Adolf Dietrich: Der Maler vom Untersee

Die Wessenberg-Galerie in Konstanz gehörte zu den frühesten Interessenten am Werk des „naiven Bauernmalers“ Adolf Dietrich, der fast fünfzig Jahre alt werden musste, bis er, zuerst in Deutschland, auch international bekannt wurde. Heute gehört Adolf Dietrich zur Spitzengruppe der Schweizer Maler der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts. Ein Vortrag im Rosgartenmuseum verrät mehr über ihn.

Der Maler Adolf Dietrich (1877 – 1957) entstammte einfachen Verhältnissen und verdiente über Jahre hinweg seinen Lebensunterhalt als Maschinenstricker und Waldarbeiter. Erst 1913 wurde man auch im benachbarten Konstanz auf ihn aufmerksam, als seine Bilder im dortigen Wessenberghaus gezeigt wurden. Ab diesem Zeitpunkt ging es langsam aufwärts und Dietrich war fortan in der Lage, von seiner Malerei zu leben. Seinen großen Durchbruch erreichte er in den späten dreißiger Jahren: Vielbeachtete Ausstellungen in London, Paris und New York steigerten das Interesse an dem Maler vom Bodensee.

Hans-Ulrich Wepfer hat Dietrich noch persönlich gekannt und verfolgt seither die Rezeption seiner Kunst. In vielen Auktionskatalogen entdeckte er unbekannte „Dietriche“ und fotografierte sie. So entstand ein Dia-Vortrag mit bekannten und unbekannten Bildern des Künstlers, angereichert mit Aufnahmen vom Dorf Berlingen am Untersee, von den Zeitgenossen Dietrichs und von seinem Häuschen an der Hauptstraße, das heute der Thurgauischen Kunstgesellschaft gehört.

Anhand von Dietrichs Ölgemälden (hier ein Selbstporträt), Zeichnungen und Pastellskizzen kann sein Werdegang verfolgt, seine Berlinger Nachbarschaft und der Untersee kennengelernt werden.

MM/hr

Termin: Rosgartenmuseum, 8. März 19 Uhr. Vortrag von Hans-Ulrich Wepfer, Gründer des Seemuseums Kreuzlingen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. +49 (0)7531/900-913 oder ursula.benkoe@konstanz.de, Kosten inkl. Aperitif 5,- Euro.