Simon Pschorr macht’s noch einmal

Simon Pschorr wird für die DIE LINKE im Kreis Konstanz in den Bundestagswahlkampf ziehen. Der Kreisverband der Partei hat den 24-jährigen Juristen bei der Nominierungs­versammlung am 16. November in Konstanz ohne Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen zum Kandidaten für den Wahlkreis 287 gewählt. Zuvor hatte der Kreisvorstand der Partei Pschorr, der schon zu den Landtags­wahlen im Wahlkreis Konstanz angetreten war, den Partei­mit­gliedern einstimmig als Bundes­tags­kandidat empfohlen.

In seiner Bewerbungsrede im Versammlungssaal der „Neuen Arbeit“ in der Chérisy kritisierte Simon Pschorr unter anderem die Außenpolitik der großen Koalition scharf. „Aktueller Trend“ bei Regierungspolitikern sei es, „die deutsche Verantwortung in der Welt anzumahnen“. Merkel, von der Leyen, Steinmeier und Co verstünden darunter aber vor allem „ein offensives Auftreten Deutschlands in militärischen Fragen“. Pschorr weiter: „Anstatt sich für weltweiten Frieden einzusetzen schwebt ihnen vor, sich mit der Bundeswehr gewaltsam in weltweite Konflikte einzumischen.“ Die Verantwortung für die Folgen dieser Interventionspolitik – Hunger, Armut, Instabilität und unweigerlich Flucht – wolle man hingegen nicht übernehmen, so der Linke-Kandidat. „Stattdessen sind dann Mauern, Zäune und krumme Geschäfte mit Erdogan auf der Tagesordnung.“

Auch innenpolitisch lasse die Politik der „Großkoalitionäre“ Verantwortung gegenüber den „Schwachen der Gesellschaft“ vermissen. Die Folge sei der zu beobachtende Aufwind für rechte Hetzer: „Dort, wo das Prinzip Eigenverantwortung die soziale Sicherung ersetzt, wählen abgehängte und ausgegrenzte Bürgerinnen und Bürger die Verantwortungslosen von der AfD.“ Dagegen will sich Simon Pschorr im Wahlkampf stark machen, für eine Politik, die auf gesellschaftliche Solidarität und soziale Gerechtigkeit setzt: „Eine faire Rente, einen hohen Mindestlohn und eine sanktionslose Grundsicherung.“

Kreisvorstand neu gewählt

Vor dem Nominierungstreffen hatte der Kreisverband zu einer Mitgliederversammlung eingeladen, bei der ein neuer Kreisvorstand gewählt wurde. Statt wie bisher aus sieben besteht das Leitungsgremium der Kreispartei nun aus 13 Mitgliedern, darunter mehrere Studierende. Auch Singen ist mit zwei Sitzen jetzt im Vorstand präsent. „Politische Strukturen neigen zur Verknöcherung, wenn sie nicht aufgefrischt werden“, so der alte und neue Vorständler Jürgen Geiger, deshalb begrüße er, dass sich neue Leute zur Mitarbeit entschlossen hätten. Er hält es für wichtig, in der Fläche stärker Fuß zu fassen, damit der Parteiaufbau vorankommt.

MM/hpk

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