Uni-Bibliothek wieder intakt

Überall verfügbares Internet, ein neu installiertes Beleuchtungssystem und vor allem zusätzliche Arbeitsplätze für Studie­rende: Nach knapp sieben Jahren steht die Wiedereröffnung des letzten Sanierungs­abschnittes der Bibliothek der Universität Konstanz unmittelbar bevor. Am morgigen Dienstag werden um 12 Uhr die Türen zum Buchbereich BG geöffnet. Damit werden die 25 000 Quadratmeter Fläche mit den rund 50 Kilometern Regalen wieder komplett zur Verfügung stehen.

Die offizielle Übergabe der Räumlichkeiten an die Universität hat bereits am vergangenen 10. Mai stattgefunden. Seither ist die Universität wieder Betreiberin sämtlicher Bibliotheksgebäude. Mit der Eröffnung des Buchbereichs BG stehen zunächst vor allem mehr Arbeitsplätze zur Verfügung: 300 neue Plätze waren nochmals hinzukommen. Damit wird die Bibliothek 1600 Arbeitsplätze anbieten können – gegenüber den 1150 Plätzen vor der Sanierung ein Plus von mehr als einem Drittel. Die Bücher werden allerdings nicht gleich wieder vollständig in den Regalen stehen. Der Umzug der noch rund 700 000 Medien im Außenmagazin beziehungsweise J-Gebäude nach BG wird im Sommer beginnen und soll Ende des Jahres 2017 abgeschlossen sein.

Der gedruckte Medienbestand ist während der Sanierung sogar leicht gesunken: Zwischenzeitlich wurden zwar viele Bände dazugekauft, aber auch viele ausgesondert. Gleichzeitig wurde der Bestand konzentriert. In den naturwissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Bereichen wurde weniger Reservefläche eingeplant, da hier schon seit einigen Jahren weniger Zugang an gedruckten Medien zu verzeichnen ist. Die Ausleihzahlen gehen hier seit Jahren stetig zurück, während die Zahlen der Zugriffe auf elektronische Zeitschriften und Bücher ebenso kontinuierlich steigen. Der so eingesparte Platz konnte für die zusätzlichen Arbeitsplätze genutzt werden.

Neben schadstofffreien Räumlichkeiten war die Konzentration des Bestandes zugunsten von Arbeitsplätzen Ziel des Konzeptes zur Neugestaltung der Bibliothek. Ein weiteres Ziel bestand im verstärkten Umbau hin zu einer digitalen Bibliothek. Seit der Wiedereröffnung des Info-Zentrums und des Buchbereichs BS Ende September 2015 sind Ausleihe und Rückgabe an sieben Tage in der Woche 24 Stunden lang als Selfservice möglich. IT-Support und bibliothekarische Information wurden zusammengelegt. Dazugekommen sind Filmräume, Computerpools und nicht zuletzt das vom Studierendenwerk Seezeit betriebene Café, das ebenfalls 24 Stunden geöffnet hat.

Die Kosten für die Sanierung der Bibliothek betragen rund 33 Millionen Euro. Hinzu kommen sogenannte Interimsmittel von rund acht Millionen Euro, beispielsweise für Miete des Außenmagazins oder die notwendigen Medien-Umzüge. Weitere gut drei Millionen Euro wurden benötigt für die Wiederaufnahme des Bibliotheksbetriebs auf dem Gießberg. Darunter fällt beispielsweise die Ausstattung der Arbeitsplätze.

Teile der Bibliothek der Universität Konstanz mussten am 5. November 2010 geschlossen werden, weil routinemäßig durchgeführte Schadstoffmessungen Hinweise auf Asbestfasern ergeben hatten. Am 29. September 2015 konnten das Info-Zentrum und der Buchbereich BS wiedereröffnet werden. Mit der vollständigen Rückkehr der Medien auf den Campus der Universität bis Ende 2017 wird die Sanierung der Bibliothek der Universität Konstanz nach genau sieben Jahren abgeschlossen sein.

MM/hpk

Alle Informationen zur Sanierung unter: https://www.uni-konstanz.de/universitaet/aktuelles-und-medien/aktuelle-meldungen/schwerpunkt-themen