadt, weil es ein Großraumkino im Lago hat.
„Konstanz ist Fahrradstadt“,
nun ja, als „Ex – Münsteraner“ und nun Konstanzer kann ich dazu nur sagen: „Eine durchaus mutige wie gewagte Behauptung.
Wenn ich mir die Fahrradwege in Konstanz so ansehe kommen da doch erhebliche Zweifel auf.
Radwege, die im „Nichts“ enden, viel zu enge Wege bei gegenläufigem Radverkehr, Kollisionsgefahr mit Fußgängern, chaotische, teils “ entstellende“ Abstellplätze ( Marktstätte), u.v.m.
Wie wäre es denn z.B. mit einem zentralen Fahrradparkhaus? (siehe Münster? Was für die Autostadt Konstanz möglich ist, sollte für eine Fahrradstadt Konstanz doch eine Selbstverständlichkeit sein).
Ich denke, es wäre sinnvoll, wenn sich die Verantwortlichen für diese Behauptung mal nach Münster oder Freiburg begeben würden. Sie würden sehr schnell feststellen : „Von einer Fahrradstadt ist Konstanz noch Lichtjahre entfernt“.