Protest vor dem Klinikum Radolfzell

„Internationaler Tag der Pflege“ am 12. Mai – Gewerkschaft ver.di fordert Sofortprogramm für mehr Personal – Protestaktionen von Beschäftigten vor dem Krankenhaus Radolfzell – „Aktive Pause“ um 13.30 Uhr.

Mit der Forderung nach einem Sofortprogramm der Bundesregierung mit der Schaffung von 20 000 zusätzlichen Vollzeitstellen in der Pflege (die LINKE fordert hingegen: 100 000) und zahlreichen Aktionen erinnern die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und betroffene Beschäftigte am „Internationalen Tag der Pflege“ an die zunehmend dramatische Personalsituation an vielen Kliniken. Unter dem Motto „Auf der Strecke geblieben“ protestieren dabei bundesweit tausende Beschäftigte gegen den Personalmangel in den Krankenhäusern.

Die Bundesregierung hat angekündigt, ab 2019 in sogenannten pflegesensitiven Bereichen der Krankenhäuser Personalanhaltszahlen einführen zu wollen. Aus Sicht der Gewerkschaft ist das zwar ein Teilerfolg, fordert sie doch bereits seit Jahren gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in Krankenhäusern. Der Gesetzesentwurf gehe aber nicht weit genug und gehandelt werden müsse sofort. „Wir fordern ein Sofortprogramm und mehr Personal für alle Pflegebereiche. Niemand soll mehr in einer Schicht allein arbeiten müssen. Zudem muss es ausreichend Zeit für die Ausbildung geben“, betont Sylvia Nosko, Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Schwarzwald-Bodensee. „Die Pflege darf nicht auf der Strecke bleiben.“

Der Internationale Tag der Pflege am 12. Mai geht auf den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (1820 – 1910) zurück, der Begründerin der modernen Krankenpflege.

Um die Mängel deutlich zu machen, beteiligen sich die Beschäftigten in Radolfzell am 12. Mai deshalb an einer „aktiven Pause“ und präsentieren auf Plakaten all jene Dinge, die in den letzten Wochen aufgrund von Personalmangel weggefallen sind oder nur unzureichend erledigt werden konnten. „Die Beschäftigten fordern am Tag der Pflege eine umfassende Lösung. Sie lassen sich nicht länger mit homöopathischen Dosen abspeisen“, so Sylvia Nosko.

MM