Rechtsrock auf der Lodi
(hr) Samstag abend füllte sich der Platz am Konstanzer Fährehafen (siehe Bilder). Fans der nationalistisch-völkischen Rechtsrockgruppe Frei.Wild waren aus ganz Baden-Württemberg und den Nachbarländern Schweiz und Österreich zusammengekommen, um einem Konzert der umstrittenen Südtiroler Band auf der Konstanzer Fähre „Lodi“ beizuwohnen. Organisiert wurde der Auftritt von Frei.Wild-Unterstützern, Eintritt gab es nur für „geladene Gäste“.
Schon vor gut einer Woche wurde in gut informierten Kreisen über den Auftritt geredet. seemoz fragte umgehend bei den Stadtwerken nach, doch angeblich wusste man dort nichts von dem geplanten Konzert. Kaum mehr als eine Woche ist es her, dass 1500 KonstanzerInnen durch die Stadt zogen, um gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft zu demonstrieren – mit Oberbürgermeister Uli Burchardt an der Spitze. Der wiederum ist Aufsichtsratsvorsitzender der Konstanzer Stadtwerke und der Bodensee-Schiffsbetriebe und sollte eigentlich Bescheid wissen, wem die Fähren für Veranstaltungen überlassen werden und wer sich da auf städtischem Gelände versammelt. Da tauchen viele Fragen auf. Wir bleiben dran. (Fotos: hr)
Aktuelle Anmerkung: seemoz hat bei Oberbürgermeister Burchardt und auch bei Stadtwerkechef Reuter nachgefragt, ob sie im Vorfeld wussten, wer da die Lodi gemietet hat. Eine Antwort steht noch aus.
Habt ihr euch überhaupt mal die Lieder von Freiwild angehört oder einfach nur „Rockmusik + Deutsch = Rechtsrock“ gedacht.
Wenn Ihr mal Journalismus betreiben würdet würde euch nämlich auffallen, dass es in den Lieder um Freiheit für alle, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung und der Kritik an Staat und Gesellschaft geht. Freiwild hat sogar (sehr gute) Lieder, die explizit gegen Rechtsextremismus und Rassismus sind („Macht euch endlich alle platt“).
Desweiteren wäre man auf unzählige Statements gestoßen, bei denen sich Freiwild explicit gegen Rassismus, Fremdenhass und Rechtsextremismus ausspricht. So z.B. das Statement von zu den Geschehnissen in Chemnitz.
Und bevor die Anschuldigungen über die Vergangenheit des Sängers Philipp Burger anfangen: Ihr solltet es machen wie er, aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Wie er bereits mehrfach sagte ist er nicht stolz auf diese zeit und dass es einer der schlimmsten Zeiten in seinem Leben war.
Einfach mal Wikipedia öffnen und auf die Interviews in den Einzelnachweisen klicken und Ihr werdet sehen was für einen Schwachsinn ihr geschrieben habt.
Ist Freiwild rechts? Etwas in die Richtung gelehnt bestimmt aber definitiv nicht Rechtsextrem und schon gar keine Nazis/Rassisten/etc.