Von Freiheitsrechten und anderen Modeerscheinungen…

Diese Woche berichte ich – noch – nicht über orientierungslose Problembären in grünen T-Shirts, Heiner Geisslers lässlich-lässiges Goebbels-Zitat auf der Suche nach der Endlösung in Stuttgart oder die Frage, ob die USA nun bankrott oder pleite sind, sondern unter anderem über die für die CDU doch eher lästige Modeerscheinung von Freiheitsrechten im Internet, Neues von POM Fritz und eine extrem lustige Überschrift im Netz. Der Rest ist wie üblich beim Bier entstandene Spontanpolemik.

Bahnhofsbuchhandlung ausgerechnet im Bahnhof eröffnet…

Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Eine Bahnhofsbuchhandlung, die zufälligerweise und goldrichtig mitten im Konstanzer Bahnhof eröffnet. Punktlandung sozusagen, Respekt. Alles richtig gemacht, liebe Bahnhofsbuchhändler. Wäre ja auch zu doof, eine Bahnhofsbuchhandlung z.B. am Flugplatz zu eröffnen. Da sollen ja wegen der weiten Wege und schlechten Beschilderung zu den Gleisen eher weniger Bahnkunden hinkommen. Oder hat mich nur diese sagenhafte Überschrift bei einem befreundeten Konstanzer Blog irritiert und Ihr hattet eigentlich schon immer vor, den Bahnhof als Standort für Eure Bahnhofsbuchhandlung zu wählen. Wie auch immer dem auch sei, gebt Laut und mir Bescheid, wenn die Preise mal runter reduziert werden, obwohl die Buchpreisbindung die Buchpreise bindet. Oder neue Bücher im Bücherregal stehen, obwohl einige unverkaufte noch nicht verkauft wurden. Oder falls mal jemand eine Lesung liest, der sich mit der Tautologie redundanter Akronyme auskennt. Mein Buchtipp: Nicht von Irren beirren lassen.

Konstanz sucht den Super-OB…
Heute:

Jürgen N. „Edelkauf“ Baur, immobilientechnisch wie lokalblattmäßig omnipräsente Krämerseele und in Konstanz zuständig für Schweinskopfsülze mit Seesicht, überrascht fast alle mit der Ankündigung, die Philharmoniker künftig in seinem gefühlt 20 Hektar großen Konsumtempel am Seerhein musizieren zu lassen. Wir empfehlen ihm und den anderen Tonangebern vorsorglich drei Tage Kühlraum.

Preistipp: Geschenkt ist noch zu teuer

Gert „Während andere noch mühsam ihre Doktorarbeit fälschen, bin ich schon längst Professor“ Müller-Esch, geschasster Chefarzt im Konstanzer Klinikum, ist mit seinem Arbeitsgerichtsprozess einfach nicht ausgelastet und stellt sich für die vermeintlich simple Operation am offenen, aber ebenfalls frustrierten Wählerherz auch deshalb auf, um eine endgültige Amputation des Gesundheitswesens in Konstanz doch noch abzuwenden.

Diagnose: Gut gemeint ist halb verloren

Christoph „Erst ich und dann…“ Nix, Theaterintendant und Freund klarer Worte wie Feind wortreicher Klagen, hat erkannt, dass einzig der Rolle des Oberbürgermeisters in Konstanz noch eine angemessene Bedeutung zukommt, die es diesem laut eigener Inszenierung sogar explizit erlaubt, den 39 unbedeutenden Statisten im Gemeinderat den überflüssigen Text zu verbieten und somit auch das Konstanzer Rathaus die Bezeichnung „Theater“ redlich verdient.

Machtwort: Das wird wohl nix

Fortsetzung folgt

Neues von POM Fritz…

Nachdem der spektakuläre Fahrradsturz in Hegne von vor fünf Wochen so gut wie aufgeklärt ist (das Protokoll kann demnächst online eingesehen werden), überstürzen sich in Allensbach die Ereignisse. Gisela, die beste Kuh im Stall von Bauer B. aus Langenrain, ist verschwunden. Gisela ist schwarzbunt, 1,45 Meter groß und wiegt 585 Kilo. Besonderes Merkmal: tierisch dickes Euter. Gisela ist dringend auf die Einnahme von Wachstumshormonen und Psychopharmaka angewiesen und wirkt aufgrund einer angeborenen Logikinsuffizienz leicht debil. Eventuell ist Gisela auf dem Weg nach Kaltbrunn, wo sie Verwandte hat. Wer Gisela sieht, sollte sie sofort melken. Von Notschlachtung ist abzusehen. Über sachdienliche Hinweise zum derzeitigen Aufenthalt von Gisela, auch anonym und notfalls per Notruf, freut sich wie immer Ihr POM Fritz oder jede andere Polizeidienststelle.

Causa Kauder…

Siegfried, der dünnere der Kauder Brothers und Modeexperte der CDU im Ländle, möchte zu Gunsten der inneren Sicherheit und nach Vorbild der demokratisch legitimierten Diktaturen in Syrien, Bahrain und anderswo, die Freiheitsrechte im Internet, die er für eine reine Modeerscheinung hält, beschränken. Tja, Siegfried Kauder, was dürfen wir denn Ihrer unglaublichen, aber immer geschätzten, weil lustig skurrilen Meinung nach nicht mehr von uns geben? Etwa, dass Sie, Siegfried Kauder, den falschen Vorbildern zur falschen Zeit im falschen Medium nacheifern? Oder etwa, dass Sie, Siegfried Kauder, immer so schlecht angezogen sind, dass allein dadurch schon die innere Sicherheit gefährdet ist und wir mit Ihnen gar nicht mehr über Mode diskutieren mögen? Oder etwa, dass Sie, Siegfried Kauder, nur mal spicken wollen, wer hinter unseren Pseudonymen steckt und sich über Sie lustig macht? Fragen über Fragen, die wir zu Gunsten unseres inneren Friedens und Ihrer eigenen Sicherheit, Herr Kauder, bitte gar nicht erst beantwortet haben wollen.

Bloß nicht alt werden…

Dass Arbeitslose ab einem Alter von 58 Jahren bekanntlich in keiner Statistik mehr auftauchen und diese nichtsnutzigen Greise deshalb bisher von den Arbeitsvermittlern unter dem Motto: „Ignorieren – Akte wegschmeißen – Vergessen“ behandelt wurden, ist nun auch den Gutmenschen im Arbeitsministerium zu Ohren gekommen. Im Rahmen einer humanitären Hilfsaktion sind für diese Altersgruppe nun erstmals spezielle Kursangebote entwickelt worden, deren Titel wie folgt lauten:

– Zehn goldene Benimmregeln beim Anstehen an der Tafel

– Smalltalktipps am Pfandautomaten

– Rollator selbst bauen – leicht gemacht (altes Fahrrad und Schweißgerät mitbringen)

– Juristische Folgen bei Ladendiebstahl und Banküberfall

– Kirchlicher Segen trotz Suizids.

Schluss mit Verdruss…

Noch ’ne Statistik. Von Altersarmut sind in Deutschland zurzeit 11,5 Prozent aller Rentner betroffen. Tendenz: extrem steigend. Vor allem den Gefahren der exorbitanten Pensionslast in den nächsten 20 bis 30 Jahren müssten heute bereits Lösungen gegenüberstehen, die eine Finanzierung aller notwendigen Sozialausgaben für Arbeiter, Angestellte und sonstige nicht verbeamtete Personen verbindlich sichert. Falls dies denn von der Politik gesehen, geschweige denn gewollt wird.

Nach mir die Sintflut, wünscht: Euer

Noah Minotti