Rund ums Rheinstrandbad rumort es
Erneut fühlen sich BürgerInnen mit einem ihnen wichtigen Anliegen von der Verwaltung abgespeist. Sie möchten die Liegewiese des Rheinstrandbades gern wie gehabt rund ums Jahr nutzen und verstehen nicht, warum dieses sehr zentral gelegene städtische Erholungsareal rund zwei Drittel des Jahres geschlossen bleiben soll. Die Betroffenen suchen nach einigen – ihren Angaben zufolge unergiebigen – Kontakten mit der Verwaltung jetzt Unterstützung bei der Kommunalpolitik. Wir dokumentieren das Schreiben.
Sehr geehrte/r …,
im Namen einer noch unkoordinierten Gruppe von Bürgern erlaube ich mir, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.
Unsere Gruppe ist heterogen – alt, jung, konservativ, hipp, arm, reich … ein großes gemeinsames Interesse aber eint uns. Es geht um die seit einigen Jahren stark veränderte Situation im Rheinstrandbad Konstanz.
Vor 13 Jahren zogen wir nach Konstanz und fanden im Rheinstrandbad unser kleines Paradies. Schnell trafen wir auf Gleichgesinnte und genossen das ganze Jahr über die herrliche Liegenschaft. Natürlich verantwortungsvoll und mit Bedacht. Einer achtete auf den anderen, Unrat wurde entfernt und das Verhältnis zum Personal war herausragend. Unsere drei Töchter wuchsen im Bad auf und wussten den herrlichen, unorthodoxen Umgang der Bäderbetriebe mit den Besuchern zu schätzen.
Nun gehören wir leider zu den Menschen, die sagen müssen: „Früher war vieles besser“.
Unsere Freunde und Bekannten aus dem Rheinstrandbad teilen mit uns den großen Frust, das Bad ca. 8 Monate des Jahres nicht betreten zu können. Selbst im in den Jahren 2017 und 2018 unheimlich warmen April durften wir nicht auf die Wiese – obwohl im Flussbad weder Wasser geheizt werden muss noch Wartungsarbeiten zu erledigen sind. An Tagen, an denen es morgens regnet und nachmittags herrliches Badewetter herrscht, bleibt das Bad unzugänglich. lm Sommer muss lange vor Eintritt der Dunkelheit das Bad verlassen werden und bereits eine Stunde vor Badeschluss dürfen Gäste nicht mehr ins Bad – obwohl sie bereit wären, Eintritt zu zahlen!
Ab September schauen wir bei herrlichem Sonnenschein schwitzend von der Fahrradbrücke ins menschenleere Bad. Den ganzen Winter über bleibt eine der wertvollsten und schönsten Liegenschaften der Stadt ungenutzt.
Das können wir nicht ertragen.
Viele Versuche der Kontaktaufnahme mit der Bädergesellschaft Konstanz wurden durch Standardantworten abgebürstet. Immer wieder wird auf die mangelnde Personalausstattung oder Haftungsfragen verwiesen.
Wir wollen uns nicht damit zufriedengeben, dass man sich hinter Haftungsausschluss- und Verkehrswegsicherungsfloskeln versteckt. Unser Wunsch ist es, dass wir gemeinsam nach einer kreativen Lösung suchen, um das Rheinstrandbad dauerhaft nutzbar zu machen. Wir haben keinen Garten, wollen mit unseren Kindern nicht ans Herosé und sehen es einfach nicht ein, dass die herrliche Liegenschaft 2/3 des Jahres vor ihren Bürgern geschützt werden muss. Der verschwendete Nutzwert kann nicht im Interesse des Eigentümers liegen, oder?
Seitdem wir in Konstanz wohnen, hat sich leider vieles zum Schlechten gewandelt: Wohnungssituation, Kulturabbau (z.B. Scala), Hotel-Flut, Kindernotfallpraxis … Wir wollen der Verdrossenheit entgegenwirken und uns dagegen wehren, dass wir als Bürger der Stadt die Identifikation mit der Stadt verlieren.
[…] Sollten wir unser Ziel einer ganzjährigen Öffnung erreichen, würden alle Nutzer des Bades profitieren und wir könnten stolz auf unsere tollen städtischen Betriebe sein.
Es grüßt herzlich,
Volker Martins
E-Mail: rheinstrandbad@online.de
O. Pugliese (Textbearbeitung & Foto)
1960 geboren habe ich das „Rheinbädle“ als unser Wohnzimmer im Sommer lieben gelernt.
