„Wie Dachau an den See kam …“

Am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird kommenden Sonntag in einer Gedenkveranstaltung der regionalhistorische Dokumentarfilm „Wie Dachau an den See kam …“ zur Geschichte des KZ-Außenlagers in Überlingen gezeigt.

Es ist geplant, dass an diesem Abend neben dem Filmemacher Jürgen Weber auch die Überlinger Zeitzeugin Dr. Grete Leutz anwesend sein wird. Als junge Frau wurde sie fast täglich Zeugin des Zuges der KZ-Häftlinge vom Lager Aufkirch zur Überlinger Stollenanlage.

In der Außenstelle Überlingen des KZ Dachau mussten ab Oktober 1944 rund 800 Häftlinge einen Stollen (siehe Foto) in den Molassefelsen treiben, um die Friedrichshafener Rüstungsindustrie am Bodensee „bombensicher“ unterzubringen. Bis April 1945 liefen viermal pro Tag die Kolonnen der Häftlinge – schwer bewacht durch die SS – durch den Überlinger Westen.

Der Film zeichnet mit Aussagen zweier ehemaliger Häftlinge, mit den Erinnerungen von damals jungen Menschen aus Überlingen und mit Fachleuten die Geschichte der KZ-Außenstelle Überlingen nach. Aufgrund seiner regionalhistorischen Bedeutung und teilweise einmaliger Interviews mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen wurde der Film aus dem Jahr 1995 als Retrospektive 2017 neu in der Reihe „Zeitgeschichtliche Kurz- und Dokumentarfilme“ aufgelegt.

MM (Foto: Jürgen Weber)


Termin: 27. Januar 2019, Zeit: 19:30 – 21:00 Uhr, Ort: Wolkenstein-Saal (Kulturzentrum am Münster), Eintritt: frei.
Veranstalter: Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“, Kulturamt der Stadt Konstanz, vhs Landkreis Konstanz e. V., DIG Bodensee Region, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Konstanz und weitere.