Rechts vor links – Polizei-Motto auch bei Demos

Am vergangenen Samstag wurde eine Gruppe von antifaschistischen DemonstrantInnen aus Baden-Württemberg von der Polizei gewaltsam daran gehindert, an Gegenprotesten einer rechtsextremen Demo in Kandel (Südpfalz) teilzunehmen. Videoaufnahmen dokumentieren das brutale Vorgehen.

Ein aus Karlsruhe kommender Zug voller friedlicher DemonstrantInnen wurde in Wörth gestoppt und 150 DemonstrantInnen wurden von der Polizei mit Schlagstöcken gewaltsam aus dem Zug gezerrt, wie Videoaufnahmen zeigen. Die Linke. Baden-Württembergs verurteilt das Vorgehen der Polizeibehörden in einer Medien-Erklärung.

Michel Brandt, MdB aus Karlsruhe und menschenrechtspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, erklärt dazu: „Die Vorkommnisse von vergangenem Samstag in Wörth sind ein Skandal. Der Einsatz der Polizei gegen die DemonstrationsteilnehmerInnen war nicht nur willkürlich, sondern schien eine geplante Aktion zu sein. Über 150 Menschen wurden daran gehindert, von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch zu machen.

Die Aufgabe der Polizei muss es sein, die Demonstrationsfreiheit zu gewährleisten und nicht, diese zu behindern. Anscheinend gilt das Motto „Rechts vor Links“ bei den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und deren Polizeibehörden nicht nur im Straßenverkehr. Anders ist dieser brutale Angriff auf junge, teils minderjährige AntifaschistInnen nicht zu erklären. Da die Bundespolizei bei diesem Einsatz federführend war, werde ich diesem Angriff auf die Demonstrationsfreiheit nachgehen und entsprechend im Bundestag thematisieren.“

Videoaufnahmen der Beobachter-News aus dem Zug zeigen das brutale Vorgehen der Polizei: https://youtu.be/H1MjxdRDpc8

MM