Neue Initiative für bezahlbare Wohnungen
Anne Mühlhäußer ergreift die Initiative: Ein breites Bündnis will sie schmieden, „Konstanzer Bündnis für bezahlbare Wohnungen“ soll es heißen und mitmachen kann jede/r – vom betroffenen Mieter in der Schwaketenstraße bis zum Gewerkschafter, von der Seniorin, die sich um ihre Miete sorgt, bis zur alleinerziehenden Mutter, die keine Wohnung findet.
Ein parteien- und verbandsübergreifendes Bündnis zu schmieden, um schnell auf solche Entwicklungen wie in der Markgrafenstraße oder in der Schwaketenstraße reagieren zu können, sei ihr Ziel, verrät sie im seemoz-Gespräch. Damit spielt sie auf die befürchteten Mieterhöhungen an, die lokale wie überregionale Vermieter-Unternehmen mit dem „Modernisierungstrick“ herausschinden wollen: Keineswegs immer nötige Renovierungskosten werden dabei auf die MieterInnen abgewälzt, was – wie in der Schwaktenstraße – zu drastischen Mieterhöhungen durch den Vonovia-Konzern führen dürfte.
Es soll darum gehen, einen neuen gesellschaftlichen Konsens zu schaffen, dass Wohnen etwas Existenzielles und somit Teil der Daseinsvorsorge ist und bezahlbar sein muss, erklärt Mühlhäußer in ihrer Einladung. Viele Vermieter verdienten sich in Konstanz an Mietern eine goldene Nase. Mieter wie auch Gewerbetreibende würden aus bestimmten Teilen der Stadt, gar ganz aus Konstanz verdrängt, da sie die hohen Mieten nicht mehr bezahlen können.
„Ich mache das ausdrücklich nicht als Mitglied des Gemeinderates“, sagt Anne Mühlhäußer, die FGL-Stadträtin in Konstanz ist. Denn der Gemeinderat reiche nicht aus, um hier eine Gegenwehr zu organisieren, wie die letzte Sitzung im Stadtparlament gezeigt habe. „Dazu braucht es Druck von außen, außerparlamentarischen Druck also“, sagt Mühlhäußer, die mit der Gründung solcher Initiativen fast jahrzehntelange Erfahrung hat.
„Und ich mache das ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu Parteien oder Organisationen wie dem Mieterbund“, versichert sie. „Mitglieder solcher Parteien, auch aus Gewerkschaften oder aus Mieter-Initiativen können und sollen aber mitmachen.“
Deshalb lädt sie zu einem ersten Treffen aller Betroffenen und Interessierten schon am kommenden Donnerstag, 5. Juli, ein: „Für 19.30 Uhr ist der Saal des Hotels Barbarossa reserviert. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda sind viele Menschen schon informiert – ich hoffe auf viele TeilnehmerInnen.“
hpk
Video zu Vonovia
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