„Volle Legalisierung von Cannabis macht Sinn“
Unter dem Motto „Legalisierung macht Sinn!“ hat die Linksjugend [‚Solid] Konstanz gemeinsam mit dem DHV (Deutscher Hanf Verband) dieses Jahr den Global Marijuana March (#GMM17) zum ersten Mal nach Konstanz geholt. Man trifft sich am Samstag, 6. Mai, um 15 Uhr am Münsterplatz, um dann gemeinsam Richtung Stadtgarten zu ziehen und dabei ein klares Zeichen für die Legalisierung von Cannabis zu setzen.
Seit März können kranke Menschen in Deutschland Marihuana auf Rezept erhalten, privat finanziert oder in schweren Fällen auch von der Krankenkasse bezahlt. Nach jahrzehntelanger Ignoranz gegenüber dem Leiden unzähliger Menschen hat die Bundesregierung endlich gehandelt – dank gewachsenem Druck von Gerichten und AktivistInnen. Ein guter Schritt, der vielen Betroffenen einen sicheren Zugang zu ihrem Medikament bieten und Deutschland zu einem der führenden Länder im Bereich ‚Cannabis als Medizin‘ machen wird. Aber die Linksjugend will mehr …
Die vollständige Legalisierung von Cannabis macht Sinn. Für die Betroffenen genauso wie für die Gesellschaft: Jugend- und Verbraucherschutz, Bekämpfung des kriminellen Schwarzmarkts, Steuereinnahmen und Einsparungen bei Justiz und Polizei. Die Liste der Argumente ist lang.
Deswegen demonstriert [‚Solid] Konstanz zum Global Marijuana March in dutzenden Städten Deutschlands, ebenso wie AktivistInnen in über 400 Städten weltweit. Mehr als 10 000 Menschen beteiligten sich im vergangenen Jahr in ganz Deutschland: „Für Freiheit, Toleranz und eine sinnvolle Drogenpolitik“.
MM/hpk
Facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1318850464859237/
Den GMM gibt’s in Deutschland seit fünf Jahren. Jetzt springt die örtliche linke auf… vielleicht hatten sie ja Angst, dass am Ende die Jungen Christdemokraten Ihnen das Thema abgraben. Ich erinnere mich an Runden bei solid, in denen über vegetarische Tage an der Mensa geredet wurde – wichtig war hier vorallem, dass man den Grünen Wähler abgräbt.
Und dann wird noch so getan, als wäre die ganze Geschichte die Idee von solid?!
Kannste echt knicken, den Verein.
…nur zur Info: In Holland gibt es schon lange Hanf-Schokolade made in Germany. Was soll die Doppelmoral?
…….. “ sich wohler fuehlen wollen “ soll eingeschraenkt werden/bleiben ?
…. wie wuerde sich eine Gesellschaft verhalten, die sich „wohl“ fuehlt?
…. die momentane „Unwohllobby“ zeigt
ja wie es nicht geht.
go home – grow on.
….. und dann reden wir weiter.
…. and Dr. Feelgood makes the music.
Ja, ich bin durchaus für ein begrenztes Einsetzen von Drogen, dort, wo sie im medizinischen Sinne helfen. Aber kann eine vollkommene Legalisierung wirklich „Sinn“ machen, wenn doch im Hintergrund eher der Antrieb nach einem Wohlfühleffekt durch den Konsum steht, also wenn eine Freigabe letztlich nicht nur denen zugute kommt, die die Substanz nicht nur für die Linderung von Krankheiten benötigen, sondern allen, die sich dadurch „wohler fühlen“ möchten? Wie verändert das unsere Gesellschaft, unsere Werte, unsere Einstellungen und unsere Art und Weise, wie wir leben wollen und vor allem noch können?
Ist der verantwortungslose Umgang mit Drogen, der weiterhin zu vielen Suchterkrankungen beiträgt und damit Gesundheitskosten verursacht, die wohl viele Steuereinnahmen durch eine Freigabe von Cannabis und Co. wieder auffressen würden, wirklich alleinige Folge der strikten Drogenpolitik, die es reizvoll macht, die verbotenen Substanzen zu konsumieren und illegal zu beziehen?
Mir ist die Diskussion deutlich zu einseitig, denn ich bin überzeugt, dass der Mensch im Hinblick auf einen gemäßigten Umgang mit Hanf etc. nicht in der Lage, nicht mündig ist, den Einsatz auf die hilfreichen Aspekte der Drogen begrenzen zu können, sondern sie in der Versuchung nach ihren berauschenden Wirkungen wiederkehrend zweckentfremdet. Denn wenngleich die Kriminalität dort zurückgegangen ist, wo man den Schritt zur Freiheit im Umgang mit Drogen bereits gewagt hatte, sind die Konsequenzen eines legalen Konsums besonders auf die Gesundheit weiterhin diskutierbar – auch dort, wo eine Abgabe kontrolliert erfolgen würde.
Ich denke, wir sind aus ganz menschlichen Gründen nicht dazu gemacht, im Zweifel bei Genussmitteln gleichzeitig an ihre negativen Auswirkungen zu denken. Alkohol und Zigaretten belegen das deutlich und haben schon heute größere Schäden angerichtet als es Cannabis wohl tun würde, gleichsam wäre die Droge möglicherweise nur der Einstieg, denn die Gier nach einem „Mehr“, auch sie ist typisch für uns Menschen.
Mich stört vor allem die Lockerheit in der Debatte. Die Verharmlosung der Konsequenzen und die Hervorhebung der Selbstverständlichkeit des Drogenkonsums, auf den die Menschheit offenbar einen Anspruch zu haben scheint. Dabei ist es der Staat, der uns vor manch einer Dummheit bewahren muss, wenn wir vor lauter Begeisterung und dem Wunsch nach Betörendem den Blick schon einengen, bevor wir es auch geschluckt, eingeatmet oder anderweitig zu uns genommen haben. Ich bin froh, dass nicht alles umgesetzt wird, wonach laut geschrien wird. Denn ein Stück weit hat auch die Diskussion um die Freigabe von Drogen etwas Populistisches für mich – das ich zwar ernst nehme, aber zum Schutze aller, die es rufen, nicht unwidersprochen lassen möchte…