Was auf unsere Bauern mit CETA zukommt
Eine Veranstaltung des Konstanzer Bündnisses für gerechten Welthandel heute Abend zeigt, was auf die BäuerInnen und uns VerbraucherInnen zukommt, wenn CETA Realität wird. Mit dem – noch längst nicht ratifizierten – Handelsabkommen CETA würde sich der Import landwirtschaftlicher Massenerzeugnisse aus Kanada und den USA deutlich erhöhen – hormonbehandeltes Fleisch und Gentech-Produkte inklusive.
Auch die anderen Abkommen, die die EU derzeit plant (zum Beispiel mit Japan), haben weitreichende Folgen für unsere Nahrung. Was bedeutet das für Landwirte, die naturnah produzieren? Haben sie gegen die Agrarfabriken eine Chance? Was geht verloren, wenn sich die industrielle Landwirtschaft durchsetzt? Welche Pestizide – in der EU längst verboten – landen demnächst auf unseren Tellern? Darüber informiert am heutigen Montag, 3. April, Anneliese Schmeh.
Sie hat bereits 1986 ihren Hagenweilerhof [http://www.hagenweilerhof.de] (Lippertsreute bei Überlingen) auf ökologische Landwirtschaft umgestellt, war lange Jahre Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und hat sich stets für den Tierschutz eingesetzt. Ihrem Engagement ist auch zuzuschreiben, dass der Bodensee 2004 zur ersten gentechnikfreien Region von Baden-Württemberg wurde.
Ist das nun in Gefahr? Immerhin verfügen mit CETA rund 41 000 US-Konzerne mit Niederlassungen in Kanada über eine Hintertür, die den europäischen Markt für ihre Gentech-Produkte öffnet. Mit anderen Worten: Diese Großkonzerne, darunter viele aus dem Agrarbereich, brauchen kein TTIP, solange sie CETA nutzen können. Deswegen ist ja auch der Widerstand gegen das Kanada-Abkommen wichtig – und erfolgversprechend: CETA muss von allen Parlamenten der EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Lehnt auch nur eines den Handelsvertrag ab, ist CETA Geschichte.
Termin: 3. April, 19:30 Uhr, Landgasthof Hecht, Hauptstr. 12 in Orsingen – Vortrag von Anneliese Schmeh.
Pit Wuhrer
Website: Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel – gegen TTIP, CETA und TiSA