2004 kehrte ich nach 30 Jahren nach KN zurück und die alte Liebe flammte sofort wieder auf.
Wie schön war es Abends bis Sonnenuntergang auf den Treppen zu sitzen, schwimmen zu gehen und mit Freunden und alten Bekannten zu sprechen.
Ja, die Zeit im Rheinbad schien still zu stehen.
Vor 3 Jahren etwa ging es los. Ein kurzer Besuch ausserhalb der Öffnungszeit ( ja, wir sind über das Pavillon eingedrungen ;-)) mit meiner Tochter wurde mit Platzverweis und Androhnung auf Hausverbot sanktioniert.
Keine Ahnung, wo der nette Herr an einem Sonntag Nachmittag her kam. Personalmangel?
Möglich wäre vielleich ein „eV Rheinbad ausserhalb der Öffnungszeiten“ mit entsprechender Verantwortung.
In Konstanz gibt es einige „Baustellen“.
Es ginge sicher mehr im Sinne der BürgerInnen, wenn die verschiedenen Initiativen endlich zueinanderfinden würden, um dem Amtsschimmel und dessen Pflegepersonal die Sporen zu geben.
Beschränkte, einschränkende Sichtweisen führen ins Leere – da wiehert dann vor allem der OB!
Wenn der Spaltpilz seine Wirkung tut, freuen sich die bekannten Profiteure und es bleibt bei dem, was ärgerlich, unnötig und menschenverachtend ist.
Es stimmt, gerade erleben wir wieder ein paar warme Tage außerhalb der geplanten Saison, und früher ist man da einfach so auf die Wiese im Rheinbad gegangen und hat die Sonne genossen. Inzwischen wächst überall die Angst, dass etwas passieren könnte, denn bloße Verbotsschilder reichen anscheinend nicht mehr aus – siehe Marienschlucht. Da muss sich was ändern, denn die Stadt ist für die BürgerInnen da, auch wenn das manchmal nicht mehr so aussieht. Deshalb ist es gut, dass diese Initiative in die Öffentlichkeit geht – Anfragen an die Bädergesellschaft haben bisher Linke Liste und die FGL gestellt, und schön wäre es, wenn es eine große Mehrheit für kreative Lösungen geben könnte!
Zu dem Thema gehört auch die angedrohte Schließung des Hörnle-Brunnes.
Ich selbst schätze den Brunnen sehr und hole dort seit vielen Jahren Mineralwasser. Mit wiederverwendbaren Flaschen, ganz im Sinne der Eindämmung von Plastik-Müll.
Außerdem ist das ein friedlicher Ort an dem sich so manches entspannte Gespräch entwickelt. Ein Brunnen, und insbesondere einer, dessen Wasser man trinken kann, hat seit Menschengedenken eine große symbolische Bedeutung und wird in der Kunst und Religion oft als Ort der Begegnung , der Meditation und Besinnung dargestellt. Dem Mineralwasser kommt zudem noch eine heilende Wirkung zu, die die Bedeutung des Thermalbrunnens noch erhöht.
Ich kann nachvollziehen, dass die Resource nicht unendlich ist und dass grundlegende Hygiene notwendig ist. Trotzdem kann ich einige Dinge nicht nachvollziehen.
Seit der Reinigung im Herbst fließt das Wasser mit dickem Strahl aus dem Brunnen. Viel zu viel, würde ich sagen. Jedenfalls scheint es jahrelang zuvor mit einem kleineren Durchsatz keine hygienischen Probleme gegeben haben. Ich frage mich, ob man nicht einen kleineren Durchsatz einstellen könnte und damit die komplette Abschaltung verhindern könnte. Die Reduzierung der Leistung der Fördermenge einer Pumpe oder des Brunnenausflusses sollte doch für ein Ingenieurbüro kein Problem sein. Gegebenenfalls gäbe es auch andere hygienische Lösungsmöglichkeiten.
Nach den Angaben aus dem Südkurier fördert die Pumpe etwa 3 Liter /Sekunde. Derzeit fließt das Wasser mit 0,2 Liter /Sekunden aus dem Brunnen.
Die Entnahme für das Thermalbad soll fortgesetzt zu werden.
Da stellen sich mir einige Fragen.
Wem „gehört“ die Quelle? Der Stadtverwaltung? Den Einwohnern? Den Therme-Besuchern? Was dient dem Gemeinwohl?
