Gegen TTIP und Monsanto nach Bregenz
In keinem anderen EU-Staat ist die Opposition gegen die Handelsabkommen TTIP, CETA und TiSA so groß wie in Österreich. Laut dem letzten Eurobarometer der EU-Kommission lehnen dort siebzig Prozent der Befragten die Verhandlungen ab. Und jetzt wird in Bregenz demonstriert.
Auch wenn die SPÖ derzeit in allerlei Schwierigkeiten steckt – eins ist für ihre PolitikerInnen und Abgeordneten klar: Anders als die SPD-Führung werden sie nicht für CETA stimmen, das geplante Abkommen zwischen der EU und Kanada. Und sie wenden sich auch eindeutig gegen die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP, die von der EU-Kommission und der US-Regierung hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wird. Man werde TTIP und die private Schiedsgerichtsbarkeit bei Investitionsstreitigkeiten auf keinen Fall unterstützen, sagte der frühere Bundeskanzler Werner Faymann. Sein Nachfolger kann es sich gar nicht leisten, eine andere Position einzunehmen.
Sehr ausgeprägt ist der Widerstand in Vorarlberg. Dort haben sich mittlerweile 42 Gemeinden zur TTIP-freien Zone erklärt (siehe https://www.ttip-stoppen.at/kategorie/aktionen/ttip-in-den-gemeinden/). Und dort haben für den kommenden Samstag Studierende der Fachhochschule, der Vorarlberger Berufsverband der Sozialen Arbeit, attac und die Initiative Gentechnikfreie Bodenseeregion zu einer Demonstration aufgerufen. Ort: Bregenz. Beginn: 13.30 Uhr.
Die Demonstration gegen Monsanto, Fracking und die Handelsabkommen findet schon im fünften Mal statt. 2015 hatten sich rund 3500 Menschen daran beteiligt. Dabei wird nicht nur gegen den gemeingefährlichen US-Agrar- und Biotechkonzern, gegen die riskante Ölfördertechnik und die demokratiefeindlichen Abkommen demonstriert. Die Manifestation, zu der jetzt rund 5000 TeilnehmerInnen erwartet werden, setzt sich auch ein für:
► gesunde Lebensmittel ohne Gentechnik und Pestizide,
► Förderung regionaler kleinbäuerlicher Bio-Landwirtschaft,
► Schutz des Grundrechts auf Austausch, Erhaltung, Nachbau ,Weiterentwicklung und Verkauf von Saatgut,
► Initiativen zur Unterstützung von regionaler ökologischer Saatgutzucht und Bereitstellung von nachbaufähigem Saatgut.
Konsequenterweise richtet sich die Demo gegen Patente auf Leben und die Privatisierung von gesellschaftlichem Eigentum und dem öffentlichen Dienst.
Das Konstanzer Bündnis gegen die Freihandelsabkommen ruft zur Teilnahme auf. Reisen Sie mit uns nach Bregenz! Nähere Angaben zu Fahrtmöglichkeiten und Kosten siehe: http://www.konstanz-gegen-ttip.de/termin/21-mai-2016-marsch-gegen-monsanto-ttip-fracking/
Pit Wuhrer, Konstanzer Bündnis gegen TTIP, CETA & TiSA
Herr Dietrich, abschließend:
„wenn sie bei dem Beitrag zum Saatgut nur die Wortwahl kritisieren, nungut .“
– Sie waren es, der die Beiträge als sachlich, fundiert und emotionslos in den Himmel hoben. Somit müssen Sie auch damit leben, daß diese darauf überprüft werden.
„Was genau ist denn an Freilandversuchen schlecht ?“
– Diesbezüglich seien Ihnen die Berichte von Greenpeace über eben Monsanto anempfohlen. Literatur über Nestlé (Brasilien) und Philipp Morris (Australien) kann ebenfalls hilfreich sein.
