Kein Kurswechsel bei Vonovia erkennbar
Auf der Hauptversammlung des Großvermieters Vonovia am 16. Mai hat Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, älteren MieterInnen über 70 Jahre eine Wohngarantie ausgesprochen. Für den Mieterbund Bodensee sei dies eine „wohlfeile Aussage, die nichts kostet und Mietern nichts bringt“. Ältere Mieter hätten in vielen Bereichen des Mietrechts sowieso erweiterte Schutzrechte über Härteklauseln. Buchs Ankündigung gehe nicht über das geltende Recht hinaus.
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Vor der Hauptversammlung hatte der Konzern, der in Konstanz 625 Wohnungen bewirtschaftet, sein angeblich neues Geschäftsverständnis vorgestellt. Darin betonte das Unternehmen, es fühle sich „in besonderem Maße seinen Mieterinnen und Mietern verpflichtet“. So wolle Vonovia künftig die monatlichen Mieterhöhungen nach der Modernisierung unabhängig von der Rechtslage auf maximal zwei Euro je Quadratmeter begrenzen.
Ob diese Ankündigung auch für die laufende und bei den Mietern umstrittene Modernisierung der Wohnblocks in der Schwaketenstraße gelten soll, bleibe unklar, kritisiert Winfried Kropp, Sprecher des hiesigen Mieterbunds. Im Dezember 2018 noch habe Buch versprochen, dass laufende Baumaßnahmen daraufhin überprüft werden sollten. Doch das Geschäftsverständnis schweige sich darüber aus. Dafür werden die Wohnungsmodernisierungen als Klimaschutz angepriesen. Für die Konstanzer Mieter sei dies, so Kropp weiter, ein Hohn, wenn nach der Hälfte der Lebenszeit hochwertige Fenster ausgetauscht und entsorgt würden.
Das für die die Wohnungsbewirtschaftung und damit auch für die Modernisierungsmaßnahmen in Konstanz zuständige Vorstandsmitglied Klaus Freiberg hatte bereits vor der Hauptversammlung seinen Abschied angekündigt. Er wird durch den Vonovia-Manager Arnd Fittkau ersetzt. Dieser Personalwechsel sei ein Zeichen der Kontinuität, hatte Buch auf der Versammlung erklärt. „Die Konstanzer Mieter kennen beide Manager von deren Besuchen vor Ort,“ sagt Kropp. „Der Personalwechsel an der Spitze bringt den betroffenen Mietern wahrscheinlich nichts.“ Vonovia bleibe auch nach der Hauptversammlung ein Unternehmen, das seine Mieter auspresse.
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Darüber hinaus habe auch die Gebäudebewirtschaftung der Vonovia nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Es gebe keine Mitarbeiter vor Ort mehr, sondern nur noch Objektbetreuer, die weit entfernte Service-Firmen beauftragten. So sei es kein Wunder, dass wegen unterlassener Instandhaltung eine Vonovia-Garage gesperrt werden musste, erinnert Kropp an das letzte Ärgernis der Konstanzer Mieter. Eine weitere Schikane, die sich Vonovia kürzlich hat einfallen lassen.
MM/hr (Foto: H. Reile)
Was die Vonovia hier bei uns anrichtet ist nicht mehr feierlich.
An den Klimaschutz glaubt hier schon lange keiner mehr. So schreibt die Vonovia selbst in ihrem Nachhaltigkeitsbericht (S. 90), dass Umwelteinflüsse und Emissionen der Lieferkette noch nicht einheitlich erfasst werden. „Aktuell werden Umweltkennzahlen durch Bautätigkeiten im Konzern noch nicht einheitlich erfasst. Sie fließen deshalb nicht in den vorliegenden Bericht ein“.
Hätte die Vonovia diese Lieferkette bei der Dämmung und den Fenstern eingerechnet würde es mit der CO2-Bilanz des gesamten Projektes wohl ganz schön düster aussehen.
Alle sprechen von Klimaschutz, Konstanz ruft den Klimanotstand aus, aber getan wird dann doch nichts!
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die Vonovia immer noch Stellplätze in der Tiefgarage anbietet obwohl diese vom Baurechtsamt gesperrt ist. Wenn man sich den Mängelbericht anschaut, wird diese so schnell wohl auch nicht wieder geöffnet.