Von Verwaltung und Presse immer wieder das „kostenfreie“ Angebot, auch für das Hörnle-Bad betont. Ich finanziere mit meinen Steuern und Gebühren jedoch auch die Einnahmen der Stadt, halte deshalb auch kostenlose Angebote für vertretbar und einklagbar.
Es war schon schmerzlich, dass beim Umbau des Bades der Brunnen in die Eingangshalle verlegt wurde. Die Begründung war, dass immer wieder Kraftfahrzeuge direkt vor den Brunnen gefahren seien. Da wäre beim Neubau sicher auch eine andere Lösung möglich gewesen, das war aber offenbar nicht gewollt.
Sollte der Brunnen im Außenbereich also geschlossen werden, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als meine Flaschen im Eingangsbereich des Thermalbads aufzufüllen. Falls ich dabei gehindert werde, könnte das zu kritischen und kafkaesken Szenen führen…
@Sylvester Schalley
Woher will man das wissen, ob Badende und gesellig zusammen sitzende Menschen nur noch Müll hinterlassen? Jeder Fall ist anders. Vielleicht sind es ganz andere Leute, die an diesem schönen Schwimmbad hängen und warum sollte man sich nicht an alten Traditionen erfreuen dürfen, sprich an erinnerungs- trächtigen Orten Freude haben, lieber Helmut Dietrich? Das ist Lebensqualität und ein bescheidener Luxus, den eine Stadt sich leisten sollte. Mit egoistischen „Anspruchsdenken“ hat das für mich nichts zu tun. Mir leuchtet es einfach nicht ein, dass man diesen Ort für so lange Zeit mit diesen Argumenten absperrt und den Bürger*innen entzieht.
Warum sollte man die Öffnung mit Minimalbetreuung nicht einfach einmal ausprobieren? Wenn’s dann wieder so grässlich endet, wie Sylvester Schalley das beschreibt, dann kann man die Tore ja wohl begründet wieder schließen. An der Seestraße zum Beispiel kann ich nicht viel Müll finden – und da vergnügen sich sehr viele Menschen jetzt zu jeder Tages – und Nachtzeit. Da fährt ab und zu mal eine Streife durch und die Abfalleimer werden regelmäßig geleert. Kinder sind dort auch noch keine ins Wasser gefallen…
Das musste ich doch grad das Jahrhundert googeln es war wohl im 20. als der Begriff Hippie für manche ein Schimpfwort war, weniger in Konstanz, da wurde pauschal jeder mit längeren Haaren oder Batik -Hemd als gern Gammler bezeichnet.
Jedoch, , davon war von mir nie die Rede. Mit der Bezeichnung „Hippe “ schmücken sich die Bittsteller selber : Zitat „“Unsere Gruppe ist heterogen – alt, jung, konservativ, hipp, arm, reich „“ usw.
Ärgerlich finde ich dass der Brief keinerlei konstruktiven Vorschläge enthält, sondern alles im Ungefähren lässt. Über eine Verlängerung der Saison könnte man ja angesichts des Klimawandels reden, denn wie Hr.Martins richtig bemerkt ordneten sich die Rekordsommer 2017 und 2018. nahtlos in die Reihe der 20 wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen ein.
Die offizielle Anfrage der LL war richtig, vielleicht gibt die Antwort ja eine bessere Diskussionsbasis ab.
„Eine starke Nutzung schafft Arbeit“….nunja. Grundsaetzlich müsste das nicht sein. Ein Stück Natur muss weder beaufsichtigt noch gepflegt werden. Normalerweise. Menschen die ihren Lebensraum schlicht normal nutzen möchten als Hippietruppe zu bezeichnen ist da a) nicht angemessen b) armselig, zumindest in meinen Augen.
Auf der anderen Seite verstehe ich die Stadt durchaus auch: In Zeiten wo es zum einen nur ein kleiner Teil der Nutzer fertig bringt ein Basisverhalten an den Tag zu legen welches Dinge wie Lärmpegel, Alkohol, Verhalten insbesondere bei Kindern, Beaufsichtigung vom Haustieren, Vermeidung von Müll (also eigentlich absolut grundlegend-normales Verhalten) einschliesst, zum anderen aber gleich per Klage den Grundstücksbesitzer haftbar machen will wenn mal eine Kleinigkeit der Ordnung „ich bin in eine Scherbe getreten “ oder „mir ist eine Kirsche auf mein T-Shirt gefallen“ wird es halt schwierig.
