Afghanischer Appell auf dem Augustinerplatz

„Solidarität mit den Geflüchteten“ und „Keine Abschiebung nach Afghanistan“ hießen die Losungen, unter denen sich über 150 Menschen am Samstag auf dem Konstanzer Augustinerplatz versammelten. Amnesty und Café Mondial hatten zu der Kundgebung aufgerufen, auf der vielstimmig ein Stopp der deutschen Abschiebe-Politik gefordert wurde.

Geflüchtete aus Afghanistan und deutsche Helfer appellierten an die Bundes- und Landeregierung, endlich die unmenschlichen Abschiebungen zu stoppen. Doch auch der Konstanzer OB Burchardt wurde für sein Verhalten kritisiert, eine Resolution gegen solche Abschiebungen im Gemeinderat verhindert zu haben – im Gegenzug wurden die StadträtInnen, die dennoch nach Berlin und Stuttgart schrieben, für ihr Engagement beklascht – etliche GemeinderätInnen, die an der Veranstaltung teilnahmen, konnten sich bestätigt fühlen.

Eindrucksvoll auch der Beitrag eines Studierenden der „Refugeee Law Clinic“ (Konstanzer Jurastudierende, die eine kostenlose Rechtsberatung für Geflüchtete anbieten), der es nicht bei einem erschütternden Bericht aus seiner Arbeit beließ, sondern die Innenminister aufrief, ihre menschenverachtende Unterstellung von „sicheren Herkunftsländern“ aufzugeben.

Erfreulich viele Geflüchtete nahmen an der Kundgebung teil, spontane Plaudereien mit Passanten ergaben sich und Vorurteile wurden im Gespräch ausgeräumt. Noch, so scheint es, lebt die Willkommens-Kultur – auch dank solcher Treffen wie letzten Samstag auf dem Augustinerplatz.

hpk