Die Richtigstellung des Intendanten
„Die Stadt war Wochen vor der Entscheidung über die Absage der Theatertage informiert.“ So die Kernaussage einer Erklärung von Christoph Nix von Ende letzter Woche – das Gerangel um Verträge und Absagen rund um das Konstanzer Stadttheater geht in die nächste Runde. Denn es ist kaum vorstellbar, dass die Verwaltungsspitze solche Aussagen unbeantwortet lassen wird. Zumal mittlerweile eine Internet-Petition kursiert, die auch Sie via seemoz unterschreiben können. Die Nix-Erklärung im Wortlaut und die Petition im Anschluss:
Ich habe den Kulturbürgermeister der Stadt Konstanz am 27.11.2017 darüber informiert, dass die Aktion „Theaterschiff“ und die Baden-Württembergischen Theatertage nicht beide in zwei Jahren zu leisten sind. Ich habe im Gespräch auch angedeutet, dass die Baden-Württembergischen Theatertage ausschließlich eine Angelegenheit des Theaters sind, selbstverständlich fallen diese unter Art. 5 Abs. 3 des Grundgesetzes und sind vom Intendanten zu entscheiden.
Daraufhin hat Herr Osner an mir vorbei am 28.11.2017 an den Geschäftsführer und den Vorsitzenden des Deutschen Bühnenvereins Landesverband Baden-Württemberg geschrieben und mitgeteilt, dass in jedem Falle die Theatertage in Konstanz stattfinden würden.
Ich habe diese Kompetenzüberschreitung gegenüber dem Oberbürgermeister der Stadt, Herrn Uli Burchardt, gerügt. Die Verhaltensweisen von Herrn Osner sind unvergleichbar mit anderen Kulturbürgermeistern der Bundesrepublik Deutschland. Herr Osner hatte positive Kenntnis von der Sachlage. Ein Gespräch bei Herrn OB Burchardt am 20.12.2017 drehte sich dann auch nicht nur um diese Kompetenzüberschreitung, sondern auch um die Frage meiner Verlängerung. Ich habe in diesem Gespräch noch deutlich gemacht, dass ich es begrüßen würde ein Jahr länger zu arbeiten.
Es stimmt daher nicht, dass ich keinen Antrag gestellt hätte. Es stimmt daher auch nicht, dass die Stadt überrascht hätte sein können. Die Stadt wusste spätestens seit dem 27.11.2017 Bescheid, dass das Theater nicht zwei Großveranstaltungen stemmen kann und will. Dieser Umstand ist ferner in den vergangenen Wochen breit und ausführlich in der Presse diskutiert worden. Nach Entschluss zur Absage wurden zunächst am 26.01.2018 Herr Radolko und Herr von Kirchbach vom Bühnenverein und am 29.01.2018 Herr Burchardt und Herr Osner von uns schriftlich informiert.
Die Aussagen von Herrn Osner sind somit unwahr. Der Stil solcher Behauptung, die mit Dokumenten des Theaters widerlegbar sind, entbehrt jeder kommunikativen Kultur.
Prof. Dr. Dr. Christoph Nix, Intendant des Theater Konstanz (Foto: Theater Konstanz/Ilja Mess)
Konstanz, 2.2.2018
Wer für Nix bei openpetition unterzeichnen möchte, kann das hier tun:
Herr Osner kommt aus dem Hause Bertelsmann und die Bertelsmänner machen´s seit Jahren im Geheimen, siehe Hartz 4…
Eine Handvoll Familien besitzen die einflußreichen Printmedien in der Bundesrepublik. In ihnen lässt sich täglich lesen wie ehemals freien Geistern mit Intelligenz der Schneid abgekauft, die politisch präzise Analyse eingeebnet und bis zur Unkenntlichkeit geglättet wird.
Wenige bleiben übrig mit Charakter, Mut, Intelligenz und Witz, ebensolche wie Christoph Nix, die sich nicht verbiegen, nicht den Mund verbieten und nicht einschüchtern lassen.
Das Motiv dieser Absage ist so durchsichtig, dass es für informierte und interessierte Bürger kein Geheimnis ist: wer unbequem ist, Widerstand leistet, sich gegen die Stadtspitze stellt und dies auch noch in aller Öffentlichkeit und über die Grenzen hinaus, hat schlechte Karten, ganz schlechte!! Dies bekam Herr Lünstroth zu spüren, dies wissen wir aus den Initiativen, letztendlich ist aktuell die absurde Fällung der Pappel am Rhein auch nur ein Beweis von Macht, mit erneutem Einlenken hätten die SV, die TBK ihrer Ansicht nach Schwäche gezeigt. Die Ablehnung Herrn Nix´ist nichts anderes als eine kindische Bestrafung für´s „Aufmucken“. Aber – die Petition läuft und wieder bewegt sich etwas.
Herr Bürgermeister Osner, können Sie erklären, warum Sie den Intendanten über allen Klee in einem Gespräch mit dem Südkurier loben und dann als Bürgermeister nicht die einfachsten Regeln der professionellen Kommunikation ihm gegenüber praktizieren?
Wie kann man ein Projekt, von dem man selber keine Ahnung hat, bei dem zuständigen Bühnenverein groß ankündigen, und den einzigen Menschen, der das verantwortlich und kompetent durchführen kann, dabei einfach übergehen?
Wo liegen die Motive, dem Intendanten, der als einziger die Theatertage anleiten und zum Erfolg bringen kann, eine kleinliche Absage für ein Jahr Verlängerung zu erteilen? Diese Frage kann man auch denjenigen im Verborgenen waltenden Rätinnen und Räten stellen, die nicht offen diskutieren aber versteckt ablehnen wollten. Liegen die Motive vielleicht in einem Bereich, den man öffentlich nicht vertreten kann?
Leider werden wir die Gründe für dieses unwürdige Spektakel nie erfahren.
Die Petition dagegen bringt öffentliche Meinungen zu Tage und steigt stündlich an!