Doch noch eine Zukunft für das Zeltfestival?

Nach der KOKO-Absage schien das Ende des Konstanzer Zeltfestivals besiegelt – bereits genehmigte Zuschüsse wurden gestrichen. Nun eröffnet sich aber in der morgigen Sitzung des Konstanzer Kulturausschusses (16 Uhr, Ratssaal) die Chance zu einer Neuauflage.

In ihrer Vorlage für den Kulturausschuss listet Sarah Müssig, Leiterin des Kulturbüros, immerhin sechs Interessenten auf, die das Zeltfestival neu beleben möchten. Darunter solche, die im Konstanzer Festival-Geschäft schon aktiv sind, aber auch andere, die in dem Geschäft anderswo bereits Meriten erworben haben.

Interesse am Zeltfestival ungebrochen

Nun ist es ja nicht so, dass in Konstanz festivallose Zeiten angebrochen seien – immerhin sieben Großveranstaltungen, vom „Open See“ des Kulturladens über das „Campusfestival“ und das „GuteZeit-Festival“ bis zum „Bodensee Ahoi – Schlager-Festival“ stehen in diesem Jahr auf dem Programm; manche mit finanzieller Unterstützung der Stadt, die entweder schon ausgezahlt oder fest zugesagt ist, manche werden aber auch ohne städtisches Sponsoring und auf eigenes Risiko organisiert.

Dennoch scheint das Interesse örtlicher wie auswärtiger Event-Organisatoren an einer Wiederbelebung des Konstanzer Zeltfestivals ungebrochen, insgesamt sechs Veranstalter haben laut Müssig ihr Interesse bekundet – darunter z. B. Xhavit Hyseni, der schon erfolgreich das Campusfestival in Konstanz veranstaltet, oder auch Michael Köstner von livekonzepte (Veranstaltungs- und Künstleragentur aus Neu-Ulm), der mit der künstlerischen Leitung des Ulmer Zeltfestivals für sich werben kann. Aber auch eine Event-Agentur aus Überlingen oder „Bonanza-Events“ (Veranstalter u.a. des Gute-Zeit-Festivals) sind mit im Rennen.

Große Hürden für städtische Förderung

Allerdings dämpft Müssig die Erwartungen auf eine städtische Förderung. Die bisherige Unterstützung des Konstanzer Zeltfestivals sei nur „aufgrund seiner Historie und der Verankerung in der Stadt Konstanz“ möglich gewesen. Und sie dringt auf ein stimmiges Konzept, das nur im Rahmen der bisherigen – städtischen – Richtlinien förderungswürdig sein kann. Fazit: „Die Verwaltung empfiehlt eine mögliche Neuauflage des „Zeltfestivals“ nicht als eigene Veranstaltung der Stadt Konstanz zu planen, da hiermit eine europaweite Ausschreibung verbunden wäre. Somit kämen lediglich Veranstalter in Frage, die entweder selbstverantwortend und finanziell unabhängig auftreten oder gemeinnützige Initiativen, welche einen Zuschuss bei der Stadt im Sinne eines Defizitsausgleichs beantragen“ können.

Viel mehr als eine erste Vorauswahl wird der Kulturausschuss morgen also wohl kaum leisten können. Doch auch das sind schüchterne Lebenszeichen für das Konstanzer Zeltfestival, das womöglich wieder eine Zukunft hat.

hpk