Seien wir ehrlich: Nach einer Woche ist der Platz vermüllt, diverse kaputte Flaschen, Hundekackhaufen mit und ohne Tüte, Kippen in reichlicher Zahl und diverses andere wird zu finden sein. Grillmüll eh, denn da steht ja denn kein Abfalleimer der geleert wird (Arbeitskraftargument) und scheinbar ist es ein Ding der Unmöglichkeit den wieder mitzunehmen oder das Material, welches spannenderweise, ja auch irgendwie hergekommen ist.
Ich bin auch so ein Hippie, und verstehe den Wunsch voll und ganz. Aber die Stadt hat auch Recht: Im Moment geht das nicht. Der Ansatz muss ein anderer sein: Die Gesellschaft muss sich ändern. Das geht aber nicht durch Verbote, sondern durch Angebote an alle und rigorose Strafen gegen jene die sich nicht an grundlegende Spielregeln halten. Das würde sich dann auch auf alle entsprechenden Plätze auswirken. Und ja ,das kostet initial Geld. Und ja: weniger als hinterher wieder aufräumen zu lassen. Aber natürlich ist es am billigsten alles abzuschliessen, dann muss man sich auch keine Gedanken machen über so unnützes (also nicht gewinnträchtiges) Zeug. Sollen die doch lieber was arbeiten als am Rhein abzuhängen, Hippiepack…….
Ganz im Ernst: ist das nicht wieder nur eine perverse Auswirkung unserer, aktuell rein gewinnorientierten, Welt ? Liegen die Probleme, und damit auch eventuelle Lösungen (ich bin ein Träumer….) nicht an ganz an anderer Stelle ? Logischerweise mit Arbeit für beide Seiten ? Die Diskussion wieviele Arbeitplätze man mit dem BoFo Geld bezahlen könnte um wirklich einen Platz für alle zu schaffen, auf welchem ganz nebenbei mit ein wenig Kreativität auch Kultur stattfinden könnte, möchte ich gar nicht lostreten.
Wenn ich mir die Begründung der Bürgeri*nnen lese dann fällt mir nur eines ein : Anspruchsdenken . Man will nicht ans Herose- Ufer und offensichtlich auch nicht an die 12 km Uferzugang zwischen Wollmatinger Ried und Staad, auch das Schänzle, Kuhhorn oder Klein-Venedig finden offensichtlich keine Gnade, aber dass die 150 m am Rheinstrandbad nicht rund um die Uhr ganzjährig zugänglich sind : „Das können wir nicht ertragen“ Das nenne ich mal ein wichtiges Anliegen
Diese Hippe Gruppe mag ja achtsam sein, aber vielleicht sind sie ja nicht die einzigen, oder will sie die Verantwortung für alle übernehmen ? Eine starke Nutzung schafft eben auch Arbeit, Kräfte die das dann ganze Jahr bezahlt werden müssen, auch bei schlechtem Wetter. Man könnte sich ja mal mit den juristische und personaltechnischen Argumenten auseinander setzen statt sie pauschal abzutun ( @ Hr.Ries es ist kein freizugängliches Gelände)
Und der Feststellung in den letzten 13 Jahren hätte es einen Kulturabbau gegeben halte ich als alter konstanzer entgegen dass das kulturelle Angebot noch nie so groß und vielfältig war wie heute
@Volker Martins
Die Linke Liste hat heute bei der Bädergesellschaft deren Sprecher Robert Grammelspacher um Stellungnahme zum Thema Rheinstrandbad gebeten und drängt auf zeitnahe Antwort. Besten Dank auch dafür, dass Sie mit Ihrer Beschwerde an die Öffentlichkeit gegangen sind. Der Text hier auf seemoz verzeichnet die mit großem Abstand meisten Clicks.
Beste Grüße
Holger Reile
Stadtrat LLK
Und setzt bitte endlich mal den Vorschlag aus eurem Solarworkshop um, liebe Stadt Konstanz/Stadtwerke Konstanz, auf dem Dach des Rheinstrandbades eine Solaranlage zu installieren.
Klimaschutz muss endlich vor Denkmalschutz gehen, wenn es wie in diesem Fall das Gesamtbild nicht stört und keinen irreversiblen Eingriff in das Denkmal bedeutet.
