Lebenszeichen gegen Rassismus und rechte Gewalt

Ein kräftiges Zeichen gegen Rechts setzten gestern in Konstanz um die 1500 Menschen, die für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Humanität und Solidarität auf die Straße gingen. Zu der Großdemo aufgerufen hatte ein breites gesellschaftliches Bündnis, von der Linken bis zur CDU, vom Stadtsportverband bis zu Religionsgemeinschaften, von Flüchtlingsinitiativen bis zu Gewerkschaften. Auch alle Gemeinderatsfraktionen hatten sich dem Bündnis angeschlossen, das sich auf Initiative der stellvertretenden SPD-Ortsvorsitzenden Petra Rietzler als Reaktion auf die rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz, Köthen und mehreren anderen Städten gebildet hatte.

Bei der Kundgebung auf dem Münsterplatz prangerte sie in einem Redebeitrag – vorgetragen im Namen aller Parteien und Gemeinderatsfraktionen – an, dass „Hass, Gewalt und nationalsozialistische Gesinnung“ heute wieder „offen zur Schau getragen“ werden könne. „Setzt euch ein für ein friedliches, respektvolles und demokratisches Zusammenleben in der Gesellschaft“, rief Rietzler die TeilnehmerInnen unter großem Beifall auf.

Auch andere RednerInnen warnten vor einer Spaltung der Gesellschaft durch die rassistische Politik von AfD, Pegida & Co. Nicht die Geflüchteten seien daran Schuld, dass es zu wenig Wohnraum, Niedriglöhne oder Armutsrenten gäbe, erklärte etwa der Rechtsanwalt Rudy Haenel und der Gewerkschafter Bernhard Hanke forderte von der Politik, „endlich für mehr soziale Gerechtigkeit“ für alle zu sorgen, „egal ob mit oder ohne deutschen Pass“. (Ausführlicher Bericht am Montag.)

jüg (Fotos: hpk)