Ein Musiker-Leben zwischen Woodstock und Konstanz
Amrod und Tarantino stehen in dieser Woche gemeinsam auf dem Programm des Konstanzer Zebra-Kinos: Der geniale Jazzer aus New York, der jetzt seit 20 Jahren schon in Konstanz lebt, und der geniale Regisseur, der zum Hollywood-Star wurde. Aber fehlen darf in dieser Woche natürlich auch die Muppets-Weihnachtsgeschichte nicht. Und als besonderen Clou gibt es am 21. die Golden Shorts – den Kurzfilmtag.
Bilder einer Klangschöpfung
DEU 2016, 80 min, Regie: Muriel Schindler, Tarek Boschko, FSK ab 18, Deutsche / Englische Originalversion
Paul Amrod ist ein Name, der inzwischen so selbstverständlich in diese naturverbundene Region gehört, wie der blaue Bodensee. Paul Amrod (Foto) ist auch der Protagonist dieses experimentellen Dokumentarfilms. Seit über zwanzig Jahren lebt der gebürtige New Yorker nun schon in Konstanz und bereichert die Stadt und ihre Umgebung mit seiner facettenreichen Musik und bildreichen Poesie. Doch was brachte diese schrille Künstlerpersönlichkeit, die einst an der renommierten Juilliard School klassische Komposition studierte und mit Janis Joplin auf Tournee ging, hier in die Gegend?
Gemeinsam mit Paul Amrod begibt sich das Filmteam auf Spurensuche in ein bewegtes Leben. Sie führt uns nach Suffern, Manhatten und Woodstock, wo wir weiteren faszinierenden, manchmal auch skurrilen Menschen begegnen und uns ganz nebenbei ein Stück eindrucksvoller Musikgeschichte erzählt wird. Es wird gefachsimpelt, gelacht und viel gejammt. Etwas schräg, unkonventionell und technisch nicht immer High-end, doch stets authentisch, charmant und amüsant. Eine bunte Collage aus Bildern, Interviews und Clips, eine musikalische Reise durch das Leben und Werk Paul Amrods.
Zebra-Kino zeigt „Bilder einer Klangschöpfung“ in Anwesenheit des Filmteams in einer allerersten, noch ungeschliffenen Version mit anschließendem Filmgespräch. Und auch Paul Amrod ist dabei.
Spieltermine: Sa., 17.12., 17:00 Uhr / So., 18.12., 19:00 Uhr
Die Muppets-Weihnachtsgeschichte
USA 1992, 82 min, Regie: Brian Henson, FSK 0, Deutsche Version
Kermit, Miss Piggy und der Rest der verrückten Muppetgang haben ihren großen Auftritt in „Weihnachtserzählungen“, dem beliebten Klassiker von Charles Dickens. Der verbitterte und geizige Pfennigfuchser Ebenezer Scrooge, gespielt von Oscar-Preisträger Michael Caine, wird von drei Geistern auf eine Reise durch seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mitgenommen. Auf magische Art und Weise erkennt er dabei die wahre Bedeutung von Weihnachten.
Die Muppets-Weihnachtsgeschichte ist ein Riesenspaß für die ganze Familie – voller Humor und Wärme, der die Herzen von jung und alt öffnet.
Spieltermin: So., 18.12., 17:00 Uhr
Golden Shorts – Kurzfilmtag
Am 21. Dezember sind überall in Deutschland Kurzfilme zu sehen. Marktplätze und Hinterhöfe werden zu Open-Air-Kinos, Schaufenster und Hauswände verwandeln sich in Projektionsflächen. Und auch die Zebra-Kino-Leinwand feiert am kürzesten Tag des Jahres den Kurzfilm! Roboterliebe und Alltagswahn, Farbenrausch und Facebookfalle: Es gibt kulinarische Ekstase, Bagger-Tiere, Religionsspaß, Cartoons, Nachwuchstrubel, Verwirrung im Park und einen deftigen Strandzwischenfall. Und das alles an einem Abend! Elf Kurzfilme werden zu einem bunten und abwechslungsreichen Programm von 90 Minuten vereint.
Spieltermin: Mi., 21.12., 20:00 Uhr
Jackie Brown
USA 1997, 154 min, Regie: Quentin Tarantino, FSK 12, Englische Originalversion mit deutschen Untertiteln
Jackie Brown ist nicht nur die dritte Spielfilm-Regiearbeit von Quentin Tarantino, sondern auch dessen erste – und bis dato einzige – Romanadaption. Auf dem Roman Rum Punch von Elmore Leonard basierend, erzählt der Film von der titelgebenden Stewardess Jackie Brown (Pam Grier), die, um ihr Gehalt aufzubessern, für den Waffenhändler Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) arbeitet. Der hat sein Vermögen in Mexiko angelegt und lässt sich von Jackie Bargeld in die USA schmuggeln. Als Jackie eines Tages mit 50 000 Dollar und ein paar Gramm Kokain im Handgepäck auffliegt, schlägt ihr der FBI-Agent Ray Nicolet (Michael Keaton) einen Deal vor: Sie soll ihren Auftraggeber Ordell Robbie ans Messer liefern und bekommt dafür Straffreiheit zugesichert. Doch Jackie hat andere Absichten und schmiedet einen Plan, um sowohl das FBI als auch Ordell an der Nase herumzuführen.
In klassischer Tarantino-Manier schafft es „Jackie Brown“ Krimi, Groteske und Referenzen an die Popkultur der 1970er Jahre zu einem mehr als stimmigen Ganzen zu mixen. Doch ganz anders als man das von Tarantino gewohnt ist, mit einer äußerst kraftvollen, niemals langweiligen, Behäbigkeit. Die wahre Stärke des Film offenbart sich allerdings erst in den Details und Nuancen: In einer großartigen Pam Grier, einem exzellenten Samuel L. Jackson, einem Robert de Niro, der gegen seine üblichen Rollen spielt, und einer Bridget Fonda, die die ganze Zeit über high zu sein scheint.
Spieltermine: Do., 15.12., 20:00 Uhr / Fr., 16.12., 20:00 Uhr / Sa., 17.12., 20:00 Uhr / Mo., 19.12., 20:00 Uhr
MM/hpk