Afghanistan-Tag im Café Mondial
Von einer zweiten Sammelabschiebung von Afghanen aus Deutschland waren im Januar 26 junge Männer, größtenteils aus Baden-Württemberg, betroffen. Diese schmähliche Abschiebe-Praxis auch der Landesregierung nimmt Café Mondial zum Anlass für einen Afghanistan-Tag: Am kommenden Samstag (4. Februar, 14 Uhr) in seinen Räumen am Hussenstein 12 in Konstanz gibt es einen Nachmittag mit Kultur und politischen Informationen.
Dieses Mal geht es – nach dem Thementag Gambia am 4. Dezember 2016 – um Afghanistan. Gemeinsam mit Geflüchteten aus diesem Land und Einheimischen soll es ein Informations- und Freundschaftstag werden.
Natürlich gibt es landestypisches Essen, das Ali vorbereiten wird. Andere Afghanen werden über ihre Heimat berichten, die sie verlassen haben, Gedichte und Märchen vorlesen. Aber selbstredend werden die politischen Aspekte und Diskussionen bei diesem Thema nicht zu kurz kommen. Clara Schlotheuber, Mitglied des Mondial-Vereinsvorstandes, die beim Flüchtlingsrat Baden-Württemberg in Stuttgart arbeitet, wird u.a. über das Rückführungs-Abkommen zwischen der Bundesrepublik und Afghanistan berichten sowie über die Auswirkungen auf Baden-Württemberg. Bei involvierten Rechtsanwälten haben sich Mondial-Mitglieder kundig gemacht und werden darüber sprechen. Der Informationsteil dieses Tages wird etwa gegen 15.30 Uhr beginnen.
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Am Samstag (4. Februar) ab 14 Uhr lädt das Café Mondial am Hussenstein 12 neben dem Palmenhaus in Konstanz zu seinem nächsten Ländertag ein.
Eigentlich überflüssig, auf den jüngsten Bericht des UNHCR zu verweisen, der für das ganze Land einen Bürgerkrieg konstatiert und keine „sicheren“ Zonen dort ausmachen kann. Im Gegenteil, die Menschen dort seien generell akut gefährdet. Dies ist inzwischen hinreichend bekannt. Ganz offensichtlich interessieren diese Menschenrechte, zu denen auch der internationale Flüchtlingsschutz gehört, unseren grünen Ministerpräsidenten, Herrn Kretschmann, nicht, sonst würde, er wie in Schleswig Holstein, eine Abschiebestopp für afghanischen Flüchtlinge erlassen. Wo bleibt hier der Aufschrei aus der grünen Basis für die Menschenrechte?? Mit der Erklärung der Balkanstaaten zu sicheren Herkunftsländern vor 2 Jahren unter Mitwirkung ebenfalls von Herrn Kretschmann, ist der Damm nun endgültig gebrochen – nun wird die ganze Welt zu sicheren Zone erklärt- Krieg und Tod oder Folter, was schert es uns?
Und was die sog. „Straftäter betrifft, es genügt eine wiederholte Reise zu Freunden oder Verwandten um aus einem Flüchtling einen „Straftäter“ zu machen: § 95 Aufenthaltsgesetz: „Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer…wiederholt gegen räumliche Beschränkungen des Aufenthalts oder sonstige Auflagen verstößt….“ Wie viele von den bereits Abgeschobenen wurden auf diese Weise kriminalisiert ?? Dies werden wir nicht erfahren.
Organisieren wir unseren Protest gegen diese Unmenschlichkeit und fordern wir einen Abschiebestopp auch in Baden-Würtemberg!
Asyl ist Menschenrecht – und das muss es bleiben!
Zur aktuellen Situation in Afghanistan : FAKT http://www.mdr.de/fakt/fakt-afghanistan-abgelehnte-asylbewerber-100.html
Doris Künzel