Krankenhaus-Chaos: Viele Köche verderben den Brei

Claus Boldt

Über die Entwicklungen am Konstanzer Klinikum wurde in den letzten Tagen auf seemoz umfänglich berichtet. Es geht nicht nur um die Causa Müller-Esch und auch nicht nur um das katastrophale Missmanagement der Strippenzieher Boldt und Ott. Fragen muss man auch, warum eine Mehrheit aus CDU, FDP, aber vor allem von FGL und SPD mit dazu beigetragen hat, das Dilemma um das Krankenhaus unnötig und ohne Not zu verschärfen.

Ohne die  Stimmen von FGL und SPD wäre es nie zu der panisch-hilflosen Kündigung gekommen. So entsteht der Eindruck, die Mehrheit des Gemeinderates habe sich missbrauchen lassen und dabei denjenigen in die Karten gespielt, die lieber heute als morgen das Krankenhaus einer Heuschrecke zum Frass vorwerfen würden. Wie schon dornoeschen.nu berichtete, haben sich FWG, NLK, FuF, Einzelkämpfer Eberhard Roth von der CDU und LLK von Anfang an eindeutig positioniert und klar gegen die drohende Privatisierung Stellung bezogen. Von SPD und FGL kam seit der nichtöffentlichen Hinrichtung Müller-Eschs am 28.4. kein Sterbenswort mehr. Man hat sich vor den Karren spannen lassen, den Boldt und Ott mit aller Macht in Richtung Abgrund, sprich: Privatisierung des Klinikums, steuern.

Hier, auf vielfachen Wunsch unserer LeserInnen, die zweite Pressemitteilung der LLK zum Thema:

Ott und Boldt fahren das Klinikum vor die Wand

Nach den neuesten Erfahrungen im Fall Müller-Esch scheint klar: Das Duo Ott/Boldt ist dabei, das Klinikum an die Wand zu fahren. Vor allem der verantwortliche Sozialdezernent Claus Boldt ist unserer Meinung nach nicht in der Lage dafür zu sorgen, das schlingernde Schiff in ruhigere Gewässer zu bringen.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Bürgermeister Boldt in seinem Verantwortungsbereich eine Entscheidung forciert, die die Stadt sehr viel Geld kosten wird und deren Außenwirkung verheerend ist. Wir erinnern dabei an die Vorkommnisse bei der Causa Professor Lukoschek, den Claus Boldt ebenfalls entsorgen wollte, der aber hinterher wieder eingestellt werden musste. Nicht zu vergessen auch der Maultaschenfall, mit dem Boldt der Stadt überregional Schaden zugefügt hat.

Und nun setzen Boldt und Ott mit dem Fall Müller-Esch einer unheilvollen Entwicklung die Krone auf. Mit dem Resultat: Die Stimmung am Klinikum ist nachhaltig vergiftet und täglich steigt die Verunsicherung bei den MitarbeiterInnen, auch zum Nachteil der PatientInnen. So kann es nicht weiter gehen, es besteht sofortiger Handlungsbedarf, gerade jetzt, wo an eine kreisweite Lösung gedacht wird.

Wer den Anforderungen in seinem Aufgabenbereich nachweislich nicht gewachsen ist, nimmt normalerweise seinen Hut. Boldts Rücktritt von seinem Amt wäre logisch und konsequent. Gerade in der prekären Lage, in der sich das Konstanzer Klinikum befindet, geht es nicht ohne zielorientiertes Krisenmanagement. Dazu ist Bürgermeister Boldt offensichtlich rein fachlich nicht in der Lage. Fehlendes Fingerspitzengefühl vor allem in Personalfragen verstärkt die Misere zusätzlich.

Desweiteren regen wir an, unverzüglich alle untereinander zerstrittenen Parteien an einen Tisch zu bringen und, eventuell mit Unterstützung eines Moderators, sich drängenden Fragen offen zu stellen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Selbstredend, dass dabei Mitglieder der Ärzteschaft, des Personalrates und des Krankenhausausschusses beteiligt werden sollten. Ansonsten droht eine Privatisierung des Klinikums, die wir und auch andere auf keinen Fall wollen.

Vera Hemm, Holger Reile