DSK – ein Kürzel geht um die Welt
DSK – was steckt wirklich dahinter? Die SEX-Kolumne? Deutschland sucht den Kachelmann? Der Strauss Ka(h)nn`s? Oder handelt es sich um den genetischen Code für eine bedrohte Gattung? Manche Meldungen, die tagelang durch die Presse getrieben werden, lassen sich nur noch satirisch ertragen, meint unser Satiriker Siegfried Galter.
Der Strauss ist ja als loser Vogel berüchtigt: Notorisch dicke Eier und immer einen langen Hals in Richtung Weibchen – damit kann man sich schon Respekt verschaffen in freier Wildbahn. Aber es kann selbst dem stolzesten Hahn passieren, dass er sich `mal versteigt. Da muss man dann schonmal Federn lassen. Ist aber kein Grund, gleich den Kopf hängen zu lassen – oder?
Schon gar erst recht nicht, wenn man Strauss-Kahn heißt, unbeirrt nach höchsten Staatsämtern strebt und sich bereits in komfortabelsten Positionen plustern durfte. Man weiß auch gar nicht so recht, warum sich jetzt alle so künstlich aufblähen? Ein Mann in seiner Position muss doch die Privilegien seiner Stellung ausleben dürfen. Und zwar in jeder gewünschten Stellung und Konstellation, bitte schön.
Auf dem Schlachtfeld der sexuellen Eroberungen hat Dominique der Dominante offenbar schon so manchen Strauss erfolgreich ausgefochten. Was der Kachelmann kann, kann Kahn schon lang. Ein wahrer Sex-Titan, hinter dem der gallische Hahn jetzt steht wie ein Mann. Naja, von ein paar unverbesserlichen, wahrscheinlich frustrierten Legehennen abgesehen, die jetzt hinterrücks Nestbeschmutzung betreiben, indem sie ihn mit uraltem Dreck bewerfen – pfui Teufel! Solche aufgescheuchten Journalistenhühner wie Ihr seid doch seiner Aufmerksamkeit oder gar seiner unzweifelhaften und offenbar unwiderstehlichen Manneskraft überhaupt nicht wert. So behauptet die Journalistin Tristane Banon, Strauss-Kahn habe versucht sie zu vergewaltigen, als sie ihn 2003(!) für ein Interview in seiner Wohnung aufsuchte. Der frühere französische Finanzminister sei wie ein “brünftiger Schimpanse” über sie hergefallen. Bitte?
Abgesehen davon, dass ein solcher Bagatell-Vorfall nach einer solch langen Zeit nun wirklich keinen mehr umtreibt (abgesehen von den üblichen Verdächtigen, sprich: Verschwörungstheoretiker, Republikaner und unverbesserliche Emanzen): Einen solch stolzen Vertreter seiner Gattung mit einem Primaten zu vergleichen, zeugt allerdings von nur rudimentären biologischen Kenntnissen.
Sicher – ich bin auch kein Ornithologe, aber eines weiß ich gewiss: Struthio camelus, der größte lebende Vogel dieser Erde, kann vielleicht nicht fliegen – aber er kann, will und wird ungehemmt vögeln. Solche sterben garantiert nicht aus. Und den Sozialisten in seinem Lauf halten weder Ochs, Esel noch Skandale auf. Vive la Révolution sexuelle! Vive la France!
Autor: Siegfried Galter