Was ich überhaupt nicht verstehe: Wie hat denn die Stadt das vorher gemacht? Bevor sie die Tore zu diesem schönen Ort so rüde geschlossen hat? Kann doch nicht sein, dass man früher jemanden zur Aufsicht bezahlen konnte und heute nicht!
Ist denn keiner innerhalb der Stadtverwaltung, der sich für diese absolut verständlichen Wünsche der Liebhaber des Rheinstrandbades annehmen kann oder will?
Muss man wieder ganz großen Protest organisieren, damit eine so kleine, menschliche Bitte an die Stadtverwaltung verstanden wird?
Das Sicherheitsargument ist immer das letzte, was als Keule benutzt wird, wenn alle anderen Argumente fehlen …
Meines Wissens sollten die Besucher in die Bodensee Therme gezwungen werden, die am Anfang nicht so gut angenommen wurde. Deswegen werde auch das Hallenbad nicht renoviert, hieß es damals. Das Argument des Personalmangels ist allerdings die Krönung. Man hat den Eindruck, die Bewohner dieser Stadt scheinen überall bloß noch im Weg zu sein.
Heute ist einer der vielen typischen Tage, an denen der Frust über die Nicht-Zugänglichkeit des Rheinstrandbades gross ist.
Bei der Fahrt über die Fahrradbrücke muss man den Blick Rheinabwärts schicken, um nicht daran zu verzweifeln, dass die Stufen leer bleiben.
Die Energie, die darauf verwandt wird, Gäste fernzuhalten ist offensichtlich grösser, als die, an Ideen zu arbeiten, wie das Bad und die Liegefläche nutzbar gemacht werden kann.
Das Rheinstrandbad war früher ganzjährig nicht nur unser Ersatz-Garten und wurde dementsprechend pfleglich und sorgfältig behandelt. Die Identifikation mit der Stadt leidet stark, wenn solche Dinge weggenommen werden
Die Bädergesellschaft nennt als Argumente für die strikte Vertreibung der Bürger ausserhalb der Öffnungszeiten:
1. Die Personalnot (deswegen Öffnung erst Mitte Mai, Schliessung bereits zum Ende der Sommerferien, strikter täglicher Badeschluss und Nichtöffnung bei wechselhaftem Wetter).
– Aber wenn z.B. das Bodenseeforum weiter mit Millionensummen subventioniert wird, ist meiner Meinung nach ja wohl Geld genug auch für dringend benötigtes Personal da.
2. Die Verkehrssicherungspflicht. Das heisst, dass derjenige, der Gefahrenquellen schafft oder unterhält, die Pflicht hat, Vorkehrungen zum Schutz derjenigen zu schaffen, die z.B. das Gelände nutzen oder betreten.
– Für die Verkehrssicherungspflicht gibt es Möglichkeiten, die Bädergesellschaft aus der Pflicht zu nehmen: Auf Grundstücken, die ohne Einschränkung begangen werden dürfen, hat der Nutzer selbst auf typische Gefahren zu achten. Nur für atypische Gefahren – sprich: nur für Gefahren, mit denen der Nutzer beim besten Willen nicht rechnen kann, die aber dem Eigentümer bekannt sind – haftet der Eigentümer. Hinweisschilder, die mit juristischer Expertise gestaltet werden, schaffen in einem frei zugänglichen Park diese Voraussetzungen, so habe zumindest ich als juristischer Laie das verstanden. Schliesslich sind ja auch der Stadtgarten und der nahe gelegene Herosé-Park frei zugänglich.
Es ist offensichtlich bisher leichter für die Bädergesellschaft und die Stadt, die Menschen aus dem Bad fernzuhalten, als kreativ darüber nachzudenken, wie das Bad seinen Freunden und Fans zugänglich gemacht werden kann.
Meine Meinung dazu: Verlassen Sie Konstanz!
Die Stadtverwaltung, der OB und 95% des Gemeinderats interessieren sich nicht für die Konstanzer Bürger, wichtig sind nur die Unternehmer und die Touristen, egal ob Urlaubs- oder Einkaufstouris, die bringen Geld in die Stadt. Den unteren Rand der Gesellschaft (Asylbewerber, Hartz4-Bezieher und einkommensschwache Menschen & Rentner) würde man gerne nach Singen oder noch weiter weg deportieren, so langsam wird das auch, weil man immer weniger bezahlbare Wohnungen findet. Solange es keine Fridays for future Fraktion im Gemeinderat gibt wird auch dieses Thema spätestens mit den Sommerferien Geschichte sein.