Was wird aus dem Gebäude der LZB?
Den meisten fällt es gar nicht auf: An der Unteren Laube 34, direkt an der Ecke zur Schulstraße gelegen, steht seit langen Jahren ein prächtiges Gebäude leer. Früher residierte hier die Landeszentralbank. Der Konstanzer Immobilienmakler Hubert Reimann hat das Anwesen gekauft und bietet es derzeit auf seinem Portal für rund 11 Millionen Euro an. Interesse an der Immobilie in guter Lage hat auch die Stadt Konstanz, doch die Verhandlungen kommen nicht voran.
Es gibt nur noch wenige größere Areale im Herzen der Stadt, auf denen eine sinnvolle Verwertung möglich wäre. Das alte Ruppanergebäude in der Hussenstraße gehört dazu, aber die Besitzer lassen keinerlei Absichten erkennen, diesen Schandfleck einer vernünftigen Nutzung zuzuführen. Zwar haben dort einige Initiativen für geringe Pacht Unterschlupf gefunden, aber der größte Teil der Liegenschaft rottet vor sich hin.
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In einem weitaus besseren baulichen Zustand ist die ehemalige Konstanzer Dependance der Landeszentralbank an der Unteren Laube 34. Die Fassade dort steht unter Denkmalschutz, der in den siebziger Jahren angegliederte Neubau zieht sich in die Schulstraße hinein. Das Grundstück weist eine Fläche von 2100 Quadratmetern aus, die Wohnfläche wird mit über 500 Quadratmetern angegeben, dazu Büroflächen von insgesamt rund 1000 Quadratmetern. Im Keller gibt es zudem einen großen Bunkerraum, für den Notfall sogar ausgestattet mit Tischen, Stühlen und Betten. Viel Holz in einer Stadt, die dringend nach Wohnraum und auch Gewerbe- und Büroflächen sucht.
Hubert Reimann, seit rund fünfzig Jahren erfolgreicher Immobilienmakler mit Sitz in Konstanz, kommt auf seemoz-Anfrage zügig zur Sache. Ja, er habe der Stadt das gesamte Areal zum Kauf angeboten, und zwar zu einem Preis unter 10 Millionen Euro. Einen Besichtigungstermin habe es bereits gegeben, doch mit klaren Aussagen halte sich die Rathausspitze bislang zurück. Reimann aber drängt: „Wenn da nicht zügig was vorwärts geht, dann ist’s halt so, ich habe auch andere Interessenten“. Welche, will er allerdings nicht verraten.
Informationen über die konkreten Absichten der Stadt gibt es kaum. Zwar habe man sich in nichtöffentlicher Sitzung im Gemeinderat schon mal über das Projekt unterhalten, erklärte kürzlich Oberbürgermeister Uli Burchardt auf Nachfrage, aber eine konkrete Entscheidung sei noch nicht gefallen. Es ist wohl vor allem eine Frage des Preises, denn zu den knapp 10 Millionen, die Makler Reimann gerne einstreichen möchte, kämen für einen nötigen Umbau (Wohnen? Verwaltung? Kultur?) sicher zusätzliche Millionen dazu. „Mehr als fünf Millionen“, so ein Ratsherr, der seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen will, „sind da nicht vertretbar“.
H. Reile (Text & Foto)
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Stand im April im Amtsblatt. Gruß
Da kommt doch die Wessenbergschule hin soviel ich weiß.
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