Es geht rund am Sternenplatz

Der Sternenplatz wird saniert, und das bedeutet von Juli bis etwa Ende November für FußgängerInnen, RadfahrerInnen, den ÖPNV und vor allem den motorisierten Individual­verkehr teils erhebliche Einschränkungen. Wer immer kann, sollte diesen Bereich phasenweise meiden, zumindest aber zu den Hauptverkehrszeiten. Dafür soll der Platz hinterher in neuem Glanz erstrahlen, und neben dem arg strapazierten Belag werden auch teils Jahrzehnte alte Versorgungs­systeme ausgetauscht. Kosten: 3,7 Millionen Euro.

Die Lösung hat aus Sicht der Stadt Konstanz durchaus Charme, denn derzeit muss noch der Bund für einen Großteil der anfallenden Kosten geradestehen, während die Baupflicht an der B33 nach dem nächsten Zensus voraussichtlich an die Stadt Konstanz übergehen wird. Von den circa 3,7 Millionen Euro Kosten der jetzt anlaufenden Baumaßnahmen übernimmt der Bund 2,0 Millionen, 1,2 Millionen berappt die Stadt, und der Rest verteilt sich auf die Stadtwerke (SWK) und die Entsorgungsbetriebe (EBK).

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Im Juli geht’s los

Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn nannte das Sanierungsvorhaben eine „Operation am offenen Herzen“ und schaute dazu durchaus tatendurstig und optimistisch in die Runde. Durch eine gute Kommunikation und eine weiträumige Beschilderung der Umleitungen hofft er, den Zorn vor allem der AutomobilistInnen in Grenzen zu halten. Daran, dass die Baumaßnahme jetzt nötig ist, ließ auch Valentin Wind vom Regierungspräsidium Freiburg keinen Zweifel. Im Zuge der Baumaßnahme werden auch das städtische Tiefbauamt, die Entsorgungsbetriebe und die Stadtwerke Konstanz Tiefbauarbeiten vornehmen, es geht also in den nächsten Monaten um die Koordination einer ganzen Reihe aufeinander abgestimmter Arbeitsschritte unter und über der Erde. Das ist eine gute Gelegenheit auch zur Erneuerung von Versorgungseinrichtungen, da einige Rohre schon bis zu 80 Jahre alt sind. Der barrierefreie Ausbau des Platzes kommt allerdings jetzt noch nicht, er wird irgendwann später mit geringen Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und in Absprache mit der Bahn durchgeführt.

Damit der enge Zeitplan gehalten werden kann, haben die Auftraggeber darauf gedrängt, an sechs Tagen in der Woche zu arbeiten und auch das in den ersten Monaten noch üppige Tageslicht bestmöglich auszunützen, soweit es die Arbeitsschutzbestimmungen erlauben. Sonntags und nachts ist aber Ruhe. Das beauftragte Bauunternehmen hat zugesagt, mit entsprechend vielen Arbeitern ans Werk zu gehen. Allerdings erinnerte Valentin Wind auch daran, dass das Wetter ein schlecht berechenbarer Faktor sei und dass bei 40 Grad im Schatten Asphaltarbeiten für die Arbeiter eine reine Quälerei seien.

Es wird mit dem Bau genau zu diesem Zeitpunkt im Sommer begonnen, weil die äußeren Bedingungen ideal sind. Asphaltarbeiten und Bauwerksabdichtungen sind nur bei wärmeren Temperaturen durchführbar. Außerdem sind in den Sommerferien weniger Berufspendler unterwegs, und Touristen können eine Verspätung von zehn Minuten leichter verschmerzen als Werktätige, die eine bestimmte Fähre erreichen müssen.

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Das wird getan

Die Hauptmaßnahme wird die Erneuerung des Fahrbahn-, Fußweg- und Radwegbelages am Sternenplatz und in der Spanierstraße bis etwa auf Höhe des Ibis-Hotels sein. Dabei werden allerdings die viel zu schmalen Fuß- und Radwege etwa an der Musikschule nicht verbreitet, sondern erhalten nur einen neuen Belag. Um welche Dimensionen es sich bei den Arbeiten handelt, zeigt sich beispielsweise daran, dass die Fahrbahn am Sternenplatz derzeit nur 8 cm Asphalt hat und auf rund 25 cm verstärkt werden soll. Auch die Bushaltestelle stadteinwärts soll gründlich in besonders haltbarer Betonbauweise erneuert werden. Außerdem gibt es neue Beleuchtungen, Feuchtigkeitsdämmungen und Farbe für die runtergekommene Unterführung. Es handelt sich aber nicht um eine Neugestaltung des Platzes, um etwa FußgängerInnen und RadlerInnen vor allem die unterirdischen Wege zu erleichtern, sondern „nur“ um eine Sanierung des Vorhandenen. Auch Lichtsignal- und Beleuchtungsanlagen werden erneuert, und dank größer Kanalquerschnitte soll in Zukunft nach stärkeren Regenfällen kein Wasser mehr am Sternenplatz stehen. Es hat sich außerdem sogar noch ein kleines Eck für ca. zehn zusätzliche Fahrradabstellplätze gefunden.

