Saftladen und Security im Herosé-Park?

Peinlichst vermeidet Klaus Holzer vom Bürgeramt in seiner Vorlage für die morgige Sitzung des Technischen und Umwelt­aus­schusses (TUA) das Wort „Security“. Vielmehr schreibt er von einer „Fußstreife eines Sicherheitsdienstes“, die zukünftig durch den Herosé-Park patrouillieren soll. Also doch: Die Verwaltung versucht die Beschäftigung einer Security-Firma durch die Hintertür. Das aber ist schon mehrfach am Widerstand der GemeinderätInnen gescheitert.

Verpackt wird dieser Versuch in einem ellenlangen Schriftstück zur „Optimierung in den Bereichen Lärm, Kiosk und Sicherheit im Herosé-Park“. Da werden zunächst – wohl auf Anregung der Bürgergemeinschaft Petershausen – eine „Grillzone“ und ein „Saftladen“ ins Gespräch gebracht, sogar von einer kostenlosen Nutzung des Rheinstrandbades ist die Rede. Und selbstredend wird eine stetige Bürgerbeteiligung in Aussicht gestellt.

Security ohne Security-Uniform?

Und ganz am Ende dieses Maßnahmenkatalogs wird dann die Katze aus dem Sack gelassen: „Die Verwaltung plädiert weiterhin für die Steigerung personeller Präsenz“ schreibt Klaus Holzer verschrobelt und versucht sogleich, möglichen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. So soll dieser Ordnungsdienst keine Security-Uniform tragen, soll sich aber vom Erscheinungsbild der Polizei deutlich unterscheiden. Wie bitte, soll das dann aussehen? Sind Pappnasen im Spiel oder Sonnenschirme, ist an Dackel statt eines Polizeihundes gedacht?

Überhaupt dürfe dieser Sicherheitsdienst keine „Aufgaben des staatlichen Sicherheitsmonopols wahrnehmen“ und müsste andererseits alle möglichen Qualifikationsnachweise erbringen, was eine Zusammenarbeit nur mit ersten Adressen unter den Sicherheitsfirmen nahelege.

Immer sonntags

In der Sommerzeit also sollen dann vier Wachmänner an den Wochenenden, vor Feiertagen und bei besonderen Anlässen zwischen April und September von 20 bis 2 Uhr einen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit leisten. Und dafür sollen der Verwaltung nicht 50 000 Euronen, wie bei den Haushaltsberatungen noch vorgesehen, bewilligt werden, sondern nur noch 36 000. Über ein „Alkoholkonsumverbot“ übrigens könne erst später geredet werden, wenn der Stuttgarter Landtag die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen habe.

Und um die Kritikaster unter den Stadträten gänzlich ruhig zu stellen, wird nochmals wortreich versichert, dass durch die Beschäftigung privater Wachleute „kein Rückzug der Polizei aus dem öffentlichen Raum“ beabsichtigt sei, sondern dieser Einsatz nur als Unterstützung für die unterbesetzte Polizei zu verstehen sei. Ob sich damit die kritischen GemeinderätInnen besänftigen lassen?

hpk

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