Fluchterlebnisse aus erster Hand

Da seemoz mittlerweile auch weit über den Landkreis Konstanz hinaus gelesen wird, kündigen wir gerne Termine an, die nicht direkt vor unserer Haustüre stattfinden. Eine bemerkenswerte Lesung in der Ravensburger Kultkneipe Räuberhöhle kommenden Sonntag gehört zweifelsohne dazu.

Die Lesung mit dem kamerunischen Schriftstellers Rodrigue Péguy Takou Ndie ist die Auftaktveranstaltung einer Reihe mit Schriftstellern und Autoren, die ihre Heimat aus politischen Gründen verlassen mussten und in Deutschland Zuflucht gefunden haben.

Gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie leben“, werden diese Lesungen veranstaltet vom Kultur- und Politikverein Nätwörk Süd e:V., der Buchhandlung RavensBuch, der Stadt Ravensburg, dem Bündnis für Bleiberecht Oberschwaben-Bodensee, den Freunden der Räuberhöhle 2012 e.V. und der Arkade-Pauline 13.

„Die Suchenden“ ist der dritte Roman von Rodrigue Péguy Takou Ndie und der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Bei dem neuen Werk des Autors handelt es sich um ein überaus spannendes, emotionales und politisches Buch, aus dem Regina Liberatore lesen wird. Frank Matschinski übernimmt die Moderation.

Der Roman ist derzeit das einzige Buch auf dem deutschen Buchmarkt, das die schockierende Geschichte der Flucht nach Europa und das zermürbende Warten als Asylbewerber in einer brandenburgischen Unterkunft aus der Sicht eines Afrikaners erzählt.

Rodrigue Péguy Takou Ndie wurde im Dezember 1981 in Kamerun geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. An der Universität Yaoundé studierte er Wirtschaftswissenschaften, arbeitete dann aber als Autor und Schriftsteller. Aus politischen Gründen musste Péguy Takou Ndie im Jahr 2013 aus Kamerun fliehen. Mittlerweile lebt er in Berlin, wo er sich unter anderem beim Netzwerk Afrique-Europe-Interact engagiert.

Diese Lesereihe mit verfolgten AutorInnen ist bisher in Deutschland einzigartig und wird schon jetzt von Verlagen und Schriftstellern als Leuchtturmprojekt betrachtet.

MM/mh


Ort: Räuberhöhle Ravensburg. Termin: Sonntag, 10.2. Uhrzeit: ab 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.