Zutreffendes bitte ankreuzen
□ geil □ nicht geil □ Bibergeil. Sie kennen vermutlich diese Fragebögen, auf denen immer nur eine richtige Antwort angekreuzt werden kann. Da sitzt man dann meist ratlos davor und kann sich nicht entscheiden, weil keine wirklich passend ist. Genauso ratlos saß ich neulich vor der vorletzten Ausgabe der Kreuzlinger Zeitung.
Da las ich nämlich einen Artikel über „Killerbiber“ im Tägermoos. Darüber ein Foto von einem fetten, dreist in die Kamera grinsenden Biber. Jetzt, so entnahm ich dem Text, mähe der doofe Biber tatsächlich die verbliebenen Platanen im Tägermoos um, weil er nicht lesen kann. Sonst wüsste er, denn das stand in allen Zeitungen, dass die Fällaktion längst gestoppt wurde. Das Resultat ist eindeutig □ nicht geil!
Ein paar Seiten weiter nochmal ein Biberartikel. Diesmal lese ich über eine Führung von pro Natura um die Lengwiler Weiher zum Thema Biber. Die Thurgauer sind stolz auf die schweizweit größte Biberpopulation von rund 500 Nagern. Wie jetzt, ist der Biber nun gut oder böse? Da bin ich schon wieder ratlos, denn nun bräuchte ich auf meiner Bewertungsskala das Wort absurd. Denn das ist es doch wirklich – einfach absurd.
Erst verwendet man viel Energie, Schießpulver und Hinterlist, um lästige Viecher los zu werden und Generationen später trommelt man kräftig auf die Spendenbüchse, um teure Wiederansiedlungsprojekte zu finanzieren. Kaum ausgesetzt, beginnt nämlich der Ärger von vorne, weil wilde Tiere sich auch so zu verhalten pflegen. Sei es nun Luchs, Wolf, Bär oder eben Biber. Da wird schon mal ein Lämmchen verspeist und das nicht nur zur Osterzeit, ein Bienenstock ausgeraubt oder eben Bäume gefällt. Was soll denn der Biber sonst tun? Schach spielen? Man gebe der Evolution noch 10 000 Jahre Zeit, dann biegt sie das vielleicht auch noch hin. Solange können wir natürlich nicht warten. Deshalb hiermit mein Vorschlag: Bis die Schachevolution greift, könnte sich der Biber sein Gastrecht erkaufen, und zwar mit □ Bibergeil.
Ja, das gibt es wirklich! Es ist ein Produkt aus der männlichen Analdrüse. Sie wird ausgedrückt, (daher wohl der Name Stinkefinger), und das Sekret – verdünnt und verschüttelt – dient als Duftstoff in teuren Markenparfüms. I gitt – für meinen Geschmack eindeutig nicht geil. Ich möchte mir kein Analdrüsensekret, von wem auch immer, an den Hals träufeln. Schon mancher Mann wurde ungewollt von einem Biberarsch verführt – verarscht eben. Aber da stellt sich mir noch eine Frage: Wachsen denn den Duftträgerinnen auch Nagezähne? Darüber gibt es leider noch keine wissenschaftliche Studie. Ehrlich, ich fänds □ geil!
P.S.: Der Artikel über die Killerbiber erschien am 1. April und war sicher als Aprilscherz gedacht, obwohl in der letzten Ausgabe keine Richtigstellung erschien. Egal, Aprilscherz hin oder her, das Thema bleibt allemal aktuell. Vor ein paar Tagen wurde im Kanton Graubünden wieder ein Bär gesichtet. Wie lange wird wohl sein Pelz ohne Löcher bleiben, wenn er sich nicht als putziger Kuschelbär outet?
P.P.S.: Doch das wird nichts, denn dieser Bär geriet kürzlich unter einen Zug und aus war’s …
B. Wermuth
Das mit dem Bündner Bär hat sich leider schon wieder erledigt. Der arme Jungbär kannte nämlich den Fahrplan der Rhätischen Bahn nicht und lief vor den letzten Nachtzug, was ihn das Leben kostete.