„Der Behauptung dass die Genetik- Ergebnisse von einer Zahlung für ein Gutachten einer amerikanischen Firma beim Pflanzenschutz an ein Forschungsinstut abhängen, fehlt die Logik.“
– Die Erwähnung dieser Zahlung war die Reaktion auf Ihren Hinweis, daß die Firmen in den Berichten namentlich gar nicht erschienen. Das dazugehörige Sprichwort heißt „Schmieren und Salben hilft allenthalben“. Meinetwegen tun Sie das unter Verschwörungstheorie ab. Vorausgesetzt, Sie untersuchen den Sachverhalt nach der entsprechenden Verschwörungspraxis.
Zuletzt geht es nicht um eine Überzeugung. Es geht darum, ob wir morgen noch so weit wie möglich von Chemie unverseucht leben können.
Von mir aus: Punktum.
Herr Stribl,
wenn sie bei dem Beitrag zum Saatgut nur die Wortwahl kritisieren, nungut . Eigentlich habe ich etwas mehr Inhaltliches erwartet.
Genau so verhält es sich beim zweiten Thema , der Gentechnik, ausser dass dass sie dem Projekt einen wissenschaftlichen Heiligenschein verleihen.
Was genau ist denn an Freilandversuchen schlecht ?
Die Methode hat sich seit dem Beginn der bäuerlichen Kultur bewährt. Der Behauptung dass die Genetik- Ergebnisse von einer Zahlung für ein Gutachten einer amerikanischen Firma beim Pflanzenschutz an ein Forschungsinstut abhängen, fehlt die Logik.
Nich nur schweizer sondern zigtausende weitere Molekularbiologen weltweit erforschen und ändern Genome, in vitro und vivo, da ist das Monsanto- Mantra kein überzeugender Beleg für prinzipiell falsche Ergebnisse.
Viel spannender ist die Frage wem dieses Feindbild mehr nützt
Ein schwarz/weisses Weltbild ensteht zwingend wenn man nur die Informationen zulässt die die eigene Auffasung bedienen.
„Sachlich, fundiert, emotionslos“
Tut mir leid, @Helmut Dietrich. Der Beitrag von Deutschlandradio Kultur mutet an wie die Reaktion eines getroffenen Hundes. Eine Wortwahl, die „genüßlich“ u. ä. durch alle Zeilen zieht, entzieht sich dem Verdacht, allzu wissenschaftlich zu argumentieren. Von wegen emotionslos also.
Der Bericht über NFP59 umgibt sich mit dem Heiligenschein der Wissenschaft, fordert aber die Erleichterung von Freilandversuchen. Deren Resultate können Sie aber ohne große Mühen anhand der Praktiken Monsantos, im Internet einsehbar, nachvollziehen. Daß die Firmen in den jeweiligen Texten nicht auftauchen, kann man getrost unter PR-Strategie abhaken. Die 500.000-$ oder €-Spende von Monsanto an das Institut, das das Gefälligkeitsgutachten zu Glyphosat untertänigst ablieferte, war ja auch erst durch Campact bzw. Greenpeace publik geworden.
Die Welt in diesem Bereich ist schwarz-weiß. Wie der Skelett-Sämann auf dem Einladungsplakat der österreichischen TTIP-Gegner.
Herr Stribl,
nein keine Heiligung,
die von ihnen genannten Firmen tauchen noch nichtmal im Text auf.
Es ist sachliche, fundierte und vor allem emotionslose Information. Wenn sie inhaltlich Falsches finden können wir ja darüber diskutieren.
Ansonsten : Viel Spass bei der Demo
@Helmut Dietrich:
Was soll das werden, wenn es fertig ist? Die Heiligsprechung von Monsanto, Nestlé und Philipp Morris?
Gentechnik : die Schweizer wolltens genauer wissen und investierten über 700 Millionen SFR in ein nationales Forschungsprogramm (NFP 59 )
http://www.nfp59.ch/d_resultate.cfm?kat=30
Die Welt ist nicht nur schwarz/weiss :
http://www.deutschlandradiokultur.de/landwirtschaft-von-wegen-saatgut-mafia.993.de.html?dram:article_id=352834