Was macht die Kunst in Konstanz?

… heißt die Fragestellung einer Podiumsdiskussion am heutigen Montag in der Konstanzer Spiegelhalle: Künstler, Galeristen und Vertreter von Kunstvereinen diskutieren über die Zukunft vor allem zeitgenössischer Kunst – ein spannender Abend.

Die Stadt Konstanz belebt das Prädikat „kulturelles Oberzentrum“ vor allem mit seinen Institutionen Theater und der Südwestdeutschen Philharmonie, die ein wichtiger Träger des Kulturlebens in der Euregio Bodensee sind. Mit dem Rosgartenmuseum, der Wessenberg-Galerie, dem Naturmuseum (im „Sealife“) und dem Archäologischen Landesmuseum (ALM) bietet die Stadt aber auch eine veritable Museumslandschaft. Dazu zählt im weitesten Sinne auch der BildungsTURM, der sich wissenschaftlichen Themen widmet.

In den Städtischen Museen sowie im ALM wird überwiegend die Kunst- und Kulturgeschichte groß geschrieben. Zeitgenössische Kunst erscheint dagegen unterrepräsentiert –  trotz aller Anstrengungen etwa des Kunstvereins und der hiesigen Galerien. In diesem Segment zeigt die Stadt  ein deutliches Defizit gegenüber anderen Kommunen rund um den See, wie Friedrichshafen und Singen am deutschen Ufer, Bregenz in Vorarlberg oder St. Gallen und Winterthur in der Schweiz. Auch eine unlängst vom Dezernenten der Stadt in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kunst im kulturellen Oberzentrum zu kurz kommt.

Woran liegt es? Welche (grenzüberschreitenden) Ideen müssen her, um die zeitgenössische Kunst in Konstanz aus ihrem Schattendasein heraus zu führen? Offenbar fehlt es nicht nur an Geld, sondern auch an Visionen. Auch hier haben andere Kommunen die Nase vorn. In Singen entstand aus einer privaten Initiative heraus das MAC – Museum Art & Cars mit einer beeindruckenden Architektur. Das Museum zieht jährlich Zehntausende von Besuchern an, was dem Tourismus gut tut.

Einfache Antworten gibt es nicht. Das Theater hat kürzlich mit einem Podium eine erste Debatte zum Kulturstandort Konstanz geführt. Jetzt wird das Gespräch am Montag, 30. Mai, 20 Uhr, Spiegelhalle, mit dem speziellen Thema „Was macht die Kunst – in Konstanz?“ fortgeführt. Auf dem Podium sitzen: Markus Brenner (Künstler), Michael Günther (Kunstverein), Dr. Stephan Geiger (Galerist) und Richard Tisserand (Kunstraum Kreuzlingen).

Im Publikum werden weitere Experten wie Dorena Raggenbass (Stadt Kreuzlingen) und Hermann Maier (Museumsgründer) sitzen und in die Diskussion eingreifen. Moderator des Abends ist Siegmund Kopitzki.

MM/hpk