Antisemitismus und Israelkritik
Die alarmierenden antisemitischen Vorfälle der vergangenen Monate haben Debatten über Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft ausgelöst. Gestritten wird etwa darum, ob sich hinter der Kritik an der Politik des israelischen Staates in Wirklichkeit antisemitische Denkmuster verbergen, derer sich selbst linke Gruppierungen bedienen. Eine Veranstaltung in der Geschwister Scholl-Schule Konstanz will am 31. Januar dieser Frage nachgehen.
„In der jüngeren Zeit ist das Themenfeld Antisemitismus und Israelwahrnehmung in ganz Europa wieder in den Fokus gerückt“, schreiben die Veranstalter in ihrer Einladung. Das in Frankreich aufgrund mehrerer antisemitisch motivierter Morde schon längere Zeit präsente Thema sein nun auch hierzulande angekommen. „Auch in Deutschland ist die Debatte eröffnet, ob es sich bei den Boykottaufrufen linker Gruppierungen gegen jüdische Geschäfte, den antisemitischen Übergriffen durch rechte Demonstranten oder den Vorkommnissen um den sogenannten „al-Quds-Tag“ insgesamt um eine neue, moderne Form des Antisemitismus handelt.“
Als Referent ist Alex Feuerherdt geladen. Der in Köln lebende Publizist arbeitet für verschiedene Print- und Online-Medien zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und MENA-Watch in Wien. Feuerherdt betreibt außerdem das Blog „Lizas Welt“. Gemeinsam mit Florian Markl hat er unlängst das Buch „Vereinte Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert“ veröffentlicht.
Moderieren wird die Veranstaltung der im Schuldienst tätige Pfarrer Heinz Freudenberger.
MM/jüg
Moderner Antisemitismus und Israelwahrnehmung.
Donnerstag, 31. Januar 2019, 19.30 Uhr, Aula der Geschwister-Scholl-Schule, 78467 Konstanz
@Yvonne Martin
Er ist in seinem Vortrag garnicht auf linke Gruppen eingegangen.
Wieso hier in dem Artikel von linken Gruppen gesprochen wird weiß ich nicht. Die Originalankündigung der Geschwister Scholl Schule kenn ich leider nicht.
Ich gebe ihm aber recht, was die verzerrte Berichterstattung in Deutschland anbelangt. Ich habe selbst längere Zeit in Israel gelebt. Wenn man den Nahost Konflikt hautnah erleben sieht man die Reaktionen der Israelis mit anderen Augen.
In der Süddeutschen Zeitung ist unlängst zum BDS ein ganz guter Artikel erschienen:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/bds-israel-palaestina-kulturszene-1.4304842
@M.Oehlschläger:
„Man muss auch bedenken, dass israelische Waren eben auch jüdische Waren sind.“
Nicht zwangsläufig.
Wie erwartet, konnte Feuerherdt kein einziges Beispiel vorbringen, in dem linke Gruppierungen zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen hätten. Billige Propaganda halt, wie nicht anders zu erwarten war.
Der BDS wird von solch illustren, linken „Israelkritikern“ wie Moshe Zuckermann, Nami Klein, Judith Butler, Jeremy Corbyn, Annette Groth, Norman Paech (Partei DIE LINKE) u.v.m. unterstützt, die hier in einer (Quer-)Front stehen mit dem führenden US-Neonazi David Duke oder den deutschen Neonazis von der NPD, die sich 2016 dem BDS Berlin während des Boykotts von Sodastream anschloss. Hier wächst also zusammen, was zusammen gehört. Zur totalen Verlogenheit der BDNS-Bewegung s. https://www.youtube.com/watch?v=IjPJSvTezSo
@Yvonne Martin
Man muss auch bedenken, dass israelische Waren eben auch jüdische Waren sind.
Was BDS anbelangt, so will diese Organisation dem Staat Israel nachhaltig Schaden zufügen. Was weit über Kritik an der israelischen Regierung hinausgeht und sehr wohl als Antisemitismus gewertet werden kann.
Na, da bin ich aber gespannt, welche „linken Gruppierungen“ jüdische Geschäfte boykottieren. Falls es um BDS geht, scheint da mal wieder einer jüdische Geschäfte mit israelischen Waren zu verwechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt….