Breite Front gegen das Konstanzer Glasverbot

Das vom Konstanzer Gemeinderat beschlossene Glasverbot in öffentlichen Uferbereichen ruft immer mehr Nein-Sager auf den Plan. Nicht nur Jugendverbände wettern gegen die Vorschrift und haben die Stadt Konstanz bereits verklagt – jetzt meldet sich auch die regionale Wirtschaft zu Wort: Drei Hersteller nicht-alkoholischer Getränke beklagen eine Wettbewerbsverzerrung und unterstützen die Klage gegen das Glasverbot – ideell und finanziell.

Schlör Fruchtsäfte Radolfzell, Randegger Ottilienquelle GmbH und die Stahringer Streuobstmosterei fordern durch ihre Geschäftsführer in einer gemeinsamen Erklärung die Stadt Konstanz auf, das umweltfeindliche Glasverbot zurückzunehmen. „Das Glasverbot verzerrt den Wettbewerb zum Nachteil der regionalen Wirtschaft“ so Clemens Fleischmann von der Randegger Ottilienquelle und Roland Aicheler von Schlör Fruchtsäfte. Die Getränkeproduzenten in der Region setzen auf Pfandflaschen aus Glas, weil diese wieder befüllbar und deutlich umweltfreundlicher seien als beispielsweise Getränkedosen, auf die die regionalen Produzenten verzichten.

Zwar verstünden sie den Wunsch der Stadt, die Gefahr durch Scherben am Rhein- und Bodenseeufer zu verringern. Dies ließe sich statt des unverhältnismäßigen Kollektivverbots jedoch besser durch gezielte Maßnahmen gegen die kleine Minderheit der Randalierer erreichen. Schließlich widerspreche die Stadt mit der Verbannung der Glas-Pfandflaschen auch dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, das die Müllvermeidung vor der Verwertung und Beseitigung vorgebe.

„Die bisherige Praxis hat gezeigt, dass ein Glasverbot lediglich gesetzestreue Bürgerinnen und Bürger einschränkt, ohne Randalierer von ihren Vergehen abzuhalten“, so Günther Schäfer von der Stahringer Streuobstmosterei.

Die drei Getränkeproduzenten fordern die Stadt Konstanz daher auf, das umweltfeindliche Glasverbot zurückzunehmen und damit aufzuhören, Glas-Mehrwegverpackungen aus dem öffentlichen Leben auszuschließen. Ansonsten seien auch Schadensersatzforderungen der regionalen Produzenten wegen Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten von Einwegverpackungen gegen die Stadt möglich.

Und dann setzen die Unternehmer noch einen drauf: Ausdrücklich unterstützen die drei Getränkeproduzenten die Klage des Konstanzer des Studenten Benjamin Wohnhaas von der grünen Hochschulgruppe gegen das Glasverbot beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Sie wollen diese Unterstützung auch finanziell durch Spenden untermauern.

Autor: PM/hpk