Schweizer gegen vorgezogenen Atomausstieg
(hpk) Mit unerwarteter Mehrheit stimmten die Schweizer heute gegen einen schnelleren Ausstieg aus der Atomkraft. Laut Hochrechnung bekam die von den Grünen eingebrachte Ausstiegsinitiative nur 45 Prozent der Stimmen. Somit bleibt offen, wann das letzte Schweizer AKW vom Netz geht. Die Atomkraftwerke in unserem Nachbarland bleiben nun solange am Netz, solange sie die Aufsichtsbehörden als sicher einstufen. Folgen hat die Entscheidung auch für Deutschland: Die weltweit ältesten Kraftwerke Beznau I und II liegen unmittelbar an der Grenze zu Ba-Wü.
Zu Ihrem letzten Satz möchte ich gerne noch etwas dranhängen, Herr Schmeding.
Die Amerikaner in Harrisburg sagen „Yes, we can“, die Briten in Three Mile Island stützen sich auf die Macht ihres einstigen Weltreichs, Die Sowjetrussen haben das Fiasko ohnehin der Ukraine überlassen, die Japaner in Fukushima sagen „Unsere Hirne sind erdbebenfest; uns kann nichts erschüttern“ und unsere europäischen Volksparteien besonders die mit einem C am Anfang glauben, wenn sie ein Vater unser beten, wird der Kelch schon vorübergehen. Die Schweiz holt notfalls die Schweizer Garde ins Land zurück, dann werden die Strahlen schon weichen im Sinne von „Weiche Satan!“ oder sie holt den Benedikt aus Rom zum Teufel austreiben.
Es sieht wirklich danach aus, dass die Leute erst begreifen, wenn der Gau vor der Tür steht. Dann fröhliche Weihnacht überall!
Wohlstand macht bekanntlich träge, und das ganze Business der Umfragenindustrie taugt offensichtlich immer weniger. Entweder, die Befürworter der Initiative der Schweizer GRÜNEN sind in Erwartung eines ohnehin positiven Egebnisses nicht zur Abstimmung gegangen oder viele haben einfach bei der Befragung nicht die Wahrheit gesagt.
Egal was, das Ergebnis ist energiepolitisch eine Katastrophe. Die weltweite Signalwirkung dieser Entscheidung verheerend. Viele Menschen brauchen offensichtlich ein zweites Fukushima oder ein zweites Tschernobyl, damit sie vor ihrer Haustüre spüren, was passieren kann.
Der Zug ist jetzt erst einmal abgefahren. In der Schweiz gibt es nur noch die Möglichkeit, die beschlossene Energiestrategie 2050 so umzusetzen. SVP und Konsorten wollen hier nämlich nach der Abstimmung auch dran drehen. In Deutschland muss der Druck auf die Schweizer Regierung erhöht werden, wir brauchen ein europäisches Ausstiegsszenario.
Unwahrscheinlich, dass ein Bundestagsabgeordneter Andreas Jung diese Politik unterstützen wird.
Ja, kennen wir: Überall der unbeirrbare Größenwahn. bei uns kann es niemals einen Gau geben; wir sind die Besten, haben die sichersten Kernkraftwerke. Zuvorderst stehen die Risse in den Hirnen, später kommen die Risse in den heißen Brütern. Alle habe behauptet, sie hätten die sichersten KKWs: Three Mile Island, Harrrisburg, Tschernobyl, Fukushima. Welches ist das nächste KKW, das nicht will, was die Betreiber wollen?