Schlussrunde beim Büdingen-Projekt?

Wenn heute der Technische und Umweltausschuss (TUA) zusammentritt, könnte sein Traum Wirklichkeit werden: Hans Jürg Buff, Hotelier aus St. Moritz, will endlich mit dem Bau seines Luxus-Wellness-Hotels auf dem Büdingen-Areal beginnen. Doch noch liegen nicht alle Genehmigungen vor, noch könnten Gerichte und GemeinderätInnen dem Schweizer Investoren einen Strich durch die gewinnträchtige Rechnung machen.

Zwar hat die Konstanzer Stadtverwaltung jetzt für den Luxus-Gesundheits-Bunker eine Baugenehmigung erteilt, aber noch steht die Baufreigabe aus. Die kann erst ausgesprochen werden, wenn auch der Freiflächenplan genehmigt ist. Und daran hapert es bislang. Denn über den „Grünordnungsplan“ muss der TUA erst auf seiner heutigen Sitzung befinden.

Nicht nur die FGL befürchtet, dass dieser Plan ein Plan zum Baumsterben wird. Werden, so fragen sich auch die Mitglieder des „Vereins Bürgerpark“, weit mehr Bäume abgeholzt als bislang vorgesehen? Die FGL-Fraktion hatte deshalb für die heutige TUA-Sitzung einen Ortstermin vorgeschlagen, um das Ausmaß der Fällungen abschätzen zu können. Doch das Baurechtsamt lehnte diesen Vorschlag schnöde ab: „Die Lage der lt. aktuellem Freiflächenplan zu entfernenden Bäume ergibt sich aus der Anordnung des Baufensters lt. Bebauungsplan. Dieses ist auf dem Gelände nicht ablesbar, sondern planerisch im Vergleich mit dem vorgelegten Freiflächenplan zu beurteilen“. Und überhaupt habe es schon genug Besichtigungen auf dem Büdingen-Gelände gegeben.

So wird den TUA-Mitgliedern wohl nichts anderes übrigbleiben, als sich heute Nachmittag (Sitzungsbeginn 16 Uhr, Untere Laube 24, Tagesordnungspunkt 19) mühsam durch die Pläne zu wühlen und jeden einzelnen Baum zu begutachten. Denn das scheint in Konstanz heilig: Es soll um jeden einzelnen Baum gekämpft werden – die Baumschützer stadtweit stehen bereits in den Startlöchern.

Und so könnte Buffs Plan, noch in diesem Jahr mit der Rodung zu beginnen, doch noch durchkreuzt werden. Der Bauherr (s. Foto), der zunächst bloß die Baugrube frei roden lassen will, möchte sein Wellness-Etablissement, das nun etwas kleiner als zunächst beantragt werden soll, 2021 eröffnen. Allerdings stehen noch einige Rechtsverfahren aus, denn verschiedene Anrainer wollen vor Gericht ziehen und so Buffs Absichten – und die Genehmigungspraxis der Stadtverwaltung – verbieten lassen.

hpk (Text und Foto)

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