Elf neue Stolpersteine

Am 3. Mai 2017 werden in Konstanz erneut Stolpersteine für Opfer des National­sozialismus vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt. Es wird dabei insgesamt an elf jüdische und politische Opfer sowie Opfer der Euthanasie und der Zeugen Jehovas erinnert. Bei jeder Verlegestelle werden Angehörige oder Paten der Opfer mit einer Ansprache gedenken. Eine Übersicht über Zeitplan und Begleitprogramm:

Am 3. Mai um 9.00 Uhr beginnt die diesjährige Verlegung mit zwei Stolpersteinen für das Ehepaar Berthold und Anna Wieler in der Schützenstraße 30. Enden wird die Verlegung um 12.45 Uhr in der Schneckenburgstraße 27 mit einem Stolperstein für Anna Geiser.

Die Verlegung wird umrahmt von einem umfangreichen Begleitprogramm. Alle Informationen zu den Biografien, zum Ablauf und zum Rahmenprogramm finden sich unter www.stolpersteine-konstanz.de.

Der Ablauf

09:00

Berthold WIELER (Jude)
Anna WIELER (Jüdin)

(1)
Schützenstr. 30

09:30

Erwin JUNG (Jude)

(2)
Obere Laube 44

10:00

David WIELER (Jude)

(3)
Tägermoosstr. 4

10:25

Paul MARTIN (pol.)

(4)
Kreuzlinger Str. 8

10:45

Charlotte BLOCH (Jüdin)

(5)
Bahnhofstr. 4

11:05

Emil GÖTSCHL (pol.)


(6)
Katzgasse 1

11:25

Wilhelm BLANKE (pol.)

(7)
Schottenplatz 2
(Humboldt-Gymnasium)

12:05

Arthur KRESSNER (pol.)

(8)
Konradigasse 22

12:25

Hermann DREHER (religös)

(9)
Alemannenstr. 9

12:45

Anna GEISER („Euthanasie“)

(10)
Schneckenburgstr. 27

Das Begleitprogramm

3.5.2017:
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster Wessenbergstr. 41 / 43, 19:30 Uhr

Offizielle Übergabe der Stolpersteine an die Stadt Konstanz.

Im Anschluss Vortrag von Janka Kluge (Landessprecherin der VVN-BdA Baden-Württemberg) zum Thema „Erinnerungskultur im Wandel der Zeit“

25.4.2017:
Astoriasaal, (Katzgasse 7) 19.30 Uhr Die „Akte Rosenburg“

Die Geschichte des Bundesjustizministeriums Ein Vortrag von Prof. Christoph Safferling.

Rosenburg, so nannte sich das Haus in Bonn, in dem das Justizministerium nach dem Krieg die Gesetze eines neuen Staates gestalten sollte. Doch es waren unter den Juristen dort viele, die zuvor schon im Nationalsozialismus Karriere gemacht hatten. Die Wissenschaftler Christoph Safferling und Manfred Görtemaker haben herausgefunden, wie hoch die NS-Belastung im Justizministerium war und wie damit umgegangen wurde. (Eintritt EUR 7,00).

5.5. – 23.6.2017:
Galerie der Volkshochschule: Ausstellung: „Über Mutter wird nicht gesprochen“

Euthanasiemorde an Freiburger Menschen. Die Ausstellung zeichnet auf großformatigen Tafeln Biographien nach, zeigt individuelle Schicksalswege auf und informiert über Freiburger Einrichtungen, die mit der NaziEuthanasie in Verbindung standen. Die Ausstellung wird um 18 Uhr mit einem Vortrag von Aleida Assmann eröffnet.

6.5.2017:
Stolperstein-Fahrrad-Rundweg im Stadtteil Wollmatingen mit Uwe Brügmann

Treffpunkt mit Fahrrädern am Soldaten vor der Cherisy-Kaserne, Oberlohnstraße 10:00 Uhr

7.5.2017:
Rundgang zu den Stolpersteinen für Euthanasieopfer mit Roland Didra.

Treffpunkt Münsterplatz/Brunnen 11:00 Uhr

Im Mittelpunkt der ca. 90- minütigen Führung stehen die Opfer der NS „Euthanasiemorde“ in Grafeneck und die Details der Planung und Durchführung des Massenmords. In Konstanz gibt es mittlerweile über 20 Stolpersteine für diese Opfergruppe. Bei dem Rundgang werden einige Verlegestellen in der Innenstadt aufgesucht und an die Schicksale der Kinder und Erwachsenen erinnert.

18.5.2017:
Stolperstein-Fahrrad-Rundweg im Stadtteil Paradies mit Petra Quintini.

Treffpunkt mit Fahrrädern auf dem Schulhof des Humboldt-Gymnasiums. 18.30 Uhr

MM/hpk