Alter Wein in neuen Schläuchen
Die Rechtsentwicklung im Lande manifestiert sich nicht allein in den beunruhigenden Zuwachsraten rassistisch motivierter Pöbeldemos oder Prügelattacken gegen Geflüchtete oder Linke. Maßgebliche Protagonisten kommen längst und auf gar nicht mehr so leisen Sohlen auch in intellektuellem Gewand daher und haben es bis in den Mainstream geschafft. Dabei füllt die „Neue Rechte“ nur alten Wein in neue Schläuche ab, sagt der Autor und Journalist Robert Andreasch. Das Konstanzer OAT hat den ausgewiesenen Kenner der rechtsradikalen Szene am morgigen Dienstag in’s Café Mondial zu einem Vortrag eingeladen. Die lokale Antifa-Gruppe dazu:
Viele sind derzeit ja regelrecht fasziniert von Denen, die sich selber als „Neue Rechte“ beschreiben oder von Dritten so bezeichnet werden. Sei es von der „Identitären Bewegung“ („Jung, hip, rechtsextrem“, Hannoversche Allgemeine), von Martin Sellner („Martin Sellner hört Hip Hop und hasst den Islam“, zeit.de), Götz Kubitschek („Der dunkle Ritter Götz“, Der Spiegel), Caroline Sommerfeld („A Very German Love Story: When Old Left and Far Right Share a Bedroom“, The New York Times) oder von der „Konservativen Revolution“ (Alexander Dobrindt) sowie der vorgeblichen Intellektualität am rechten Rand („Die schreiben Artikel auf einem Niveau, bei dem man erst mal ins Schleudern kommt“; Buchhandlung Lehmkuhl).
Doch ist das mit dem Faschismus echt so kompliziert? Insbesondere für Einsteiger_innen erläutert Robert Andreasch kompakt die lange Geschichte der „Neuen Rechten“ und ihrer Akteur_innen und gibt einen Einblick in ihre rassistischen und nationalistischen Ideologien, ihre Mythen, Begriffe und Strategien.
Robert Andreasch ist Mitarbeiter der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e. V. (a.i.d.a.) und arbeitet als Autor, Journalist und Sachverständiger zur radikalen Rechten in Süddeutschland.
MM/jüg (Bild: OAT Konstanz)
Wann? Dienstag, 21. Mai, 19.00 Uhr. Wo? Café Mondial, Zum Hussenstein 12, 78462 Konstanz. Eintritt frei.