Film und Fotoausstellung gegen Rassismus
Der Verein Bridging Gaps e.V. leistet Antirassismus-Arbeit in Deutschland und Südafrika. Dabei wird auf rassistische und ungleiche gesellschaftliche Strukturen in beiden Ländern aufmerksam gemacht. Die Konstanzer Lokalgruppe beteiligt sich unter anderem am Tag der Vielfalt, am 7. Juni an der HTWG, mit zwei Veranstaltungen: Zum einen wird ein selbstgedrehter Dokumentarfilm über Alltagsrassismus (die Hälfte der ProtagonistInnenen lebt und arbeitet in Konstanz) gezeigt und zum anderen eine rassismuskritische Fotoausstellung. Hier das Programm.
Film: „Schenkt uns Gehör!“ 14 junge Schwarze erzählen aus ihrem Leben in Deutschland
7. Juni 2016, 15.30–17 Uhr, HTWG Konstanz, Raum F 023
„Man fühlt sich einfach immer anders“, so beginnt die 50-minütige Dokumentation „Schenkt uns Gehör!“. Der Verein „Bridging Gaps e.V.“ hat dafür 14 junge Schwarze über ihren Alltag in Deutschland befragt. Der Film thematisiert stereotype Afrikabilder und Klischees, um den Einfluss einer von rassistischen Vorstellungen geprägten Sozialisation bewusst zu machen. Nur scheinbar harmlose Sprüche wie „Darf ich dir in die Haare fassen?“ und „Wo kommst du wirklich her?“ sind eine permanente Belastung und zeigen die fehlende Akzeptanz der Gesellschaft. Die Botschaft: Jede Form von Rassismus ist Gewalt und hat für die Betroffenen schwerwiegende Folgen. Einer der Protagonisten bringt das Ziel des Projekts auf den Punkt: „Was ist rassistisches Verhalten, woher stammt es und wie können wir es verändern und aufbrechen?“
Bridging Gaps e.V. setzt sich in Südafrika und Deutschland gegen Rassismus und Vorurteile ein. Diese strukturieren die Gesellschaft, da sie leicht zugängliche Orientierungsmuster bieten und durch Abgrenzung ein positives Selbstbild stärken. Individuen werden dementsprechend sozialisiert. Daher hat sich die Organisation für einen individuellen Ansatz entschieden und konzentriert sich auf Programme, bei denen Teilnehmende zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen ermutigt werden. In Südafrika soll dies durch die Durchführung von „Bridges Camps“, die als Begegnungsräume für Jugendliche dienen, erreicht werden. In Deutschland ist Bridging Gaps in Lokalgruppen organisiert und möchte durch Aktionen wie dieser Ausstellung Menschen für Rassismus sensibilisieren.
Weitere Infos: http://bridginggapsev.com
Ausstellung: „Wo kommst du wirklich her?“ Un-Sichtbarkeiten und Alltags-Rassismus
7. Juni ab 11.00 Uhr, HTWG Konstanz, Raum F 023
Wenn wir sagen, dass wir gegen Rassismus sind, werden uns die meisten ohne zu zögern zustimmen. Selten gibt jemand von sich aus zu, rassistisch zu sein. Aber was ist Rassismus? Wie hat er sich in unserem Denken und Handeln verfestigt?
Mit diesen Fragen hat sich eine Gruppe KonstanzerInnen in einem Workshop intensiv auseinandergesetzt. In einem Versuch, die stattgefundenen Diskussionen, den daraus erzielten Erkenntnisgewinn zu teilen und dadurch andere zum Nachdenken anzuregen, hat das Projektteam schließlich gemeinsam Statements gesammelt, die die Diskussion widerspiegeln. Die Fotos werden am Tag der Vielfalt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Weitere Infos: http://www.htwg-konstanz.de/index.php?id=8707
Ramona Beck
Wikipedia sagt z.B. zum Schwarzgeld (auszugsweise): „Der Wortteil ’schwarz‘ konnotiert mit dem Bereich des Heimlichen, Unerlaubten, im Schutze der Dunkelheit Ausgeführten.[1] Schwarzgeld wird bis in die Gegenwart gelegentlich auch Negergeld genannt.“ Das Wort hat also nichts Rassisitisches, aber die Rassisten machen mit dem Wort ihre primitiven Spielereien. In ähnlicher Weise dürfte Schwarzfahrer, Schwarzarbeit und schwarze Kassen zu verstehen sein.
Ob mit der schwarzen Null bestimmte Personen gemeint sind, muss auf politischer Ebene geklärt werden
@Benjamin Böhringer
Auf dem Bild wird mit keiner Silbe gefordert, dass die Bezeichnung „schwarz“ abgeschafft wird. Haben Sie da nicht etwas hineininterpretiert?
„Was genau hat die Farbe Schwarz mit Rassismus zu tun?“ fragen Sie.
Falls Ihre Frage ernst gemeint ist, zwei Hinweise:
a) Millionen und Abermillionen von Menschen „schwarzer“ Hautfarbe wurden wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, versklavt, gefoltert, umgebracht.
b) Schauen Sie sich z.B. die in meinem vorigen Beitrag erwähnte Doku an.
Ich bin absolut weltoffen und heiße jeden Willkommen aber es gibt Dinge die gehen zu weit!
Was genau hat die Farbe Schwarz mit Rassismus zu tun?
Müssen wir den Schwarzbär jetz auch umbennen? Das schwarzbrot muss aus den bäckereien verbannt werden! Darf ich dann auch keinen Schwarzen Anzug mehr kaufen? Sonder nur noch „die Farbe die nicht genannt werden darf“? hmmm also dann müssen wir bitte auch weiß abschaffen ich fühle mich diskriminiert weißwurst, weißbrot, weißbier, weißrussland, Wegweiser das ist wirklich lächerlich!
Sehr sehenswert und informativ auch die dreiteilige Dokumentation – kürzlich auf „arte“ ausgestrahlt – „Geschichte des Rassismus“.
Für mich besonders beeindruckend: die mörderischen Gefahren des Rassismus weltweit, und die Einordnung (nicht: Relativierung) des deutschen Faschismus (27 Millionen Tote allein in der Sowjetunion/Russland).
Wer diese Dokumentation gesehen hat (z.B. http://www.doku-stream.org/geschichte-des-rassismus-33-das-vermaechtnis-der-kolonialherren-hd-doku/), wird dem gefährlichen „Ich habe nichts gegen Ausländer/die Anderen. ABER …“ entschiedener entgegentreten.