Solarcomplex schlägt Alarm: Es sieht nicht gut aus für den Klimaschutz und die Energiewende
Am Sonntag ist Bundestagswahl und es sieht nicht gut aus für die Energiewende, für den Klimaschutz und für den zukunftsfähigen Teil der deutschen Wirtschaft, meinen die Vorstände von solarcomplex. Das Bürgerunternehmen aus Singen, das sich den Umbau der Energieversorgung am Bodensee auf erneuerbare Energien zum Ziel gesetzt hat, warnt in seinem aktuellen Newsletter vor einem energiepolitischen Stillstand.
Die Zeit schreibt: „Die westliche Welt ist offenbar eingenickt: Klimawandel? Langweilig. So seltsam das ist, noch mehr erstaunt der Zeitpunkt: als würde man mit dem Auto auf eine Wand zurasen und dann, statt auf die Bremse zu treten, plötzlich in den Schlaf sinken. In vielen Ländern fürchten sich sogenannte besorgte Bürger vor einer Überfremdung, aber nicht vor der Überhitzung des Planeten, die längst Realität ist.“
Wie eine Studie von Agora Energiewende vor kurzem detailliert belegte, wird die Bundesrepublik ihr Klimaziel für 2020 noch viel weiter verfehlen als bislang gedacht. Geplant war, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, erreicht werden dank der Politik der Großen Koalition nur rund 30 Prozent. Das ist ein Armutszeugnis und Politikversagen im großen Stil.
In den letzten drei Jahren sind die Emissionen der Studie zufolge gar nicht mehr gemindert worden – im Verkehr wuchs der Treibhausgas-Ausstoß sogar, verglichen mit dem Jahr 1990. Wie haben die Parteien der Großen Koalition und der Konkurrenz auf diese traurigen Tatsachen im Bundestagswahlkampf 2017 reagiert? Bis auf wenige Ausnahmen steht in den meisten Wahlprogrammen ein „Weiter so“ im Vordergrund.
Hier die Wahlprogramme im Vergleich:
► Klimaschutz
► Energiepolitik
► Verkehrspolitik
Der Energiewende und dem Klimaschutz in Deutschland droht nach dem schleichenden Tod in den letzten Jahren nun der plötzliche Tod, wenn nicht nach dem 24. September radikal umgesteuert wird.
Für den Vorstand: Florian Armbruster, Eberhard Banholzer, Bene Müller