„Ärzte ohne Grenzen“ zur Situation in Syrien

„Rebuild Palmyra“ ist eine Ausstellung, die Konstanzer Studierende derzeit im Bildungs­turm am Münster zeigen (seemoz berichtete), in der die Zerstörungen durch den IS in Syrien dokumentiert werden. Im Rahmenprogramm ist ein nun Mann zu Gast, der versucht, das menschliche Leid vor Ort zu lindern: Dr. med. Tankred Stöbe (Foto) von „Ärzte ohne Grenzen“ referiert im Wolkensteinsaal zum Thema „Menschliches Leid und kulturelle Zerstörung – welche Perspektiven gibt es für Syrien?“

Seit 2011 wütet in Syrien ein grausamer Bürgerkrieg der hunderttausende Menschenleben gefordert und die Hälfte der Bevölkerung entwurzelt hat. Über vier Millionen warten in den Nachbarländern auf eine ungewisse Rückkehr. In Syrien fehlt es 2017 an allem: Nahrungsmittel, Sicherheit, Schulbildung, medizinische Versorgung. Wie können Kinder geimpft und die Bombardierung von Krankenhäusern gestoppt werden? Ist Frieden und Wiederaufbau überhaupt denkbar? Was benötigen die Menschen in Syrien jetzt am dringendsten? Der Arzt Helfer Tankred Stöbe berichtet von seinen Einsätzen in dem Krisengebiet und zeigt gegenwärtige und zukünftige Perspektiven auf.

Tankred Stöbe ist Notarzt und Intensivmediziner am Krankenhaus Havelhöhe in Berlin. Sein Engagement für „Ärzte ohne Grenzen“ reicht zurück bis ins Jahr 2002, in zahlreichen Krisengebieten absolvierte er mehrwöchige Einsätze. Von 2007 bis 2015 war Stöbe Präsident der deutschen Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“, seit 2015 ist er Mitglied im internationalen Vorstand der Organisation. Die Bundesärztekammer würdigte ihn 2016 mit ihrer höchsten Auszeichnung, der „Paracelsus-Medaille“. Er habe weltweit zahllose Menschenleben gerettet hieß es in der Begründung.

MM/hpk

Vortrag: „Menschliches Leid und kulturelle Zerstörung – welche Perspektiven gibt es für Syrien“
Referent:
Dr. med. Tankred Stöbe, „Ärzte ohne Grenzen“
Ort:
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum Konstanz
Datum: Dienstag, 25. Juli, 19.30 Uhr