Hilfe für Haiti
Haiti und seine Katastrophe ist vergessen. Der ohnehin schon ärmste Staat der Welt wird von der Staatengemeinschaft im Stich gelassen. Nach dem Erdbeben Anfang 2010, das mehr als 200.000 Tote, mehr als 300.000 Verletzte, mehr als 2 Millionen Obdachlose und eine Zerstörung der Infrastruktur von fast 80 Prozent verursachte, blieb die internationale Hilfe trotz vollmundiger Ankündigungen aus. Wie man trotzdem helfen kann, berichten zwei Ärzte am 15.9. in Konstanz.
Die von den entwickelten Staaten versprochene finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau des Landes ist bisher nicht einmal zu 20 Prozent erfüllt worden. Es fehlen Ärzte, Ingenieure, Manager, Helfer jeder Art, aber es fehlt vor allem an Geld, um die verwüstete Insel wieder aufzubauen. Denn wen kümmert schon eine solch kleine Insel in der Karibik, wenn in Europa und in den USA die Börsen knirschen und Sparer um ihr Scherflein fürchten?
Doch es gibt Hilfe. Aber die braucht ihrerseits Hilfe. Darüber berichten zwei südamerikanische Ärzte am Donnerstag, 15. September, in Konstanz. Dr. Victor Manuel Rodriguez Guevara aus Havana leitete die erste cubanische Hilfsaktion 1998–2000 in Haiti, heute ist er Ressortleiter im cubanischen Gesundheitsministerium. Dr. Paul Brisma war nach seinem Studium an der Lateinamerikanischen Medizinhochschule in Havana (ELAM), wo bislang 10.000 Südamerikaner kostenlos zu Ärzten ausgebildet wurden, Direktor des Krankenhauses Jacmel in Haiti und ist Gründungsmitglied der cubanischen Medizinbrigade Henry Reeves, die auf Katastrophenhilfe spezialisiert ist.
Diese Brigade Henry Reeves – nahezu 300 Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger – war von Cuba aufgestellt worden, als New Orleans unter der Überschwemmung durch den Hurrikan Katrina 2005 zu ersticken drohte. Doch die USA lehnte diese kostenlose Hilfe damals ab. Seitdem steht die Mediziner-Brigade für Katastrophenhilfe überall auf der Welt zur Verfügung – derzeit auf Haiti.
Bericht und Diskussion am Donnerstag, 15. September 2011, 19.30h in Konstanz, Treffpunkt Petershausen/Georg-Elser-Platz 1
Autor: hpk
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