Das war mein Leben (gähn)…
Ob in Buch- oder in Filmform, (Auto-) Biografien von mehr oder minder prominenten Prominenten haben Konjunktur. Selbst vor Kleinkriminellen wie dem kürzlich aus dem fränkischen Kaff Guttenberg in die USA geflüchteten Ölbaron macht der Boom nicht halt. Welche Tipps ich für die Macher auf Lager habe, warum ich ein Chauvinist bin und wieso meine hochsensible Redaktion daran irgendwann zu verzweifeln droht, lest Ihr in folgender Erstveröffentlichung meiner superspannenden eigenen Erfolgsgeschichte.
Karl Theodor Der Film…
Da hat mal einer ‘ne echt gute Idee und will den kleinen Guttenberg nachträglich nochmal so richtig durch die von ihm hinterlassene stinkende Brühe ziehen, indem er einen „satirischen“ Film über ihn dreht, und dann muss ich lesen, dass der erstens gar nicht mitspielen darf (wo bleibt da der Witz?) und zweitens die Namen geändert werden. Was ich ja noch einigermaßen verstehen kann, denn da setzt die künstlerische Freiheit an, wo durch die Verfremdung die Lüge erst entlarvt wird. Angelehnt an so erfolgreiche Filme wie „Der Hauptmann von Köpenick“, „Münchhausens Abenteuer“, „Dr. Jeckill und Mr. Hyde“ oder auch „Pinocchio“ könnte die Geschichte zum echten Knüller werden. Wenn, ja wenn die Hauptrolle nicht, wie geplant, von dem verehrten Kollegen Jan Josef Liefers übernommen wird. Unter kriminellen Witzfiguren stelle ich mir eher so Typen wie Stefan Mappus, Roland Koch oder Ole von Beust vor. Dass die evtl. nicht so smart wie das Vorbild sind, wird durch die identisch pomadige Geisteshaltung wettgemacht. Der Rest ist eh Betrug. Ich freu‘ mich drauf.
POM Fritz und der Dorftrojaner…
Nachdem die in Hessen produzierte Schnüffelsoftware „Bundestrojaner“ – Bayern sei Dank – zum Landestrojaner herabgestuft werden konnte, sorgte diese Bezeichnung bei den örtlichen Überwachungsbehörden für kurzfristige Verwirrung wie langfristigen Ärger. Denn ein Landestrojaner heißt ja keinesfalls so, weil er auf dem Land eingesetzt würde, nein, diese Software heißt Dorftrojaner und kann in jeder besser sortierten Edeka-Filiale erworben werden. Wie jetzt auch Polizeiobermeister Fritz vom Polizeiposten Allensbach leidvoll erfahren musste, nachdem sein Neffe ihm zum 30-jährigen Dienstjubiläum – leider nicht ganz uneigennützig – eine Kamera am PC installiert hatte. Mit ebender er, was POM Fritz nicht ahnte, unter ständiger Beobachtung seiner eifersüchtigen Else stand, die ihm aus diversen nachvollziehbaren Gründen nicht immer alles glaubte. So kam es, wie es kommen musste: Wieder mal hatte Fritz die schöne Helga, Zeugin im noch immer nicht vollständig geklärten Fahrradsturzfall, zum gemütlichen Nachmittags-Verhör gebeten. Die hatte wie immer Fritz‘ Lieblingskuchen, Schwarzwälder Kirschtorte, mitgebracht, den dieser unter genussvollem Stöhnen und innigsten Dankesbekundungen so unverzüglich wie restlos verschlang, was wiederum seine Else am heimischen Überwachungs-Bildschirm so rasend machte, dass diese sich aufs Fahrrad schwang und sowohl Fritz wie auch Helga ins Kreuzverhör nahm. Während die Dinge nun ihren gewohnt derben Verlauf nahmen, verflucht unser POM Fritz fortan alles, was aus Hessen, aus Troja, von der CSU und von Edeka kam und jeden, der damit Schindluder trieb.
Facebook jetzt auch für Tiere…
Kürzlich bat mein Rüde mich, ihm doch den Sinn von Facebook zu erklären. Nach mehreren zähen Schweigeminuten begriff auch er, dass diese Frage so blöd wie überflüssig war und erzählte mir dann, dass es dieses merkwürdig einfältige Medium nun tatsächlich auch für Tiere gäbe: „Social Petwork“ nennt sich die peinliche Seite für Kanarienvögel und andere Lieblinge, die dort mit der Stimme ihres Herrchens oder Frauchens gleichermaßen infantile wie inhaltsleere Konversation betreiben. Wie die Krankheit genau heißt, die Menschen dazu bewegt, ihren Bullterrier sagen zu lassen „Ich bin gut drauf, dank Pansen von Rinti.“ um dann vom Rehpinscher die Antwort zu hören „Nach dem Genuss von Chappie bin ich ein ganzer Kerl.“ kann man dann ahnen, wenn man weiß, dass jemand 250.000 Euro in die Seite investiert hat. Inzwischen soll es bereits über 20.000 Mitglieder geben, die sich täglich als Stimme ihres Haustiers mit dem durch nichts als Volksmusik zu überbietenden Schwachsinn täglich beschäftigen. Dass diese Story im Hauptteil der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zu lesen war und nicht in der „Psychiatrie Aktuell“, hat selbst meinen Rüden so sprachlos gemacht, dass ihm nur noch das berühmte Zitat von Otto Waalkes über die müden Lefzen kam: „Wie ich Dir, Sodomie.“
Chauvi-Spruch der Woche
Frauen mögen es ganz und gar nicht, wenn Tatsachen ihre Einschätzung der Dinge behindern. (tätää tätää tätää)
Einer geht noch…
Da meine Rubrik „Minotti hilft“ von der Redaktion wegen des Verdachts sexistischer Tendenzen gnaden- wie ersatzlos eingestampft wurde, hier trotzdem ein kleines Beispiel aus meinem breiten Repertoire an harmlosen Tipps, die in offiziellen Benimmbüchern leider fehlen, jedoch im Alltag eines jeden von Euch durchaus hilfreich sein können: „Das Abspreizen des kleinen Fingers beim O******** wirkt leicht geckenhaft.“ (Wahrscheinlich unkenntlich gemacht.)
O? Na, nie!: Euer
Hilfs-Knigge Minotti