Kulturfonds Konstanz 2018: Was wird gefördert?
Der Konstanzer Kulturfonds wird jährlich vergeben und fördert freie Kulturprojekte von Kulturschaffenden aus Kreuzlingen und Konstanz. Die Summe des Kulturfördertopfes beträgt jährlich 50 000 € (durch stehen gebliebene Mittel aus den Vorjahren waren 2018 effektiv 52 965 € zu vergeben). Hier ein Überblick über die Projekte, die dieses Jahr finanziell unterstützt werden.
Ein Gremium, bestehend aus Vertretern und Vertreterinnen des Gemeinderates, Repräsentanten und Repräsentantinnen der freien Kulturszene, des Stadttheaters und der Kulturverwaltung entscheidet über die Vergabe der Projektmittel. Einsendeschluss für die Förderanträge ist jeweils der 1. Dezember des Vorjahres.
Gefördert werden Projekte, die sich durch ihre künstlerische Qualität auszeichnen. Dabei können die einzelnen Beteiligten durchaus Laien, semiprofessionelle oder professionelle Künstler und Künstlerinnen sein. Wichtig ist, dass die Projekte einen ortsbezogenen und die Kultruszene belebenden Charakter in Konstanz oder Kreuzlingen aufweisen.
Der Kulturfonds gewährt in der Regel keine Vollförderung. Die Gesamtfinanzierung muss gesichert sein, sodass die Förderung durch den Kulturfonds als Fehlbetragsfinanzierung geschehen kann. Der Antragssteller bzw. die Antragstellerin hat eine angemessene Eigenbeteiligung zu erbringen. Beiträge Dritter können als solche gelten.
Und diese Projekte werden im Jahr 2018 durch den Kulturfonds gefördert:
Udo Miletzki/Förderverein Divertimento Konstanz e.V. – Jubiläumskonzert anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Orchester Divertimento
Das etablierte grenzüberschreitende Streichorchester Divertimento Kreuzlingen-Konstanz bringt im Jubiläumskonzert Werke aus dem Barock und zeitgenössische Kompositionen von Ernest Bloch (1925) und Frank E. Levy (2017) zu Gehör (Welt-Uraufführung). Mit den Konzerten in Kreuzlingen und Konstanz soll das kulturelle Erbe grenzübergreifend erlebt und gepflegt werden. Zurzeit spielen 22 Mitglieder aus der Region im Orchester.
Wann und wo:
17.11.2018 im Wolkenstein-Saal, Kulturzentrum am Münster, Konstanz
18.11.2018 in der PMS Campus Aula, Kreuzlingen
Jeremias Heppeler – Wasser /
„Wasser / “ ist ein mehrteiliges Projekt von Jeremias Heppeler (Foto), das sowohl in Konstanz als auch in der chinesischen Partnerstadt Suzhou umgesetzt wird und dementsprechend in seinem Kern aus zwei Ausstellungen bestehen wird: 1. Die Ausstellung in Suzhou, bestehend aus 15 Zeichnungen und Gemälden. 2. Die Ausstellung in Konstanz, eine Art Meta-Ausstellung über das Entstehen und den Austausch in Suzhou.
Wann und wo:
18.05. – 02.06.2018: Aufenthalt und Ausstellung in Suzhou (Art and Design Technology Institute)
Irmi Wette/Konstanzer Puppenbühne – Figurentheater zum Thema Kranksein und Krankenhaus
Irmi Wette hat schon öfters in der Kinderklinik gespielt. Sie schrieb eine Geschichte zum Thema Kranksein und Krankenhausaufenthalt. Die Geschichte kann auf der großen Bühne, aber auch im Krankenzimmer gespielt werden. Hierfür sollen neue Figuren und ein neues, kompakteres Bühnenbild hergestellt werden. Die Kinder sollen schöne Momente mit den sympathischen Figuren erleben können. Irmi Wette bezieht sie in die Handlung ein – die Kinder werden Teil der Geschichte. Das eingängige Gesundheitslied schenkt neuen Mut, wenn Kinder krank sind. So schenkt die Geschichte den Kindern eine bunte Abwechslung.
Wann und wo:
19.01.2018 – 30.12.2023 in der Kinderklinik sowie eventuell in Kindergärten und Grundschulen
Marie Luise Hinterberger – Ich bin die Mutter eines Terroristen (Arbeitstitel)
Erarbeitung eines Monologs zusammen mit einer professionellen Schauspielerin auf Basis des Theaterstücks „Plädoyer einer verurteilten Mutter“ des belgischen Autors Tom Lanoye.