Was ist wann gesperrt?

Die Baumaßnahme hat weitläufige Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtgebiet. Um Verkehrsstaus entgegenzuwirken, wird der aus dem umliegenden Kreis kommende Verkehr bereits großräumig umgeleitet: Zwischen Meersburg/Staad und Singen wird der Verkehr über die L 219 Mainau-Litzelstetten und die L 221 Richtung Wollmatingen geführt. Kleinräumiger Verkehr wird über die Allmannsdorfer Straße, den Zähringerplatz, die Wollmatinger Straße, Oberlohn- und Reichenaustraße geleitet. Die Fürstenbergstraße fällt ab Herbst als alternative Umleitungsstrecke weg, da dort zwischen der Riedstraße und dem Siebenbürgener Weg abschnittsweise Sanierungsmaßnahmen geplant sind. Von Singen kommend wird der Verkehr von der Reichenaustraße über die Europabrücke in die Innenstadt geleitet.

Besondere Belastungen ergeben sich natürlich rund um den Sternenplatz.

Derzeit geplante Umleitungen für Fußgänger und Radfahrer während der Bauzeit:

Die derzeit geplante Verkehrsführung für Autos und Busse während der Bauzeit:

Die Arbeiten werden in zwei Bauabschnitten erfolgen:

1. Bauabschnitt von ca. 7. Juli bis Mitte Oktober. Besonders während dieses Bauabschnittes kommt es zu Veränderungen in der Verkehrslenkung rund um den Sternenplatz. Von den üblichen fünf Fahrspuren an dem Verkehrsknotenpunkt bleiben in der Zeit nur zwei auf der östlichen Seite frei. Diese können vom normalen motorisierten Verkehr und dem ÖPNV jeweils einspurig stadtein- und auswärts befahren werden. Die Spanierstraße ist bis zum Beginn des 2. Bauabschnittes für den Verkehr nicht passierbar, ausgenommen sind davon Stadtbusse aus Richtung Altstadt sowie Blaulichtfahrzeuge. Busse stadteinwärts werden in Petershausen durch die Fahrradstraße und die Steinstraße zum Zähringerplatz und von dort in die Stadt geführt. Der Radverkehr auf der alten Rheinbrücke wird bis ca. Ende Oktober komplett eingestellt, RadlerInnen müssen dann auf die Fahrradbrücke ausweichen.

Für Fußgänger ist die alte Rheinbrücke jedoch durchgängig frei. Auch die Fußwegverbindungen Altstadt-Seestraße-Spanierstraße sollen grundsätzlich frei bleiben, eventuell kann es zwischenzeitlich jedoch temporäre Einschränkungen im Bereich des Rudervereins und entlang der Spanierstraße geben.

Insgesamt ist durch die Baumaßnahme – insbesondere an Hochlasttagen – mit Staus im Stadtgebiet zu rechnen. Das hat Einfluss auf die Fahrzeiten der Busse, weshalb es zu Verspätungen, verpassten Anschlüssen etc. im Busnetz kommen wird.

Ersatzhaltestellen der Busse während der 1. Bauphase:

2. Bauabschnitt von voraussichtlich Mitte Oktober bis Mitte/Ende November 2019. Die Bauarbeiten konzentrieren sich auf den östlichen Bereich des Sternenplatzes ab der Verkehrsinsel bis zum Gehweg entlang der Bahngleise sowie die Mainaustraße bis Höhe Glärnischstraße.

Ersatzhaltestellen der Busse während der 2. Bauphase:

Aktuelle Informationen:
Bauarbeiten und Sperrungen: www.konstanz.de/sternenplatz
Ersatzhaltestellen und Fahrpläne der Busse: https://www.stadtwerke-konstanz.de/mobilitaet/bus/sternenplatz/

MM/O. Pugliese (Bilder: Stadt Konstanz)