Mehr als nur Halloween …

… bietet das Zebra-Kino in der letzten Oktoberwoche: Es geht um Techno-Aktivisten, japanische Killer und die freche Göre Amelie. Vor allem aber um den Klassiker Blade Runner.


Blade Runner Double Feature

Blade Runner: Final Cut. USA / HKG / GBR 1982, 117 min., Original mit Untertiteln

In der Zukunftsvision Ridley Scotts ist die hiesige Welt 2019 ein riesiges, von Werbekampagnen manipulierter Moloch. Alternativen werden daher in den Fernen des Universums von künstlichen Androiden (Replikanten genannt) erschlossen (Foto: bttm.co.uk). Sie leben aus Sicherheitsgründen nur vier Jahre und dürfen sich der Erde nicht nähern. Vier versuchen es dennoch, um Ihrem Schöpferkonzern aufzulauern – ein Fall für die Blade Runner-Einheit der Polizei. Spezialdetektiv Rick Deckart (Harrison Ford) erhält den Auftrag, doch die Ermittlungen und v.a. eine Beziehung zu einer Replikantin erhärten Zweifel in ihm. Ein bemerkenswertes und folgend stilprägendes Design, eine detailreiche Ausstattung sowie die sphärische Filmmusik von Vangelis prägen Ridley Scotts ersten Hollywood-Beitrag und legten den Grundstein für das Genre des Cyberpunk im Kino.


Blade Runner 2049

GBR / USA / CAN 2017, 163 min., Englische Originalversion mit deutschen Untertiteln

Nun, 30 Jahre später die Forstsetzung zum Kultfilm. Ex-Cop Rick Deckard (Harrison Ford) gilt seither als verschollen. Der L.A.P.D.-Beamte K (Ryan Gosling) stößt auf ein empfindliches Geheimnis mit fatal-destruktiven Folgen für die ohnehin gnadenlos korrupte Welt in 2049. Nicht Meister Ridley Scott persönlich zeigt sich hier hauptverantwortlich, denn auf dem Regiestuhl nimmt Denis Villeneuve (Enemy, Arrival) Platz, der bereits feines Gespür für überraschende Inszenierungen bewiesen hat.

Spieltermin: Fr., 27.10., ab 19:30 Uhr


Denk ich an Deutschland in der Nacht

DEU 2017, 105 min., Regie: Romuald Karmakar, Deutsche Originalversion

Denk ich an Deutschland in der Nacht besteht aus drei Elementen: Einerseits beobachten wir fünf Techno-Aktivisten bei der Arbeit im Studio und im Club, auf der Bühne; andererseits kommen die Musiker natürlich auch zu Wort, blicken reflektiert auf ihr bisheriges Leben zurück und die Entwicklung der elektronischen Musik. Alle Protagonisten sind schon seit den 90er Jahren im Geschäft, mit dementsprechend weitem Horizont können sie über sich, ihre Subkultur und deren Entwicklung sprechen. Der Dokumentarfilm nähert sich Musik im Allgemeinen, elektronischer Musik natürlich im Besonderen. Diese Besonderheit ist zum Beispiel, dass man die Kopfhörermusik der mixenden Musiker zu hören bekommt, wenn man diese bei Ihrem Job beobachtet – und nicht wie auf der Tanzfläche gewohnt den einkanaligen „fertigen“ Sound aus dem System.

Spieltermine: Do., 26.10. 19 Uhr | Sa., 28.10. 21:45 | So., 29.10., 18:30 | Mo., 30.10., 21:45 Uhr I


Mr. Long

JAP / TWN / HKG / DEU 2017, 128 min., Regie: SABU, Original mit deutschen Untertiteln

Nach einem missglückten Einsatz in Tokio muss der taiwanesische Auftragskiller Mr. Long (Chen Chang) in einer japanischen Kleinstadt untertauchen. Der Straßenjunge Jun versorgt seine Wunden, die beiden freunden sich an und Mr. Long beschließt kurzerhand, sich um den Entzug von Juns drogenabhängiger Mutter zu kümmern. Er kocht ihr taiwanesische Nudelsuppe, deren fabelhafter Geschmack sich schnell in der Nachbarschaft herumspricht. Man beschafft ihm eine fahrbare Garküche und Long startet sein neues Leben als Straßenkoch. Doch das neugefundene Patchwork-Familienglück gerät in Gefahr, als Longs alte Gang seine Fährte aufnimmt.

Spieltermine: Do., 26.10., 21:15 Uhr | Sa., 28.10., 19:00 | So., 29.10., 20:45 | Mo., 30.10., 19.00


Amelie rennt

DEU / ITA 2017, 97 min., Regie: Tobias Wiemann, Prädikat besonders wertvoll

„Solange ich fluche merke ich, dass ich noch atme.“ Amelie (Mia Kasalo) ist 13 Jahre alt, eine waschechte Großstadtgöre und wahrscheinlich das sturste und aufmüpfigste Mädchen in ganz Berlin, denn sie lässt sich von niemandem etwas sagen, schon gar nicht von ihren Eltern. Nach einem lebensbedrohlichen Asthmaanfall muss Amelie jedoch auf das Drängen ihrer Eltern in eine spezielle Klinik – ausgerechnet nach Südtirol, herausgerissen aus ihrem normalen Umfeld. Und das, wo sie doch zwei Dinge so gar nicht leiden kann: Ihr Asthma und Berge.

Amelie hat allerdings weiterhin keine Lust Vorschriften zu befolgen, weswegen sie beschließt, dem Klinikalltag zu entfliehen, anstatt sich helfen zu lassen. Sie reißt aus. Begibt sich aber nicht etwa auf den langen Heimweg nach Berlin, sondern an einen Ort, wo sie ihrer Meinung nach niemand vermutet: in die Berge. Mitten in den Alpen trifft sie den geheimnisvollen 15-jährigen Jungen mit dem sonderbaren Namen Bart (Samuel Girardi), der sich ihr auf ihrer Reise anschließt. Als der ungebetene Begleiter ihr das Leben rettet, stellt die zunächst misstrauische Amelie fest, dass Bart viel interessanter ist, als anfangs gedacht und baut Vertrauen auf.

Spieltermin: So., 29.10., 16 Uhr


Moonlight Madness: Halloween Edition

Kenner haben sich schon längst einen Vermerk im Terminkalender gemacht, für alle anderen wird es nun Zeit: Am 31. Oktober 2017 präsentiert das SHIVERS-Team in Kooperation mit dem Kula Konstanz wieder seine berühmt-berüchtigte Halloween Madness. Auch dieses Jahr wird ein ganz besonderen Leckerbissen aus der Gruselecke geboten – Der Filmtitel wird an dieser Stelle noch nicht verraten, wird aber zu gegebener Zeit auf der Homepage und auf der Zebra-Facebook-Seite verkündet.

Als wäre dies alles noch nicht genug, gibt es natürlich auch dieses Jahr wieder atmosphärische Deko, geschmackvoll-geschmacklos dargebotene Leckereien und das eine oder andere Tröpfchen zur allgemeinen Erheiterung, um im Anschluss bei der Halloween-Party im Kula (mit Kinokarte zum halben Eintrittspreis) weiter zu feiern.

Spieltermin: Di., 31.10., 21 Uhr


MM/hpk