Wann und wo:
5. + 6. + 7. Juni 2018 im Studio der Gems, Singen
13. + 14. Juni 2018 im Foyer der Werkstatt des Stadttheaters Konstanz
12. + 13. Juli 2018 in der Zeller Kultur, Radolfzell
Voraussichtlich 19. + 20. September 2018 im Gewölbekeller, Kulturzentrum am Münster, Konstanz
Friedrich Haupt und Bert Binnig – Operation Wunder-Vince
Das alte Vincentius-Krankenhaus verlässt die Altstadt – mit Operation Wunder-Vince soll es kreativ verabschiedet und das alte Gebäude vor dem Abriss in eine Wunder-Farb-Box verwandelt werden. Kreative, Künstler, Schulklassen, Studierenden-Seminare, Theaterprojekte … sollen die Räumlichkeiten gestalten können und sich darin kreativ austoben, bevor bei einem großen Bürgerfest die Öffentlichkeit die geschaffene Kunst erleben und das alte Vince verabschieden kann: Nach dem Wochenende wird es abgerissen. Inspiriert ist dieses Projekt von „Arte Romeias“ (2017, Singen).
Wann und wo:
Voraussichtlich Frühjahr/Sommer 2018, altes Vincentius-Krankenhaus
Frank Lettenewitsch – Was ist deutsch
Bei „Was ist deutsch“ werden Klassiker zu Zeugen aufgerufen, dass das Beste, was wir haben in unserer Kultur sich durch keinen dumpfen Nationalismus und Rassismus eingrenzen lässt. An drei Abenden wird sich Themen wie Patriotismus, Toleranz, Weltbürgertum gewidmet, wobei unsere Klassiker dazu befragt werden. Dabei soll es sich nicht um kulturhistorische Vorlesungen handeln, sondern um spannenden, interessanten Kunstgenuss mit musikalischer Begleitung.
Wann und wo:
Voraussichtlich 01.06. – 31.07.2018 im Wolkenstein-Saal, Kulturzentrum am Münster, Konstanz
Jennifer Elisa Schecker – OLD (Arbeitstitel)
OLD ist ein musikalisches Tanztheater-Solo zum Thema „Altern“, das im interaktiven Dialog mit Konstanzern entsteht. Das Projekt erforscht und hinterfragt den persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem eigenen Altern und den Alten. Dabei verbindet es Kunst und Soziales: Gesprächsrunden und theaterpädagogische Workshops ermöglichen Begegnung und Austausch zwischen KonstanzerInnen aller Generationen und dienen der Künstlerin gleichzeitig als Grundlage für die Entwicklung des Theaterstückes.
Wann und wo:
Die Premiere ist für November 2018 geplant. Der Veranstaltungsort steht noch nicht fest.
Boris Petrovsky – BUZZER BEING
Ein humanoid erscheinendes Objekt ist mit zahlreichen roten „Buzzern“ überzogen, die ein- und ausfahren können, wie von Geisterhand betätigt, in wellenförmigem Verlauf um das Objekt herum, bilden dabei glyphenartige Formationen wie Schriftzeichen schimärenhaft auftauchender Worte. Eine künstlerische Untersuchung mit den Mitteln der Poetik und der Poesie von gesellschaftlichen und technischen Rückkopplungs- und Resonanzphänomenen.
Wann und wo:
Voraussichtlich Sommer 2018. Der Ausstellungsort steht noch nicht fest.
Liliana Bosch – Lös Geht’s
Das Projekt umfasst die Fertigstellung des von Liliana Bosch entworfenen Theaterstücks „Lös geht’s“ und dessen Probe mit professionellen Schauspielern. Es soll mehrere öffentliche Aufführungen in Konstanz geben. „Lös geht’s“ ist eine dramatische Komödie, die die Revolution verschiedener Gruppierungen vom ersten revolutionären Gedanken, über die Tat bis hinein in die postrevolutionäre Phase beleuchtet.
Wann und wo:
Information folgt
Mario Böhler/Narrengesellschaft Niederburg – Ja, wenn der ganze Bodensee – 111 Jahre Willi Hermann
In Zusammenarbeit mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz sollen zu Ehren und zum Erhalt Willi Herrmanns einzigartigen musikalischen Erbes – einer Koryphäe der Konstanzer Fasnacht – zwei Konzerte stattfinden. Seine Musik soll nicht nur neu aufgelebt, sondern auch für künftige Generationen greifbar gemacht werden. Deshalb wurde eine Festschrift erarbeitet, in der Klavierauszüge (Lied/Gesangsbuch), Kommentare, Interpretationshilfen und Zeitzeugenberichte enthalten sind und worauf die Konzerte aufbauen sollen.
Wann und wo:
25.11.2018 im oberen Saal des Konstanzer Konzils
MM/Kulturamt Konstanz (Foto: privat)
Die Richtlinien für Projekte können von der Internetseite des Kulturamt der Stadt Konstanz bezogen werden. Auf derselben Seite befindet sich ein Link zum Antragsformular, das online ausgefüllt und eingereicht werden muss.