Boldt und Ott: Nun petzt der Trojaner
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die glaubt man kaum. Allzu oft aber ist die Fiktion doch sehr nah bei der Wahrheit. So auch in diesem Fall. Rainer Ott und Claus Boldt im vertrauten Gespräch über das, was derzeit die Stadt bewegt. Da kommt einiges zusammen, was unsere LeserInnen sicher brennend interessiert. Hier ein Mitschnitt, dem es an lokalpolitischer Brisanz nicht mangelt.
Ott: Sag mal Claus, jetzt ist aber die Kacke am Dampfen. Wie kommen wir aus der Nummer noch halbwegs unbeschadet raus?
Boldt: Nur keine Panik Rainer, das sitzen wir aus. Das biegen wir schon noch hin.
Ott: Das hoffe ich doch. Dass diese linken Socken von der LLK uns an die Wäsche gehen, war ja schon nach dem Maultaschenfall klar. Aber dass uns nun die FWG so ins Kreuz tritt, war nicht geplant. Du hast doch gesagt, Du hättest die Gemeinderatsnasen überwiegend im Griff….
Boldt: Der Weisschedel war in der Geschichte immer ein unsicherer Kandidat. Aber dass der sich traut, öffentlich unseren Rücktritt zu fordern und sich somit von den Linken aufscheuchen lässt, das ist schon ein starkes Stück. Blöd auch, dass sich Wiedemann und Roth da eingemischt haben. Hätte ich nicht gedacht…..
Ott: Jetzt pass bloss auf, dass es keinen weiteren Dammbruch gibt. Du kennst doch die Ratspfeifen. Wer könnte uns da noch in die Eier treten?
Boldt: Mit meiner CDU gibt’s da kein Problem. Den Tscheulin muss ich ja nur mal kurz anraunzen, dann macht der unter´m Teppich einen Handstand. Mit dem Heider komm ich da auch klar, der ist Knetmasse. Schwierig wird’s mit der FGL. Vor allem mit dem Allweiss und der Mühlhäußer. Die haben den Gutmenschenvirus, da ist wohl kaum was zu machen.
Ott: Und die Jacobs-Krahnen? Solange die bei den Grünen noch was zu sagen hat, solltest Du sie Dir warm halten. Mach Sie doch zur VHS-Chefin, dann hält die schon den Schnabel.
Boldt: Bin ich ja schon dabei. Nur keine Hektik. Die wird uns schon keinen Ärger machen, die Mutter hab´ ich an der straffen Leine. Für eine Beförderung macht die fast alles mit.
Ott: Wie sieht es denn bei den Sozen aus? Hast mal mit dem Leipold geredet? Wenn es eng wird und der öffentliche Druck weiter wächst, dann fallen die doch wie die Kegel. Das kennt man doch..
Boldt: Ich hör da am Montag mal rein. Die SPD hat ja nicht gegen die Entlassung von Müller-Esch gestimmt. Die wollten, ähnlich wie wir, dass der Kerl schnell vom Eis kommt. Jetzt müssen die halt schauen, wie sich sie ohne Gesichtsverlust aus der Geschichte raus winden. Aber da haben die Routine, das kriegen die schon hin.
Ott: Und die FDP?
Boldt: Fdwas? Ach so, Du meinst die Splittergruppe um den Everke. Das geht klar, der ist eh für Privatisierung und wunderbar eingenordet. Und der Sozialfuzzi Fendrich hat da ja kaum was zu sagen. Da gibt es nicht viel zu befürchten.
Ott: Mein lieber Claus, Du scheinst mir da etwas blauäugig. Gute Presse haben wir ja nicht gerade….
Boldt: Ganz langsam mit den Pferden, Rainer. Dass uns seemoz und auch dornroeschen in die Hacken tritt, war klar. Dass jetzt auch see-online ein paar kritische Sätzchen bringt, muss uns nicht groß beunruhigen. Die Kässer hängt doch, was die Berichterstattung über das Krankenhaus angeht, am Tropf vom SPD-Puchta und hat sich bisher rausgehalten. Die spuckt uns nicht allzu oft in die Suppe.
Ott: Aber wenig Freude kommt auf, wenn ich den Südkurier lese…..
