Genossenschaft – Ausweg aus der Wohnungsnot?
Eine erste private Wohngenossenschaft wurde jetzt in Konstanz gegründet. Ein entscheidender Schritt zur Realisierung von gemeinschaftlichem und generationsübergreifendem Wohnen könnte damit gemacht sein.
Das Wohnprojekt Konstanz gründete Anfang dieses Monats die erste private Wohngenossenschaft in Konstanz. 14 Genossenschafts-GründerInnen mit sechs Kindern möchten mit dieser Wohnform Menschen ansprechen, die sich für ein nachbarschaftliches, selbstbestimmtes und nachhaltiges Wohnen einsetzen. Das Wohnprojekt Konstanz eG steht für bezahlbaren und der Spekulation entzogenen Wohnraum in Konstanz. Anders als bei herkömmlichen Baugenossenschaften, bei denen sich zufällig zustande kommende Nachbarschaften finden, ist das Fundament für die Wohngenossenschaft Wohnprojekt Konstanz der Aufbau eines sozialen Netzwerkes und einer stabilen Gemeinschaft.
Genau vor einem Jahr startete das Projekt mit den Initiatoren Sylvia Machler, Stefan Ruff und Tilmann Weber die erste Informationsveranstaltung zum Thema gemeinschaftliches und generationsübergreifendes Wohnen. Dass heute eine Genossenschaftssatzung mit Businessplan zum Eintrag ins Genossenschaftsregister vorliegt, zeigt die konstruktive Zusammenarbeit und Kontinuität eines engagierten Teams.
Der Vorstand der Wohngenossenschaft setzt sich aus fünf hauptamtlichen Vertretern zusammen: Sylvia Machler, Stefan Ruff, Tilmann Weber, Annabel Holtkamp und Wolfgang Starke. Den Aufsichtsrat bilden vier Genossen und Genossinnen: Norbert Lenartz, Roland Wallisch, Maren Rühmann und Sylvia Bauer.
Obwohl heute noch kein konkretes Grundstück in Aussicht ist, gibt es viele konkrete Nachfragen von Konstanzer Bürgern. Dieses Vertrauen für die Initiative belegt den Wunsch, mehr Verantwortung für die Schaffung einer nachhaltigen und ökologischen Lebenskultur zu übernehmen, die für spätere Generationen weiter wirkt. Und womöglich weist sich so ein Ausweg aus der Konstanzer Wohnungsnot – ohne Spekulation, aber für bezahlbaren Wohnraum.
Für weitere Informationen und Nachfragen: Wohnprojekt Konstanz eG, Annabel Holtkamp Vorstand Kommunikation + PR, 0151 2636 1505, info@wohnprojekt-konstanz.de, www.wohnprojekt-konstanz.de.
MM/hpk
Die Neugründung einer Wohngenossenschaft in Konstanz gab es bereits in den 1970ern. Diese hieß LEBOS und besaß das Haus Obermarkt 14 (heute Augenweide Optik). Und was bitte soll der Unterschied zwischen einer, wie im Beitrag betont „privaten“ und einer nicht-privaten Genossenschaft sein?
Desungeachtet wünsche ich der neuen Genossenschaft, dass ihr Businessplan von Erfolg gekrönt und sie möglichst bald an ein passendes Grundstück für Wohnprojekt kommen wird. Und meine, dass auch die Stadt, soweit sie den Grund und Boden in ihrem Eigentum nicht bereits haushaltssanierend veräußert hat, ein solches Projekt fördern sollte.