Ist die bolivarische Revolution am Ende?
Carolus Wimmer, Präsident der venezolanischen Gruppe im Lateinamerikanisches Parlament und internationaler Sekretär der KP Venezuelas, kommt zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Konstanz. Am Mittwoch informiert der Politikwissenschaftler, der auch einige Jahre am Bodensee gelebt hat, im Hotel „Barbarossa“ über die aktuell äußerst angespannte politische Lage in Venezuela.
Verfassungskrise, Versorgungsengpässe, Hyperinflation – die Lage in Venezuela nach der Niederlage der Linken bei der letzten Parlamentswahl, die für eine rechte Mehrheit im Parlament gesorgt hat, scheint chaotisch. Die bolivarische Bewegung unter dem weiter amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro sieht sich mit einer akuten Versorgungskrise konfrontiert, „sichtbar durch lange Schlangen vor den Läden, eine Inflation von 700%, der Fall des Ölpreises unter 40 $ pro Barrel – Öl ist der Hauptexportartikel Venezuelas – die das Überleben der bolivarischen Revolution in Frage stellt“, so der Ankündigungstext der Veranstalter, die Konstanzer LINKE und die DKP.
Nicht nur innenpolitisch sei die Lage schwierig, sondern auch international habe sich nach der Abwahl bzw. dem Sturz linker Regierungen beispielsweise in Argentinien und Brasilien die Situation verschärft. Erschwerend hinzu komme die negative Haltung der USA, die offensichtlich einen ‚regime change‘ unterstützt. „Gibt es angesichts dieses Szenarios noch Hoffnung für die bolivarische Revolution? Welche Kräfte stehen ihr noch zur Verfügung?“ – Fragen, zu denen Wimmer, gegenwärtig zu Besuch bei der UN-Menschenrechtskommission in Genf, bei seinem Abstecher nach Konstanz am Mittwochabend Stellung nehmen wird.
jüg
Veranstaltung mit Carolus Wimmer, Mittwoch, 22. Juni 2016, 19.30 Uhr, Konstanz, Hotel „Barbarossa“