Boldt: Mann, jetzt komm mal wieder runter! Du musst zwischen den Zeilen lesen. Ist doch logisch, dass Rau nun mainstreammässig ein wenig auf den Busch klopft. Der hat´s ja heftig bei der KKH-Debatte verschissen und muss nun schauen, wie er seine angebliche journalistische Unabhängigkeit wieder ins Lot bringt. Der kriegt schon noch die Kurve. In der Samstagsausgabe hat er doch Müller-Esch bereits fein angepinkelt und ihn als intellektuell abgehoben und arrogant bezeichnet. Warte noch ein paar Tage, dann läuft das langsam so, dass wir aus der Schusslinie kommen. Ich ruf den Rau die Tage mal an.
Ott: Du Traumtänzer, das glaubst Du doch selber nicht. Gerade habe ich auf seemoz gelesen, dass die diese Woche was Neues bringen wollen. Ich befürchte, das ist diese unschöne Geschichte, auf der ich bislang den Deckel halten konnte…..
Boldt: Das allerdings ist ganz allein Dein Ding. Da hast Du Bockmist gebaut……Geht mich nichts an.
Ott: Also ich habe langsam den Kragen voll. Wenn das so weiter geht, dann mach´ ich mich bald vom Acker. Mein Doc hat mir schon ein Burnout-Syndrom anempfohlen. Damit, meint er, käme ich locker und auch ziemlich lange über die Runden.
Boldt: Weichei! Lauduscher! Du wirst gefälligst Deinen Mann stehen. Das ziehen wir durch.
Ott: Das sagt der Richtige! Was anderes: Wolltest Du nicht Oberbürgermeister werden?
Boldt: Eigentlich schon. Aber da droht mir mindestens eine 30-Stundenwoche und darauf habe ich wirklich keinen Bock.
Ott: Ich kann ja mal den Dr. Helios anrufen, zu dem habe ich einen sehr guten Draht. Der würde das Krankenhaus gerne übernehmen, wenn es richtig sturmreif geschossen ist. Wirft man uns hier raus, dann docken wir später bei dem in der Verwaltungsspitze an. Ich habe mit ihm schon vorsorglich etwas geplaudert. Die zahlen auch besser …..
Boldt: Das wäre in der Tat eine geile Option. Aber lass uns erstmal abwarten, was die nächsten Wochen aktuell alles auf uns zukommt. Näheres heute in der Sauna um 15 Uhr? Bringst auch wieder den Zantl mit? Mit dem sollten wir auch ein paar Takte reden.
Ott: Gute Idee. Na dann bis später.
Mitschnitt: Paul Trojaner
Die beiden „Panzerknacker“ kriegen das Muffensausen !!
Dieses kleine fiktive Sahnestück ist einfach genial. Es zeichnet ein Bild, das nah an der Wirklichkeit liegen könnte – denn es ist durchaus vorstellbar, dass die „schlechte Presse“ den beiden Protagonisten die Tränen in die Augen treibt und ihren Puls nach oben schnellen lässt.
Wie ist es überhaupt möglich, eine derartige Misere, wie sie Boldt und Ott angerichtet haben, auszusitzen und so zu tun, als sei alles in bester Ordnung? Das ist es eben nicht! !!! Konstanz trägt wieder mal einen Imageschaden davon, der in seiner Tragweite noch gar nicht abzuschätzen ist. Auch der finanzielle Schaden wird enorm sein.
Wenn jemand in der Privatwirtschaft sich derartige „Hämmer“ erlaubt, muss er umgehend seinen Stuhl räumen, denn kein Unternehmen kann sich solche Leute an der Spitze leisten – die Stadt Konstanz anscheinend schon.
Allen zum Gruss.
Der kalte Krieg ist vorbei –
es lebe der kalte Krieg!
Maultaschen oder leere Flaschen,
Occupy oder Popeye,
Menschen in dieser Stadt –
findet Ihr auch noch statt,
oder habt Ihr alles satt?
Wird die nächste Wahl,
allen Konstanzern zur Qual?
Quo vadis – Deuschland am Rand?
mfg ein besorgter Bürger!!!