ECE-Aussichten: Fußball-EM-Autokorso jeden Tag
Gut 120 BürgerInnen kamen zur letzten Kundgebung der Bürgerinitiative „Für Singen“ vor dem Bürgerentscheid für oder gegen das geplante ECE-Center. Treffpunkt für Kundgebung wie Demonstration war einmal mehr das historische Café Hanser, das, sollte das Center realisiert werden, bald mitten in einer lärmenden und staubigen Riesenbaustelle liegen wird: Nicht das einzige Horror-Szenario für Singen.
BI-Sprecherin Regina Henke bat die anwesenden Aktiven um weitere Mithilfe in den bis zur Wahl noch verbleibenden zweieinhalb Wochen: Sich bei Gesprächen und Diskussionen, mit Leserbriefen und durch Unterstützung bei Info-Ständen mit Sachargumenten gegen den Bau dieses überdimensionierten Konsum-Kolosses einzusetzen, um die hohe Hürde der 7200 benötigten Nein-Stimmen zu überwinden.
Der Redebeitrag von Andreas Pfleger (Apotheke Sauter, s. Foto) ging auf die immer noch ungelöste Frage der drohenden Verkehrsmehrbelastung ein: Alle Gutachten und Zahlen stammen letztlich vom Hamburger Großinvestor: Rund 11 000 zusätzliche Pkws am Tag, d.h. ca. 1500 pro Stunde bei nur rund 450 Parkplätzen im Center, ca. 40 Lkws bei nur drei Stellplätzen und einer Einfahrtspur, totales Chaos an Samstagen, nimmer endender Suchverkehr durch die Innenstadt, Staus am geplanten Kreisverkehr Hauptstraße-/Erzbergerstraße – sozusagen Fußball-EM-Autokorso jeden Tag sei das, was auf die Stadt zukomme. Wer sich anschauen möchte, wie’s geht, braucht nur an einem Samstag nach Konstanz zum LAGO zu fahren.
Mit dem obligatorischen Rundgang um das geplante ECE-Areal endete auch diese Kundgebung. Der nächste wichtige Termin für die Aktiven der Bürgerinitiative ist die Podiumsdiskussion des Bürgerforums der Stadt Singen am 5. Juli in der Ekkehardschule. Vertreter von Stadt und ECE und je zwei Vertreter der Pro- und Contra-Bürgerinitiativen werden ihre Positionen vertreten. Moderiert wird diese Veranstaltung vom stramm konservativen ehemaligen ZDF-Moderator und „Fünf Sterne-Redner“ Alexander Niemetz.
Uta Preimesser